Mit der Anschaffung eines Hundes ändert sich vieles – auch die Urlaubsplanung. Ist die Frage der Anreise erst einmal geklärt, kommt die eigentliche Herausforderung: das Finden einer hundefreundlichen Unterkunft. In diesem Ratgeber erfährst Du alles, worauf Du bei der Suche nach Deiner Traumferienwohnung mit Hund achten musst, damit der Urlaub für Mensch und Tier ein Erfolg wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Deine Ferienwohnung muss explizit für Hunde geeignet sein.
- Vor Reiseantritt solltest Du Dich über die Hausregeln und Einreisebestimmungen informieren.
- Je nach Anbieter kann eine Hundegebühr von bis zu 10 Euro pro Tag anfallen.
- Die Wohnung sollte ausreichend Platz für Dich und Deinen Hund bieten.
- Manche Ferienwohnungen verfügen über eine Hunde-Grundausstattung.
- Früh buchen lohnt sich: Ferienwohnungen mit Hund sind sehr begehrt.
Hintergrund: Was Du vor dem Urlaub mit Hund wissen musst
Bevor der Urlaub überhaupt losgeht, müssen bei der Planung eines Urlaubs mit Hund einige Dinge beachtet werden. Hier haben wir Dir die wichtigsten Punkte aufgelistet.
Reiseziel
Bevor der Urlaub startet, muss die Frage nach dem Reiseziel geklärt werden. Hierbei sollten auch die Bedürfnisse des Hundes beachtet werden. Ein Wanderurlaub mit einem lauffaulen Hund oder stundenlanges Bräunen am Strand mit einem hitzeempfindlichen Hund sind beispielsweise keine guten Ideen.
Ist Dein Hund besonders hitze- oder kälteempfindlich, sollten auch Ziele mit entsprechendem Klima vermieden werden. Besonders beliebte Reiseziele sind das Allgäu, der Chiemsee, der Gardasee, sowie Ost- und Nordsee.
Unterkunft
Bei der Wahl der Unterkunft kommt natürlich nur eine Ferienwohnung infrage, in der Hund ausdrücklich gestattet und willkommen sind. Möchtest Du mit mehreren Hunden verreisen, ist es außerdem notwendig zu erfragen, wie viel Hunde in der Wohnung gestattet sind.
Zudem ist es wichtig früh genug zu Buchen. Denn auch wenn die Anzahl hundefreundlicher Ferienapartments in den letzten Jahren gestiegen ist, ist die Zahl von urlaubsreifen Hundebesitzern immer noch größer. Hier gilt, wer zuletzt kommt, den beißen die Hunde!
Saison
Da Ferienwohnungen mit Hund so begehrt und demnach schnell ausgebucht sind, lohnt es sich über einen Urlaub außerhalb der klassischen Feriensaison nachzudenken. So erhöhst Du die Chancen auf Deine Traumferienwohnung.
Planst Du einen Strandurlaub in eine heiße Region könnte es auch hier von Vorteil sein, den Urlaub für Frühjahr oder Herbst zu buchen. Dadurch vermeidest Du die brütende Sommerhitze und machst den Urlaub für Deinen felligen Freund wesentlich erträglicher.
Anreise
Mit der Wahl des Ziels geht auch die Planung der Anreise einher. Grundsätzlich hast Du die Möglichkeit mit Deinem Hund mit Auto, Bahn oder Flugzeug anzureisen. Dennoch solltest Du bei der Wahl des Fortbewegungsmittels einige Dinge beachten.
Auto
Für eine Reise mit Hund ist das Auto das beliebteste Verkehrsmittel. Mit dem Auto könnt Ihr Eure Reise individuell planen und genügend Pausen einlegen. Zudem kennt der Hund Dein Auto bereits, was den Stress für ihn vermindert.
Bahn
Reist Ihr innerhalb Deutschlands, ist eine Fahrt mit der Deutschen Bahn eine Option um von A nach B zu kommen. Ist Dein Hund größer als eine gewöhnliche Hauskatze, musst Du für ihn den halben Ticketpreis eines regulären Zugtickets bezahlen. Zudem gilt während der gesamten Zugreise eine Leinen- und Maulkorbpflicht.
Flugzeug
Soll es weiter weggehen, bietet sich eine Flugreise an. Hierbei musst Du beachten, dass alle Hunde über 5 Kilogramm nicht im Cockpit fliegen dürfen.
Um größere Hunde zu transportieren, benötigst Du eine Transportbox, die von der International Air Transport Association – kurz IATA – zugelassen sein muss. In dieser Box wird Dein Hund dann im Frachtraum transportiert.
Versicherung
Neben einer Auslandskrankenversicherung solltest Du, falls noch nicht vorhanden, unbedingt eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Geht in der Ferienwohnung doch einmal etwas kaputt, schützt Du Dich so vor hohen Schadensersatzzahlungen.
Die perfekte Ferienwohnung mit Hund: Die wichtigsten Kriterien auf einen Blick
Bei der Suche nach der optimalen Ferienwohnung kann man leicht die Bedürfnisse des Hundes aus den Augen verlieren. Um das zu vermeiden, haben wir im Folgenden die wichtigsten Kriterien für eine Ferienwohnung mit Hund zusammengestellt.
Größe der Wohnung
Achte vor der Buchung darauf, dass die Ferienwohnung eine ausreichende Größe für Dich und Deinen Hund hat. Je nach der Größe Deines Hundes sollte er die Möglichkeit haben, sich innerhalb der Wohnung frei zu bewegen. Zudem ist es wichtig, dass die Wohnung genügend Platz bietet, um Hund und Herrchen einen Rückzugsort zu ermöglichen, um sich von der Aufregung des Urlaubs zu erholen.
Ausstattung der Wohnung
Aufmerksame Anbieter*innen hundefreundlicher Ferienunterkünfte statten ihre Ferienwohnungen zusätzlich mit Produkten für den Hund aus. Beispielsweise können Kotbeutel, Näpfe sowie ein Hundekörbchen bereits zur Ausstattung der Wohnung gehören und müssen somit nicht mehr mitgebracht werden.
Das spart Stauraum und erleichtert das Packen. Auch ein Wasseranschluss außerhalb des Hauses kann sich als praktisch erweisen, um den Hund bei Bedarf vor Betreten der Wohnung zu reinigen.
Zugang zum Garten
Besonders im Urlaub mit Hund empfiehlt sich eine Ferienwohnung mit Zugang zum Garten. So hast Du einen privaten Ort, um mit Deinem Hund zu spielen, und ihm zusätzlichen Auslauf zu gönnen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Garten eingezäunt ist und es sich nicht um eine gemeinschaftlich genutzte Fläche handelt.
Unabhängig von privatem oder Gemeinschaftsgarten gilt auf alle Fälle:
- die Hinterlassenschaften Deines Hundes müssen entfernt werden
- Dein Hund sollte auf keinen Fall den Garten umgraben
- dekorative Elemente wie Gartenzwerge oder schöne Blumen sollten nicht zerstört, im Falle eines Falles aber unbedingt ersetzt werden
Balkon
Verfügt die Ferienwohnung über einen Balkon solltest Du sicherstellen, dass er mit einem ausreichend hohen und dichten Geländer gesichert ist. Ist dies nicht der Fall, solltest Du Deinen Hund auf keinen Fall unbeaufsichtigt auf den Balkon lassen, da sonst das Risiko besteht, dass er hinab stürzt und sich verletzt.
Pool
Legst Du Wert auf eine Ferienwohnung mit Pool, gibt es auch hier einiges zu beachten. Zunächst solltest Du abklären, ob der Hund den Pool nutzen, sprich darin schwimmen darf. Zudem solltest Du in Erfahrung bringen, ob es sich bei dem Pool um einen Privat- oder Gemeinschaftspool handelt und welche Verhaltensregeln im Poolbereich für Mensch und gegebenenfalls Tier gelten.
Zugang zum Strand
Verfügt Deine Unterkunft über einen direkten Zugang zum Strand, solltest Du Dich unbedingt darüber informieren, ob es sich hierbei um einen Hundestrand handelt. Ist dies nicht der Fall, muss Dein Hund am Strand in der Regel durchgängig an der Leine geführt werden und darf nicht ins Wasser. In Ausnahmefällen kann es auch vorkommen, dass Hunde im gesamten Strandbereich ausdrücklich verboten sind.
Zudem ist die Sicherung Deines Hundes bei einem direkten Strandzugang wichtig. Achte auf jeden Fall darauf, dass er nicht unbeaufsichtigt an den Strand oder sogar im Meer schwimmen geht. Je nach Schwimmerfahrung Deines Hundes und Wellengang könnte ein solcher Zwischenfall lebensgefährlich werden.
Hausordnung
Um ein gutes Miteinander mit anderen Wohnparteien und Nachbarn zu gewährleisten, setzen viele Vermieter*innen auf hundespezifische Hausordnungen für ihre Appartements. Sie beinhalten die Grundregeln des Hauses für Hund und Halter*in, wie zum Beispiel das Anleinen des Hundes außerhalb der Wohnung, das Verbot von Hunden im Bett oder die Aufforderung alle Hinterlassenschaften des Hundes umgehend zu beseitigen.
Gebühr für Hunde
Je nach Vermieter*in kann neben dem regulären Mietpreis noch eine Gebühr für Hunde erhoben werden. Diese wird entweder pauschal für die Dauer Deines Aufenthaltes festgelegt oder pro Tag berechnet. Je nachdem musst Du hier mit einer Hundegebühr von bis zu 10 Euro pro Tag rechnen.
Reiseziel
Befindet sich Dein hundefreundliches Feriendomizil im Ausland, solltest Du Dich vor Reiseantritt unbedingt über die Einreisebestimmungen für Hunde des jeweiligen Landes informieren.
Reist Du innerhalb der EU, regelt seit 2013 die EU-Verordnung Nr. 576/2013 die Einreise von Hunden in alle EU-Länder. Laut der Verordnung muss der Hund für die Einreise über eine aktuelle Tollwutimpfung, einen Mikrochip, sowie einen EU-Heimtierpass verfügen.
Möchten Du und Dein Hund die EU verlassen, solltest Du Dich rechtzeitig vor Beginn der Reise mit der Botschaft des Ziellandes in Verbindung setzen, um Dich über die geltenden Einreisebeistimmungen zu informieren.
Außerdem gibt es Länder mit durchgehender Leinenpflicht, sowie einer Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Leine und Maulkorb sollten also unbedingt eingepackt und für den Hund nicht mehr fremd sein.
Die richtige Ferienwohnung für den Urlaub mit Hund finden: Tipps & Tricks
Suchportale
Gängige Suchportale für Ferienunterkünfte, wie beispielsweise Booking.com oder Trivago übernehmen für Dich die mühsame Suche nach Ferienwohnungen, die Deinen Wünschen entsprechen. Neben den klassischen Vorgaben wie Klimaanlage, W-LAN und die Anzahl der Zimmer kannst Du hier auch angeben, dass Du mit Hund reist. So werden alle Ferienwohnungen, in denen Hunde nicht erwünscht sind, von vornherein herausgefiltert.
Auf Hunde spezialisierte Ferienanbieter
In Deutschland leben ca. 10 Millionen Hunde mit Besitzer*innen, die gerne in den Urlaub fahren. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es mittlerweile diverse Portale zur Vermittlung von Ferienwohnungen, die auf Ferien mit Hund spezialisiert sind. So kannst Du sicher gehen, dass Hunde in Deiner Ferienwohnung nicht nur gestatte, sondern ausdrücklich willkommen sind. Beliebte Portale hierfür sind Ferien-mit-Hund.de oder Hundeurlaub.de.
Hundeforen
Die absoluten Profis in Sachen Urlaub mit Hund sind andere Hundebesitzer*innen. Um wichtige Tipps oder die ein oder andere Adresse für Ferien mit Hund zu bekommen, lohnt sich die Anmeldung in einem Hundeforum. Hier kannst Du Dich austauschen, Fragen stellen oder selbst Deine eigenen Erfahrungen aus vorherigen Urlauben mit Hund teilen.
Nachfragen
Hast Du mit einer Ferienwohnung ohne Hund in der Vergangenheit bereist positive Erfahrungen gemacht, lohnt es sich durchaus den Vermieter bzw. die Vermieterin zu kontaktieren. Denn: Fragen, ob Dein Hund auch willkommen ist, kostet nichts. Manche Anbieter*innen von Ferienapartments geben in ihren Anzeigen nämlich nicht explizit an, ob Hunde willkommen sind, um nicht ausschließlich Anfragen von Hundebesitzer*innen zu erhalten.
Praktische Reisebegleiter für den Urlaub mit Hund
Eine Reise in die Fremde bedeutet für den Hund Stress. Damit er sich auch im Urlaub wie zu Hause fühlt, lohnt es sich ein paar praktische Helfer einzupacken.
Transportbox fürs Auto
Entscheidest Du Dich mit dem Auto zu reisen, ist es wichtig Deinen Liebling im Auto gut abzusichern. Eine beliebte Methode dafür ist eine Transportbox fürs Auto. Sie sichert Deinen Hund im Notfall bei einer Notbremsung oder einem Unfall vor Verletzungen.
Soft Kennel Hundebox
Eine faltbare Hundebox bietet als “Home away from home” neben einem Schlafplatz auch einen optimalen Rückzugsort für Deinen Hund. Außerdem ist die Box faltbar und aus leichtem Stoff. Das spart Stauraum und sorgt für einen einfachen Auf- und Abbau der Box.
Hundebett
Sollte in der Wohnung kein Hundebett vorhanden sein oder möchtest Du lieber Dein eigenes verwenden, ist ein Hundebett ein Muss. So hat Dein Hund auch im Urlaub seinen gewohnten Schlafplatz und muss sich nicht umgewöhnen.
Wichtig: Schläft Dein Hund normalerweise mit Dir im Bett, solltest Du vor Reiseantritt unbedingt abklären, ob dies auch in Eurem Ferienappartement gestattet ist. Ist dies nicht der Fall, solltest Du unbedingt Dein eigenes Hundebett mitbringen, um dem Hund einen alternativen Schlafplatz zu bieten.
Reiseapotheke
Egal ob Dein Hund regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist oder nicht – eine Notfall-Reiseapotheke hat schon so manchen Urlaub gerettet. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, solltest Du ein paar Basics, wie ein Mittel gegen Übelkeit, Durchfall oder eine Zeckenzange einpacken. So sparst Du Dir im Worst Case teure Auslandsarztkosten.
Lieblingsspielzeug
Durch die Anreise und die vielen neuen Eindrücke entsteht bei dem Hund Stress. Um Deinen Hund für die Strapazen zu belohnen und ein Stück Heimat in die Fremde zu bringen ist ein Lieblingsspielzeug optimal. Zudem kommt Dein Hund so nicht in Versuchung, aus Langeweile fremde Möbel anzukauen, sondern kann sich alleine beschäftigen.
Decke
Um die Möbel vor Ort zu schonen, lohnt es sich eine Hundedecke einzupacken. So kannst Du zum Beispiel die Couch vor Hundehaaren und anderen Gebrauchsspuren des Hundes schützen.
Hundemarke mit Telefonnummer
Den Hund zu verlieren zählt zum absoluten Albtraum jedes Hundebesitzers. Besonders in einer fremden Umgebung kann es für Mensch und Hund fatal sein, sich zu verlieren. Um anderen Menschen eine Möglichkeit zu geben, Dich zu kontaktieren, sollten sie Deinen Hund finden, kann eine Hundemarke mit Name und Telefonnummer von Dir hilfreich sein. Außerdem könntest Du, falls vorhanden, den Namen der Ferienanlage angeben.
Weiterführende Quellen
Einreisebestimmungen für Hunde in die EU
Die 21 schönsten Reiseziele mit Hund