Portugiesische Hunderassen bringen durch ihre jahrhundertealte Geschichte besondere Fähigkeiten und Eigenschaften mit. Trotzdem sind sie außerhalb Portugals kaum bekannt.
In diesem Ratgeber möchten wir auf die portugiesischen Hunderassen näher eingehen und Dir hier die wichtigsten Facts der vielseitigen Hunde vorstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Portugiesische Hunderassen dienten jahrhundertelang als Jagd- und Hütehunde. Daher sind sie auch heute noch sehr robust und benötigen viel Bewegung.
- Während manche noch heute traditionell als Arbeitshund eingesetzt werden, eignen sich einige portugiesische Hunderassen auch hervorragend als Familienhund und Haustier.
- Portugiesische Hunderassen sind heutzutage selten. Du findest sie bei Züchtern und Tierschutzvereinen, die Hunde aus Portugal vermitteln.
Hintergrund: Was du über portugiesische Hunderassen wissen solltest
Hier findest Du wichtige Infos über die Eigenschaften der portugiesischen Hunderassen und Dinge, die Du bei der Anschaffung beachten solltest.
Charakteristische Merkmale von portugiesischen Hunderassen
Die meisten portugiesischen Rassen wurden speziell an die Herausforderungen in der Landwirtschaft, bei der Seefahrt oder bei der Jagd angepasst. Sie eignen sich daher aufgrund ihrer meist großen Größe und ihrem robusten Körperbau als zuverlässiger Helfer und Beschützer, aber auch als Familienhund können einige von ihnen problemlos gehalten werden.
Anschaffung eines portugiesischen Hundes
Da portugiesische Hunderassen heutzutage nur noch selten zu finden sind, ist die Anschaffung einer solchen Rasse gar nicht so einfach. Manche der Rassen waren sogar vom Aussterben bedroht. Eine gute Anlaufstelle sind daher einzelne Züchter, dort kannst Du meist auch den Familienstammbaum des Hundes nachvollziehen. Es lohnt sich jedoch auch ein Blick in Tierschutzvereine, die ausgesetzte Hunde aus Portugal vermitteln. Aber wie auch bei jeder anderen Hunderasse gilt: Achte unbedingt darauf, dass die Hunde nicht illegal importiert wurden.
Portugiesische Hunderassen: Die 11 Rassen im Überblick
Hier findest Du alle 11 portugiesischen Hunderassen im Überblick.
Barbado da Terceira
Der Barbado da Terceira ist ein portugiesischer Hüte- und Wachhund. Er stammt ursprünglich von der Atlantikinsel Terceira auf den Azoren, von der er auch seinen Namen erhalten hat, und ist somit eine sehr alte Rasse. 2004 wurde er vom portugiesischen Kennel Club als Rasse anerkannt, bislang steht die internationale Anerkennung durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) noch aus.
Die Rasse ist Fremden gegenüber eher misstrauisch und ordnet sich seinem Herrchen gerne unter. Er sollte allerdings gefordert werden. Auch zeichnet sich diese Rasse durch seine Intelligenz aus. Das Fell ist pflegeaufwendig und er sollte regelmäßig gebürstet werden. Charakteristisch für ihn ist der Schnauzer, wodurch er auch seinen Namen erhielt – „Barbado“ heißt auf Deutsch nämlich „bärtig“. Sein Fell kommt in den Farben schwarz, grau, rehbraun und gelb vor.
Der Barbado da Terceira ist jedoch nicht nur als Hütehund geeignet, sondern auch familientauglich und sollte liebevoll und konsequent erzogen werden. Er wird circa 45 bis 56 cm groß (Widerrist) und wiegt bis zu 21 Kilogramm. Seine Lebenserwartung beträgt ungefähr 12 Jahre.
Cão Barrocal Algarvio
Der Cão Barrocal Algarvio wird auch Felpudo oder Lanudo genannt und erhielt seinen Namen von seiner Herkunft: Barrocal ist ein Gebiet zwischen der Küste und dem Gebirge in der Algarve, der südlichsten Region Portugals. Dort wird er vor allem als Jagdhund eingesetzt.
Die alte Hunderasse soll aus ägyptischen Windhunden hervorgegangen sein und ähnelt daher dem Podengo Português und Border Collies. Sie werden etwa 58 cm groß und wiegen etwa 25 Kilogramm. Dabei sind sie schlank und wendig, weshalb sie besonders mit ihrer Schnelligkeit hervorstechen.
In de 60er Jahren war der Cão Barrocal Algarvio vom Aussterben bedroht. Der Verein ACCBA (Criadores do Cão Barrocal Algarvio) konnte die Rasse davor bewahren und heutzutage gibt es wieder rund 1500 Exemplare (Stand 2016). Die FCI erkannte die Rasse als elfte portugiesische Hunderasse an.
Cão da Serra da Estrela
Auch: Serra da Estrela Berghund, Estrela Sennenhund, Estrela Mountain Dog.
Der Cão da Serra da Estrela wird in der Literatur auch Serra da Estrela Berghund, Estrela Sennenhund oder Estrela Mountain Dog genannt. Sie ist eine der ältesten einheimischen Hunderassen Portugals. Die Serra da Estrela ist ein Gebirge im nördlichen Teil des Landes. In seiner Heimat wurde die Rasse als Herdenschutzhund und Wachhund eingesetzt. Da die meisten Exemplare kastriert wurden, galten die Tiere zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast als ausgestorben. Infolgedessen wurden die Hunde wieder verstärkt gezüchtet und der Bestand erholte sich. In den 1970ern wandelte sich der Einsatz als reiner Herden- und Berghund zu einem zuverlässigen Wach- und Schutzhund.
Das dicke Fell ist perfekt auf das Hochklima angepasst und hält den Hund warm. Heute dient der ehemals reine Hütehund häufig als Drogen- oder Sprengstoffspürhund, aber auch als Begleit- und Hütehund wird er genutzt. Die Tiere sind bekannt für ihre Treue und Liebenswürdigkeit.
Das Wesen der Tiere ist ruhig und konzentriert. Bei seiner Aufgabe als Wachhund ist es wichtig, dass er Gefahren gut einschätzen kann. Auch sein Beschützerinstinkt ist gut entwickelt. Dies eignet ihn auch als Familienhund, allerdings sollte man den Aufwand der Erziehung eines Cão da Serra da Estrela nicht unterschätzen.
Die Rasse gehört mit einer Widerristhöhe von 62 bis 72 cm und einem Gewicht von 30 bis 50 Kilogramm zu den großen Rassen, die auch Molosser genannt werden. Je nach genauer Herkunft können die Hunde ein langes oder kurzes Fell haben. Um nicht zu verfilzen, benötigt das Fell häufige und intensive Pflege. Die Fellfarben rehbraun, rotgefleckt und schwarzgefleckt sind dabei typisch. Dabei weisen alle Tiere dieser Rasse eine schwarze Gesichtsmaske sowie gefaltete Ohren auf. Die Lebenserwartung beträgt rund 11 bis 13 Jahre. Bekannte Erbkrankheiten sind Hüftdysplasien und dilatative Kardiomyopathie (das ist eine krankhafte Erweiterung der Herzgefäße).
Cão da Serra de Aires
Auch: Portugiesischer Hütehund, Portugiesischer Schäferhund.
Der Cão da Serra de Aires taucht häufig auch unter dem Namen Portugiesischer Hütehund oder Portugiesischer Schäferhund auf. Durch sein Aussehen erhielt er auch den Spitznamen „Cão macaco“, was auf Deutsch „Affenhund“ heißt. Die Herkunft ist weitgehend ungeklärt, man geht jedoch durch sein Aussehen davon aus, dass er von dem Katalanischen Schäferhund und dem Pyrenäen Schäferhund abstammt. Diese sollen laut der meistverbreiteten Theorie mit dem französischen Hütehund Briards gekreuzt wurden. Heutzutage lebt er besonders in der Region Alejante. In den Bergen der Serra de Aires wurden sie als Hütehunde genutzt. Im Jahr 1932 wurden sie vom portugiesischen Kennel Club als Rasse anerkannt. Heute dienen die Cão da Serra de Aires meist als Begleit- oder Hütehunde. Auch als Familienhund sind sie sehr beliebt.
Mit einer Größe von 41 bis 56 cm (Widerristhöhe) und einem Gewicht von circa 12 bis 18 Kilogramm gehören die Cão da Serra de Aires zu den mittelgroßen Hunderassen. Das wellige Fell verdeckt häufig seine Augen und ist in den Farben gelb, rehbraun, grau, braun oder schwarz gefärbt. Charakteristisch sind neben den langen, zotteligen Haaren auch die typischen Bart-, Schnurrbart- und Augenbrauen-Haare. Da er kein Unterfell besitzt, ist die Fellpflege weniger aufwendig, dafür ist der Hund aber anfälliger bei hohen Temperaturen. Daher fühlt er sich besonders in kühleren Regionen wohl.
Von seinem Wesen her ist der Hütehund lebhaft, spielerisch, treu und gehorsam. Er zeichnet sich auch durch seine überdurchschnittliche Intelligenz aus. Er eignet sich gut als Familienhund und ist leicht zu erziehen. Durch seinen sportlichen Körper benötigt er aber viel Auslauf und Bewegung. Seine Lebenserwartung beträgt 12 bis 13 Jahre. Die Cão da Serra de Aires neigen zu Hüftdysplasien, Epilepsie und Ehrlichiose (diese kann durch Zeckenbisse ausgelöst werden).
Cão de Água Português
Auch: Portugiesischer Wasserhund.
Der wohl berühmteste Vertreter dieser Rasse ist wohl Bo, der portugiesische Wasserhund, der es an der Seite von dem ehemaligen Präsidenten der USA Barack Obama sogar ins Weiße Haus geschafft hatte. Wer sich die Charakterzüge der Cão de Água Português anschaut, versteht auch warum: Die Hunde sind verspielt, kinderlieb und folgsam. Neben einer einfachen Erziehung überzeugen die Wasserhunde mit ihrem liebevollen, intelligenten und unabhängigen Charakter. Dennoch sollten sie gefordert werden, damit sie sich nicht langweilen.
Die alte portugiesische Hunderasse stammt aus der Algarve, der Küstenregion Portugals, und wird daher auch oft Cão de Água Algarvio genannt. Ursprünglich wurden die portugiesischen Wasserhunde von Fischern bei der täglichen Arbeit eingesetzt. Nicht verwunderlich ist dadurch auch die Tatsache, dass die Hunde schwimmbegeistert sind. Heutzutage sind die Tiere aber auch als Familienhund beliebt und auch für Anfänger geeignet. Auch als Begleit-, Apportier- und Schutzhunde eignen sie sich perfekt.
Das Aussehen der Vierbeiner kennzeichnet sich durch das lockige, wellige oder eng gekräuselte Fell in den Farben weiß, braun, braun-weiß, schwarz-weiß oder schwarz. Auch silberfarbene Exemplare gibt es. Das dicke Fell schützte sie als Fischerhund vor dem kalten Wasser. Die äußerliche Ähnlichkeit zum Pudel lässt sich daher erklären, dass der portugiesische Wasserhund weitestgehend mit diesem verwandt ist. Im Gegensatz zu Pudeln haaren diese aber nicht, weshalb die Cão de Água Português besonders für Hundehaar-Allergiker geeignet sind.
Die auch unter dem Kürzel PWD oder dem Begriff Portie bekannten Hunde gehören mit einer Widerristhöhe von 45 bis 55 cm zu den mittelgroßen Hunderassen. Dabei kommen sie auf ein Gewicht von 16 bis 25 Kilogramm. Der Körperbau der Hunde ist sehr robust und muskulös. Sie werden circa 12 bis 14 Jahre alt. Leider haben sie eine Veranlagung für einige Erbkrankheiten, darunter Hüftdysplasien, Augenerkrankungen, Gangliosidose und dilatative Kardiomyopathie.
Cão de Castro Laboreiro
Auch: Portugiesischer Rinderhund, portugiesischer Wachhund.
Eine der ältesten Hunderassen Portugals ist der Cão de Castro Laboreiro, welcher auch als portugiesischer Rinderhund oder portugiesischer Wachhund bekannt ist. Ihren Namen bekam die Rasse aus dem kleinen Dorf Castro Laboreiro im Norden Portugals. Außerhalb dieser bergigen Region findet man Vertreter dieser Rasse selten. Weltweit soll es nicht mehr als 500 Exemplare geben. Die Rasse wurde gezüchtet, um Viehherden zu bewachen und beschützt besonders in bergigen Regionen Mensch und Tier vor Gefahren. Durch seine Loyalität ist er auch für die Haltung als Begleit-, Hüte- und Schutzhund ideal und wird auch heutzutage noch als Wachhund eingesetzt.
Um seine Aufgaben als Wachhund zu erfüllen, ist der Cão de Castro Laboreiro körperlich robust und mutig. Der Molosser muss genügend gefordert werden und benötigt viel Bewegung. Die 51 bis 61 cm großen Hunde (Widerristhöhe) werden circa 23 bis 24 Kilogramm schwer. Die Tiere haben eine Lebenserwartung von etwa 12 bis 13 Jahren.
Das Wesen der Vierbeiner zeichnet sich durch einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt aus. Die Tiere sind aufgeweckt und unabhängig. Fremden gegenüber ist der Cão de Castro Laboreiro misstrauisch. Dadurch ist er für die gemeinsame Haltung mit anderen Hunden weniger geeignet.
Das Aussehen der Tiere erinnert ein wenig an Wölfe, jedoch ist das Fell kurz und grob, der Schwanz buschig und die Ohren gefaltet. Die Fellfarbe ist meist schwarz oder wolfsgrau, häufig eine Mischung aus dunklen und hellen grauen Haaren mit braunen Haaren. Bezeichnet werden die Farben auch als „dunkle / helle Wolfsfarbe“ oder auch „Gebirgsfarbe“. Einige Tiere dieser Rasse sind auch gestromt.
Cão de Gado Transmontano
Der Cão de Gado Transmontano ist mit einer Widerristhöhe von 68 bis 85 cm die größte portugiesische Hunderasse. Er kann dabei 50 bis 75 Kilogramm schwer werden. Die Rasse wurde im Jahr 2020 vom FCI anerkannt.
Der Molosse stammt aus der Region Trás-os-Montes im Nordosten Portugals und wurde dort als Herdenschutzhund eingesetzt, um Schafe und Ziegen vor Wolfsangriffen zu schützen. Die selbstsicheren und freiheitsliebenden Tiere haben einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Die Rasse kennzeichnet sich durch dichtes, glattes Haar, meist in weiß mit schwarzen, gelben, falben oder wolfsgrauen Flecken. Einfarbig sind sie falb, gelb oder wolfgrau, häufig auch gestromt. Charakteristisch ist eine weiße Markierung an den Pfoten und eine weiße Blesse auf dem Kopf.
Cão Fila de São Miguel
Auch: Saint Miguel Cattle Dog, Kuhhund.
Der Cão Fila de São Miguel stammt von der Azoreninsel Saint Miguel und seine Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Durch seinen Einsatz für das Treiben von Rinderherden wird er häufig auch als Kuhhund bezeichnet. Seit dem Jahr 1995 ist der Molosser durch die FCI anerkannt. Heute wird er vor allem als Wachhund, Polizeihund oder Therapiehund eingesetzt.
Der mittelgroße bis große Hund erreicht eine Widerristhöhe von 48 bis 60 cm bei einem Gewicht von 20 bis 35 Kilogramm. Charakteristisch sind die spitze Schnauze und seine gefalteten oder abgeschnittenen Ohren, wodurch er ein leopardenähnliches Aussehen erhält. Die Ohren sind im natürlichen Zustand jedoch abstehend hängend. Das kurze Fell ist meist braun oder aschgrau gestromt mit gelegentlichen weißen Abzeichen an Brust und Pfoten.
Der Saint Miguel Cattle Dog ist robust und aktiv, was ihn für Hundesportarten eignet. Neben ihrer hohen Intelligenz und ihrem Gehorsam zeigen die Hunde Entschlossenheit und einen Beschützerinstinkt.
Perdigueiro Português
Auch: Portugiesischer Pointer, Portugiesischer Vorstehhund, portugiesischer Zeiger, portugiesischer Hühnerhund.
Der Perdigueiro Português gehört mit einer Widerristhöhe von 52 bis 56 cm zu den mittelgroßen portugiesischen Hunderassen. Bereits im 12. Jahrhundert wurde die Rasse nach Portugal gebracht und diente dort zunächst im Falknereisport. Später wurden sie als Jagdhund vor allem für Vögel und Kleinwild verwendet. Da die Hunde bevorzugt Rebhühner jagten, leitet sich ihr Name vom portugiesischen Wort „Pediz“ ab, was Rebhuhn bedeutet. Im Jahr 1932 wurde die Rasse von der FCI offiziell anerkannt. Heute wird die Rasse überwiegend als Begleit- und Jagdhund verwendet, aber auch als Familienhund ist sie geeignet.
Der portugiesische Zeiger hat einen ausgeprägten Jagdtrieb und eine gute Ausdauer. Erhält er viel Bewegung, ist er für die Haltung in der Wohnung geeignet. Die sportlichen Vierbeiner eignen sich vor allem mit ihrer anhänglichen, liebevollen und kuschelbedürftigen Art ideal als Familienhund. Noch dazu sind sie leichtführig und zeigen eine starke Zuneigung zu ihrem Herrchen oder Frauchen. Durch das kurze, struppige Fell benötigt er wenig Fellpflege. Die Fellfarbe ist meist gelb oder kastanienbraun, häufig auch mit weißen Markierungen. Auch mit anderen Hunden versteht er sich gut.
Die Vertreter dieser Rasse erreichen ein Gewicht von etwa 16 bis 27 Kilogramm und haben einen festen Körperbau. Charakteristisch sind die gefalteten Ohren und die kurze Schnauze. In der Regel haben diese Hunde eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren.
Podengo Português
Auch: portugiesischer Podengo
Der Podengo Português ist der Nationalhund Portugals und gehört zu den bekanntesten portugiesischen Hunderassen. Sie stammen wahrscheinlich von Windhunden aus dem Orient ab und werden in Portugal seit Jahrhunderten als Jagdhund eingesetzt. Dort werden die Hunde bei der Jagd auf Kleintiere genutzt. Bei der Jagd auf Wildkaninchen treiben die Hunde die Kaninchen aus dem Gestrüpp hervor.
Ursprünglich wurden sie auf Schiffen genutzt, um Ratten zu jagen. Noch heute dient der windhundähnliche Jagdhund als Rudeljäger und ist im gesamten Portugal sowie auf den Kanarischen Inseln zu finden.
Man unterscheidet beim Podengo Português zwischen drei verschiedenen Größen:
- Podengo Português Pequeno (kleiner Podengo Português),
- Podengo Português Médio (mittelgroßer Podengo Português) und
- Podengo Português Grande (großer Podengo Português)
Die unterschiedlichen Größen sollen aber kein Resultat der Züchtung sein, sondern natürlich hervorgegangen sein. Der kleine Podengo Português wird meist bei der Kaninchenjagd genutzt, während der Podengo Português Grande auch zur Jagd auf Wildschweine eingesetzt wird.
Der Podengo Português Pequeno erreicht eine Größe von 20 bis 30 cm und wiegt nur etwa 4 bis 6 Kilogramm. Der Podengo Português Médio wiegt bei einer Höhe von 40 bis 50 cm etwa 16 bis 20 Kilogramm, während der große Podengo Português eine Größe von 50 bis 60 cm und ein Gewicht von 20 bis 30 Kilogramm erreicht.
Alle drei Größen haben große Ähnlichkeiten. Das Fell ist kurz und kann glatt oder drahtig sein. Es kommt in den Farben schwarz, gelb, hellbraun, grau und kastanienbraun vor. Da sie zur Familie der Windhunde gehören, sind sie schmal, aber durchaus robust. Charakteristisch sind ein schmaler Kopf, aufrechte Ohren und lange Beine.
Die Podengo Português sind von ihrem Charakter her aufmerksam, offen und intelligent. Mit ihrer liebenswerten und munteren Art gehören sie am besten in aktive Familien, da sie sehr sportlich und aktiv sind. Die Podengo Português Grande sollen entspannter sein als die anderen beiden Größen. Alle Varianten haben einen stark ausgeprägten Seh- und Geruchssinn, weshalb sie die idealen Jagdhunde sind. Die Hunde haben eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren und sind von der FCI offiziell anerkannt.
Rafeiro do Alentejo
Auch: portugiesischer Mastiff, Alentejo Mastiff.
Der portugiesische Mastiff stammt aus der Region Alentejo und ist eine der ältesten heimischen Hunderassen Portugals. Dort wurde er früher als Hirtenhund zum Treiben von Schafen und als Herdenschutzhund genutzt. Heute ist der Einsatz als Hirtenhund nur noch selten, meist dienen sie als Begleit-, Wach- und Schutzhunde. Als Familienhund und Haustier eignet sich der Rafeiro do Alentejo jedoch weniger. Sie fühlen sich im Freien deutlich wohler als in einer Wohnung oder einem Haus und benötigen einen erfahrenen Halter, der sie an den Umgang mit Menschen und anderen Hunden gewöhnt. Daher kommt der Rafeiro do Alentejo heutzutage nur noch selten vor.
Der Molosser erreicht ein Gewicht von 43 bis 50 Kilogramm, in Ausnahmefällen kann er aber auch bis zu 60 Kilogramm auf die Waage bringen. Mit einer Widerristhöhe von bis zu 75 cm gehört er zu den größten portugiesischen Hunderassen. Der athletische Körperbau der Rafeiro do Alentejo ist robust mit langen Gliedmaßen. Durch seine Kopfform hat er eine leichte Ähnlichkeit zu einem Bären.
Sein glattes Fell ist kurz bis mittellang und kann in vielen Färbungen vorkommen – es kann schwarz, gestromt, hellbraun, gelb, grau oder rot sein und gescheckt sein. Es benötigt eine aufwendige Fellpflege.
Der Rafeiro do Alentejo zeichnet sich durch seine ruhige Art und seinen scharfen Beobachtungssinn aus. Die Hunde dieser Rasse sind sehr intelligent. Durch sein ruhiges Temperament wird er oft als träge wahrgenommen, allerdings ist er nur sehr konzentriert und aufmerksam. Bei der Haltung dieser Rasse sollte man vor allem darauf achten, dass der Hund genügend Auslauf bekommt. So kann man auch mit einer Lebensdauer von 11 bis 13 Jahren rechnen. Bedingt durch seine Größe ist der Molosser anfälliger für Hüftdysplasien.
Durch die FCI ist der Rafeiro do Alentejo eine anerkannte portugiesische Hunderasse.
Fazit
Portugiesische Hunderassen eignen sich perfekt als Beschützer, Hütehund oder Wachhund. Jede Hunderasse hat dabei individuelle Fähigkeiten und Eigenschaften erworben, die sie für gewisse Aufgabengebiete spezialisiert. Solltest Du nach einem Familienhund suchen, könnten die Rassen Barbado da Terceira, Cão da Serra da Estrela, Cão da Serra de Aires, Cão de Água Português, Perdigueiro Português und Podengo Português für dich interessant sein. Setze Dich vor einer Anschaffung unbedingt näher mit den rassespezifischen Eigenheiten auseinander, damit Du optimal auf die Bedürfnisse Deines Vierbeiners eingehen kannst.
Weiterführende Quellen
Hier findest Du interessante Infos zu der Einteilung der FCI.