Der Alptraum eines jeden Hundebesitzers kann je nach Erfahrung grundverschieden sein. Aber bei einer Sache sind sich die meisten einig, fiesen Mundgeruch beim Hund mag keiner.
Vor allem dann nicht, wenn der Hund einen Seite an Seite durch den Alltag begleitet und beim Gähnen und Hecheln der Mundgestank des Hundes einen praktisch erschlägt. In diesem Ratgeber erfährst Du, was Du dagegen unternehmen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- es gibt unterschiedliche Ursachen für das Auftreten von Mundgeruch beim Hund
- in den meisten Fällen ist der Mundgeruch auf Fremdkörper oder Futterreste im Mund zurückzuführen
- diese Reste sammeln sich meistens an den Lefzenfalten, Zahnfleischtaschen oder zwischen den Zähnen an und so entstehen Bakterien
- verfaulte Zähne oder ein Zahnwechsel bei Welpen könnten weitere Ursachen sein
- nicht selten kann der Mundgeruch ein Hinweis auf Erkrankungen beim Hund sein
- Spezialmittel, Hausmittel oder tierärztliche Eingriffe können helfen
Hintergründe: Was Du über den Mundgeruch eines Hundes wissen solltest.
Der Mundgeruch eines Hundes wird oftmals als übelriechend oder fischig beschrieben. Manche Hundebesitzer vergleichen den Geruch mit verfaulten Eiern oder sogar Verwesung. Vor allem dann, wenn der Hund beginnt zu hecheln, zu rülpsen oder zu husten, ist der Gestank einfach nicht zu ignorieren.
Der üble Mundgeruch kann also nicht nur sehr unangenehm sein, sondern ist in jedem Fall Ernst zunehmen. Letztendlich solltest Du also die Ursache ausfindig machen, um schnell zu handeln. In manchen Fällen wird eine Sofort-Maßnahme hilfreich sein und schnell Verbesserungen aufzeigen.
Die am einfachsten zu behandelnden Fälle des Mundgeruches beim Hund sind die, wenn die Ursache im Maul-Rachen-Bereich liegt, d.h. im Bereich der Zähne. Zahnbelag, hinterbliebene Zahnreste, die sich in den Zahnfleischtaschen oder zwischen den Zähnen befinden, können wie auch bei uns Menschen zu Entzündungen und Mundgeruch führen.
In anderen Fällen kann das Ankämpfen gegen den Mundgeruch lange andauern. In solchen Momenten ist Geduld gefragt und gegebenenfalls tierärztlicher Rat. Ganz besonders dann, wenn der Mundgeruch eher ein Anzeichen für ernste Erkrankungen sein könnte. Magenerkrankungen, Diabetes oder eine Mandelentzündung und viele weitere Krankheiten könnten dabei in Betracht kommen.
Im Folgenden werden wir Dir Ratschläge und Hinweise darauf geben, wie Du mögliche Ursachen für den Mundgeruch erkennen kannst und was Du als Hundebesitzer ausprobieren kannst, um ihn zu beseitigen. Überraschenderweise braucht es fallweise nur ein Hausmittel oder eine Umstellung der Nahrung.
Mundgeruch beim Hund: Das kannst Du dagegen unternehmen.
Im Folgenden erfährst Du verschiedene Möglichkeiten, wie Du den Mundgeruch beim Hund los wirst.
Kontrolle des Maulkorbs
Zu Beginn empfiehlt es sich erstmal, dass Du den Maulkorb des Hundes gründlich untersuchst. Dazu kannst Du auch gerne Mundschutz und Handschuhe zur Hilfe nehmen. Der Vierbeiner sollte, wenn möglich, den Maulkorb so weit es geht aufreißen.
Solltest Du keine Ursachen im Zahnbereich finden wie: Verfaulte Zähne, Entzündungen der Zahnfleischtaschen, zurückgebliebene Nahrungsreste etc. dann empfiehlt es sich direkt den Tierarzt aufzusuchen.
Reinigen der Zähne und des Mundes
Solltest Du beim Kontrollieren des Mundbereiches auf zurückgebliebene Essensreste stoßen, die in den Lefzenfalten, Zahnzwischenräumen oder Zahnfleischtaschen festsitzen, lohnt sich der Griff zur Hundezahnbürste. Putze gründlich das Hinterbliebene raus und bemühe Dich auch darum, weiterhin die Zähne zu putzen, um Zahnbelege zu entfernen.
Nutze dazu auch Hundezahnpasta. Der Hundehandel bietet Dir ein weites Sortiment an nützlichen Zahnpflegemitteln an. Oftmals lassen sich mit diversen Hundezahnpasten und entsprechender Hundezahnbürste Plaquen und Zahnstein entfernen ohne dafür den Tierarzt aufsuchen zu müssen.
Zudem führt eine mangelnde Mundhygiene generell zu Mundgerüchen und Zahnerkrankungen. Achte darauf, dass Du Deinem Hund regelmäßig die Zähne putzt und der Mundraum frei von Essensresten bleibt. Folgende Zahnerkrankungen können beim Hund entstehen: fauliger oder vereiterter Zahn, Zahnsteinbildung, Zahnfleischentzündungen, Zahnbetterkrankungen oder Lockerung der Zähne.
Solltest Du bei der Kontrolle bereits verfaulte oder eitrige Zähne entdecken, wirst Du um einen Tierarzt Besuch nicht mehr drum rum kommen. Dieser kümmert sich um die Dentalbehandlung beim Hund.
In der Regel wird in solchen Fällen eine komplette Zahnreinigung der Zähne durchgeführt. Manchmal müssen Zähne gezogen werden, die nicht mehr zu retten sind. Der Tierarzt weiß in der Regel was genauestens Zutun ist und gibt Dir wertvolle Tipps, worauf Du als Hundebesitzer in Zukunft achten solltest, um solche Situationen zu vermeiden.
Das richtige Futter spielt eine wichtige Rolle
Auch die Ernährung spielt beim Hund eine wichtige Rolle, und zwar für seine Gesundheit im Allgemeinen und sie kann zusätzlich Mundgerüche vermeiden. Das beliebte Dosen- oder Nassfutter setzt sich gerne am Außenbereich des Gebisses sowie zwischen den Zähnen fest. Das organische Material zersetzt sich im Laufe der Zeit und verursacht dann den fiesen Mundgestank beim Hund.
Es empfiehlt sich den Hund an Trockenfutter zu gewöhnen. Die optimale Zusammensetzung von Trockenfutter sorgt dafür, dass die Zähne beim Hund von Zahnstein und Zahnbelag befreit werden.
Weiterhin solltest Du auf die Qualität der Nahrung achten, das heißt geringwertige Nahrung für den Hund, welche oft aus einer Mischung von Fisch und Pansen besteht oder sich durch extreme Gerüche bemerkbar macht, sorgen ebenfalls für den fiesen Mundgeruch.
Zudem solltest Du beachten, dass Hunde ebenso wie wir Menschen an Nahrungsunverträglichkeit leiden können. Solltest Du die Vermutung haben, kannst Du den Hund auf Unverträglichkeiten testen lassen. Es empfiehlt sich auch eine andere Sorte von Futter auszuprobieren.
Inzwischen gibt es ein weites Sortiment an hypoallergenem Futter. Gerate als Hundebesitzer bloß nicht in Verführung dem Hund zuckerhaltige und fetthaltige Nahrung oder Snacks zu geben, die für uns als Menschen gedacht sind. Das schadet der Gesundheit des Hundes und löst ebenso Mundgeruch aus.
Die richtigen Kauartikel
Weiterhin empfiehlt es sich, dass Du Deinem Hund regelmäßig Kauartikel gibst. Durch das lange und intensive Kauen auf dem Kauknochen oder ähnlichem, wird gleichzeitig der Effekt einer mechanischen Reinigung ausgelöst. Zahnbelag oder Zahnstein, aber auch Essensreste können so besser abgebaut werden, und zwar ganz allein durch den Hund selbst.
Achte aber auch hier darauf, dass es sich um hochwertige Kauknochen handelt, nur so kann es auch wirklich die Zahnpflege unterstützen. Kauknochen aus Rinderkopfhaut, Pansen sowie Geflügelhälsen oder Büffelhaut sind empfehlenswert. Weiterhin gibt es auch Kauwurzeln oder Geweih, welche ebenfalls bei den Hunden sehr beliebt sind.
Freikäufliche Spezialmittel bei Mundgeruch
Inzwischen ist der Hundepflegemarkt auch mit zahlreichen Zahnpflegeartikeln für die beliebten Vierbeiner ausgestattet. Du wirst Zahnpasten finden, sowie Mundsprays und Trinkwasser die explizit gegen Mundgerüche beim Hund helfen und Ursachen wie Zahnstein, Zahnbelag etc. bekämpfen.
Es kann aber natürlich sein, dass Dein Hund unangenehm auf diese Mittel reagiert und sich dagegen wehrt. Dränge in solchen Situationen Deinen Hund auf gar keinen Fall dazu, das kann die Psyche des Hundes enorm belasten und ihn in eine Stresssituation bringen.
Probiere es dann einfach mit einer einfachen Hundezahnbürste ohne Zahnpasta aus oder verwende erstmal Kauartikeln. Weiterhin kannst Du du Kaiser Natron ausprobieren. Natron wirkt desinifzierend und kann gegen Übersäuerung helfen. Du kannst einen kleinen Teelöfel in das Wasser vom Hund dazu geben.
Diese Hausmittel können behilflich sein
Auch der Griff zu einfachen Hausmitteln lohnt sich, denn diese können dem Mundgeruch des Hundes entgegenwirken. Folgende Hausmittel kannst Du als Hilfe zur Hand nehmen:
1. Petersilie
Das Chlorophyll in der Petersilie hat bei Hunden wie auch bei Menschen einen positiven Effekt auf Mundgeruch. Du kannst die Petersilie einfach kleinhacken und in das Futter Deines Hundes dazu geben. Solltest Du keine Petersilie im Hause haben, kannst Du auch Kräuter wie Basilikum oder Pfefferminze verwenden.
2. Karotten
Auch das Kochen auf einer Karotte kann dabei helfen die Zähne des Hundes zu reinigen. Auf manche Hunde wirkt die Karotte wie ein gewöhnlicher Kauknochen.
3. Kokosöl
Kokosöl verspricht absolute Wunder bei der Zahnpflege. Neben Mundgeruch ist es ebenso nützlich gegen Bakterien, Entzündungen und Karies. Gib etwas Kokosöl in das Wasser oder Futter des Hundes hinzu.
4. Brot
Ebenso tut es auch ein Stückchen trockenes Brot, denn das kurbelt die mechanische Reinigung der Hundezähne auch an.
Fremdkörper vermeiden
Hunde lieben Bewegung und mit ihrem Herrchen zu spielen. Natürlich kommt beim Spaziergang auch mal ein Hundeball zum Einsatz oder Ähnliches. Es kann schon mal vorkommen, dass beim regelmäßigen Spielen des Hundes mit gewöhnlichen Kunststoffbällen Schäden an den Zähnen entstehen und Kunststoffteilchen in den Mundraum des Hundes gelangen.
Generell solltest Du darauf achten, dass die Spielzeuge Deines Hundes frei von schädlichen Inhaltsstoffen, wie Giftstoffen sind. Das schadet der Gesundheit des Hundes. Entscheide Dich also für hundegerechte und hochwertige Spielzeuge.
Zudem kann es nach so einem Spaziergang draußen in der Natur schon mal vorkommen, dass Baumrinde in die Zahnzwischenräume oder andere Fremdkörper in den Mund des Hundes gelangen. Kontrolliere also nach einem Spaziergang mit Hund immer das Maul auf Fremdkörper und entferne diese.
Trivia: Was Du sonst noch über Mundgeruch beim Hund wissen solltest.
Im Folgenden erfährst Du, welche Ursachen es noch für den Mundgeruch beim Vierbeiner gibt.
Fäkalien Geruch aus dem Mund: Woher kommt das?
Manche Hunde essen Kot von anderen Hunden oder Tieren wie Pferden. Nicht selten essen die Vierbeiner sogar ihren eigenen Kot. Die Aufnahme von Fäkalien lösen ebenso den Maulgestank aus. Versuche also dem Hund diese Angewohnheit abzugewöhnen.
Mundgeruch als Symptom: die häufigsten Erkrankungen
Tatsächlich kann sich in manchen Fällen herausstellen, dass der Mundgeruch nur ein Symptom für eine ernsthafte Erkrankung des Hundes ist.
Folgende Erkrankungen könnten Auslöser für den Mundgeruch sein:
- Entzündung der Maulschleimhaut
- Entzündungen der Mundhöhle
- Entzündung des Rachens
- Lefzenekzem durch Bakterien oder Pilzbefall
- Mandelentzündung
- Tumor in der Mundhöhle
- Tumor im Rachen
- Magenschleimhautentzündung
- Magen-Darm-Infektion
- Nierenerkrankung
- Gastritis
Mundgeruch beim Welpen: Gründe dafür
Welpen entwickeln beim Zahnwechsel leichte Blutungen durch die Lockerung der Zähne. Zahnfleischentzündungen sind in solchen Fällen nicht unüblich. Denn an Stellen, wo die Zähne bereits ausgefallen sind, können sich an den offenen Wunden Essensreste ansammeln, die dort zu Faulen beginnen und ebenso den Mundgeruch durch Bakterienbildung auslösen .
Hundebesitzer beschreiben den Geruch oftmals als metallisch. In der Regel endet der Mundgeruch mit dem vollständigen Zahnwechsel. Vernachlässige in dieser Zeit dennoch die Mundhygiene beim Hund nicht, aber taste Dich vorsichtig heran. Der Zahnwechsel beim Hund ist eine schwierige Zeit für den Hund, er könnte sehr empfindlich reagieren.
Wenn alles nicht hilft: der Weg zum Tierarzt
In diesem Ratgeber hast Du bereits so einige Tipps erfahren, was Du gegen den Mundgeruch beim Hund tun kannst. In harmlosen Fällen können diese Lösungen effektiv sein und die Gerüche und Beschwerden lindern oder ganz beseitigen. Sollten Spezialmittel, Hausmittel etc. nicht helfen und der Hund ständig erschöpft, gereizt wirken und andere Probleme wie ständiges Erbrechen oder andere Symptome auftreten, solltest Du schnell den Tierarzt aufsuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen oder behandeln zu lassen.
Auch bei bereits verfaulten Zähnen sollte der Hund tierärztlich behandelt werden. Hunde leiden ebenso wie Menschen unter Zahnschmerzen, die ernst zu nehmen sind. Der Tierarzt wird die betroffenen Zähne intensiv behandeln oder gegebenenfalls ziehen müssen. Eine Zahnsanierung ist jedenfalls unumgänglich in solchen Fällen.
In jedem Fall ist eine Allgemeinuntersuchung beim Tierarzt sinnvoll, dieser wird den Hund gründlich untersuchen und erkennt schneller die Probleme und die entsprechende Lösung dafür.
Bei Entzündungen wird Dir der Tierarzt entsprechende Medikamente wie Antibiotika und andere entzündungshemmende Mittel verschreiben.
Fazit
Mundgeruch beim Hund kann verschiedene Ursachen aufweisen, die abgesehen vom Gestank aber auch gesundheitlich gesehen nicht gut für den Hund sind. Du solltest Dich also stets drum bemühen die Ursache zu finden oder tierärztlichen Rat aufzusuchen, ganz besonders dann, wenn Du den Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung hast.
Extrem übel riechende Mundgerüche sind in jedem Fall ernst zu nehmen und nicht als normal anzusehen. Dagegen lässt sich etwas unternehmen.