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Hundezüchter werden: Voraussetzungen & Durchführung

Hund aus der Hundezucht

Wenn Du Hundezüchter werden möchtest, solltest Du Dich im Vorfeld genauestens mit der Thematik vertraut machen. Es gibt verschiedene Voraussetzungen, die Du erfüllen solltest, damit einer Durchführung des Karriereweges nichts im Wege steht. Wie wird man eigentlich Hundezüchter, welche Regeln gibt es und welche Aufgaben kommen überhaupt auf einen zu? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen findest Du weiter unten in unserem Ratgeber!

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder kann Hundezüchter werden
  • Als Hundezüchter sollte es Dir nicht an Fachwissen fehlen
  • Es ist zwischen Hobbyzucht und professioneller Zucht zu entscheiden
  • Als Hundezüchter ist man oft selbstständig
  • Hundezucht nimmt sehr viel Zeit und Geld in Anspruch
  • Hundezüchter werden ist eine private Ausbildung

Hintergründe: Was Du über “Hundezucht” wissen solltest

Hundezüchter werden mag der größte Traum für den einen oder anderen sein. Aber was steckt da eigentlich hinter? Eine Hundezucht bedeutet eine gezielte Fortpflanzung der Hunde mit dem Ziel, spezifische Eigenschaften der Elterntiere zu erhalten. Aber kann das wirklich jeder? Welche Voraussetzungen muss man erfüllen und gibt es irgendwo einen Haken? In unserem Ratgeber erfährst Du alles Notwendige, was Du dazu wissen musst.

Kann jeder Hundezüchter werden?

Prinzipiell kann jeder Züchter werden, der sich im Vorfeld gut informiert hat und sich der Aufgabe gewachsen fühlt. Es gibt vieles zu bedenken, aber wenn man sich gut vorbereitet an die Aufgabe heranwagt, dann kann man in der Zucht auch erfolgreich sein. Um Hundezüchter zu werden, sollte man viel Zeit einplanen, denn die Arbeit ist anstrengend und die Tiere brauchen Dich rund um die Uhr. Noch dazu wäre es ratsam, das nötige Budget zu haben. Du musst die Hunde optimal pflegen können, ihnen Platz und Auslauf bieten und gleichzeitig Liebe schenken.

Welche Aufgaben hat ein Hundezüchter?

Wer Hundezüchter werden möchte, muss einiges an Aufgaben auf sich nehmen. Es gehört weitaus mehr dazu, als das alleinige aufpassen von Hunden. Mit der Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Zucht und der Zuchtzulassung der Hündin ist der erste Schritt getan und die größte Hürde schon mal bewältigt. Doch die eigentliche Arbeit steht einem noch bevor. Hundezüchter kümmern sich nämlich nicht nur um die artgerechte Haltung und Aufzucht der Tiere, sondern sind ebenfalls dazu verpflichtet über das notwendige Fachwissen der gewählten Hunderasse zu verfügen.

Wichtig: Als Hundezüchter solltest Du über Genetik, Anatomie, Aufzucht und Pflege der Hunde genau Bescheid wissen!

Zudem sollte sich ein Hundezüchter Zuchtverbänden / -vereinen anschließen, da diese wertvolle Tipps geben und ein wichtiges Netzwerk für den Hundezüchter bilden. Sie vermitteln den Kontakt zu anderen Hundezüchtern und bieten Unterstützung in allen erdenklichen Bereichen. Aber auch kaufmännische Angelegenheiten kommen auf jeden Hundezüchter zu.

Hier ein kleiner Überblick über die ganzen Aufgaben:

  • Suche nach einem passenden Deckrüden
  • Versorgung der trächtigen Hündin
  • engmaschige und regelmäßige Kontrollen der Schwangerschaft durch den Tierarzt
  • Überwachung der Geburt
  • Rund-um-die-Uhr-Betreuung der Hunde
  • Versorgung der Welpen, inklusive Beschäftigung und Sozialisierung
  • Empfangen des Zuchtwarts zur Überprüfung des Zustands der Mutterhündin und der Welpen
  • Tierärztliche Versorgung der Welpen, inklusive Impfungen und Entwurmung
  • Vorbereitungen zum gewerbsmäßigen Verkauf der Welpen
  • Durchführung von Gesprächen mit potenziellen Käufern
  • Aufsetzen eines Kaufvertrags
  • Kalkulation der Kosten
  • Pflege von Stammbäumen
Welpen aus Hundezucht
Nach frühestens 6 Lebenswochen erfolgt die Wurfabnahme der Welpen.

Wie wird man Hundezüchter?

Als Hundezüchter ist man oft selbstständig. Zudem ist die Ausbildung zum Hundezüchter eine rein private Angelegenheit und erfährt demnach auch keine staatliche Anerkennung. Das notwendige Fachwissen kannst Du durch passende Fachlektüre, andere Züchter und Ausbildungen sowie Fortbildungen erwerben.
Wenn Du dir das nötige Wissen angeeignet hast und Dir sicher bist, dass Der Job etwas für Dich ist, dann kannst Du mit der Planung anfangen. Stelle Dir dafür am besten für den Start folgende Frage:

Welche Hunderasse möchte ich züchten?

Es gibt viele verschiedene Hunderassen. Für welche Du dich letztendlich entscheidest hängt davon ab, welche Rasse zu Dir passt und welche zu Deinen Lebensumständen passt. Achte bei der Auswahl ebenfalls darauf, dass Du eine Rasse auswählst, die vergleichsweise wenig Erbkrankheiten vorweist. Ebenfalls zu beachten ist der Aspekt von Angebot und Nachfrage. Du solltest Dich im besten Fall für eine Rasse entscheiden, für die Du auf dem Absatzmarkt viele Abnehmer findest.

Wichtig: Behalte stets im Hinterkopf, dass ein Hund ein Lebewesen ist! Auch wenn Du mit ihnen Geld machen kannst – es ist ein Lebewesen, welches Zeit und Liebe braucht.

Wie wird man professioneller/seriöser Hundezüchter?

Wenn Du professioneller Hundezüchter werden möchtest, dann musst Du einiges beachten. Professioneller Hundezüchter zu sein bedeutet das „Hundezüchten” als Fulltime Job zu sehen und einen gewissen qualitativen Standard zu bieten. Was es alles Wichtiges zu beachten gibt, findest Du in unserem Ratgeber:

Mitglied im Zuchtverein

Als seriöser Hundezüchter solltest Du unbedingt einem Zuchtverein angehören. Das bedeutet natürlich nicht, dass Du nur jährliche Mitgliedsbeiträge zu bezahlen hast und an Mitgliederversammlungen teilnehmen musst. Viel mehr heißt es, dass Du den  Zuchtanforderungen des VDHs und seiner Mitgliedsvereine unterliegst und so durch verschiedene Prüfungs- und Kontrollebenen das entsprechende Qualitätssiegel für Deine Welpen erhältst.

Die Zuchtordnung

Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Weg zum seriösen Hundezüchter wäre die Kenntnisnahme der Zuchtordnung. Wenn Du ein Hundezüchter werden möchtest, solltest Du Dir diese auf jeden Fall anschauen. Dort findest Du sämtliche Regeln, die Du im Rahmen der Zucht beachten müssen, wie zum Beispiel:

  • Eignung der Hündin und des Deckrüden als Zuchttiere
  • Alter der Zuchttiere
  • Wann und wie oft darf die Hündin eingesetzt werden?
  • Eignung der Räumlichkeiten der Zucht
  • Anforderungen an artgerechte Fütterung, Pflege und Auslauf der Hunde
  • Gewährleistung von sozialen Kontakten
  • artgerechte Versorgung der trächtigen Hündin und ihrer Welpen
  • regelmäßige Kontrolle und Untersuchung der Tiere durch den Tierarzt
  • Durchführung aller vorgeschriebenen Impfungen und der Entwurmung

Die Zuchtordnung unterliegt den Anforderungen des Tierschutzgesetzes und der Tierschutz-Hundeverordnung. Dadurch wird nicht nur das Verpaaren zweier Hunde geregelt, sondern noch die Gesundheit der Tiere sichergestellt. Mittels der Ordnung wird gewährleistet, dass es den Zuchthunden gut geht und dass die Tiere artgerecht versorgt und gehalten werden.

Wo liegt der Unterschied zwischen Hobbyzucht und gewerbsmäßiger Hundezucht?

Eine typische Frage, die sich jeder Hundezüchter irgendwann einmal stellt: „Bin ich eigentlich noch Hobbyzüchter oder züchte ich schon in einem professionellen Rahmen?” Die Beantwortung der Frage ist für den Hundezüchter von enormer Bedeutung und hat unterschiedliche Konsequenzen. Ein Hobbyzüchter ist meist im Besitz von bis zu zwei fortpflanzungsfähigen Hündinnen einer Rasse. Pro Jahr sind ein bis maximal zwei Würfe zu erwarten. Damit erfüllt er noch nicht die gesetzlichen Anforderungen einer gewerbsmäßigen Hundezucht. Unter einer Hobbyzucht wird demnach eine eher sporadisch orientierte Hundezucht verstanden, welche eher der Erhaltung einer Zuchtlinie dient und weniger auf eine Gewinnerzielung aus ist. Hobbyzüchter unterliegen in der Regel keiner Steuerpflicht und müssen sich keinen regelmäßigen Kontrollen durch das Veterinäramt unterziehen.

Bei einer gewerbsmäßigen Hundezucht ist der Züchter im Besitz von drei oder mehr fortpflanzungsfähigen Hündinnen oder erwartet drei und mehr Würfe pro Jahr (§11, 8a des Tierschutzgesetzes). Wer solch eine Zucht betreibt benötigt eine Erlaubnis durch das zuständige Veterinäramt.

Hobbyzucht gewerbsmäßige Hundezucht
max. zwei Würfe pro Jahr drei oder mehr Würfe pro Jahr
sporadisch im Besitz von mehr als 3 Hündinnen
Erhalt der Zuchtlinie auf Gewinnerzielung aus

Gelten für die Hobbyzucht keine Regeln?

Auch als Hobbyzüchter muss man den allgemeinen Anforderungen der Tierschutz-Hundeverordnung fürs Halten von Hunden gerecht werden. Fütterung und Pflege sollten artgerecht sein und es muss für ausreichend Auslauf gesorgt werden. Da bei Hobbyzüchtern die Kontrollmöglichkeiten durch den Gesetzgeber begrenzt sind, findet man leider neben vielen verantwortungsvollen und liebevollen Hobbyzüchtern, die über viel Fachwissen verfügen, auch einige Züchter, denen es meist weniger ums Tierwohl geht als darum, schnellen Profit mit billigen Welpen zu machen. Bei dem Kauf von Welpen eines Hobbyzüchters sollte Vorsicht geboten sein. Stelle im Vorhinein sicher, dass es den Tieren gut geht!

Welche Regeln gelten für die Hundezucht?

Ob Hobbyzucht oder gewerbsmäßiger Züchter, jede Zucht unterliegt gewisser Regeln und Anforderungen. So benötigen gewerbsmäßige Züchter beispielsweise eine Zuchterlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz. Sie werden in der Regel im Tierkaufrecht als Unternehmer angesehen, was folglich für sie bedeutet, dass für ihre Kaufverträge die Vorschriften über den Verbrauchsgüterkauf gelten. Die Haftung für Mängel an den verkauften Tieren dürfen sie demnach nicht ausschließen.

Ab wann braucht man als Hundezüchter eine Genehmigung?

Bin ich Hobbyzüchter oder liegt hier schon eine gewerbsmäßige Zucht vor? Diese Frage stellt sich wohl jeder Hundezüchter irgendwann einmal. Und das zurecht! Abhängig von der Art der Zucht verändern sich Genehmigungen, Gesetze und Anforderungen an den Züchter.
Gemäß § 11 Absatz 1 Satz 1 Tierschutzgesetz braucht jeder, der gewerbsmäßig Wirbeltiere züchten möchte, eine Erlaubnis der zuständigen Behörde. Meist übernimmt das örtlich zuständige Veterinäramt diese Rolle. Jetzt stellt sich nur die Frage: Betreibe ich  denn eine gewerbsmäßige Zucht oder nicht? Die Definition hierfür lautet in der Verwaltungsvorschrift wie folgt: Wer die genannte Tätigkeit selbstständig, planmäßig, fortgesetzt und mit der Absicht der Gewinnerzielung ausübt, der ist als gewerbsmäßiger Züchter einzuordnen.

Wusstest Du schon: Sobald Du eine gewerbliche Zucht ohne erforderliche Erlaubnis ausübst, kann Dich das bis zu 25.000 Euro Strafe kosten.

Welche Kosten kommen auf Hundezüchter zu?

Hundezucht bedeutet auch, dass man große Verantwortung übernehmen muss. Es muss nicht nur Zeit und Mühe, sondern vor allem auch Geld investiert werden. Alleine von der Hundezucht und dem Verkauf der Welpen reich werden, funktioniert dann doch nicht so einfach. Im Vorfeld lohnt es sich mal einen Blick auf die Kosten, die bei der Hundezucht auf Dich zukommen, zu werfen.

Typische Kosten eines Hundezüchters:

  • Hundefutter
  • Tierarztrechnungen
  • Hundesteuer
  • Ausstattungskosten
  • Mietkosten
  • Kosten für Weiterbildungen
  • Werbungskosten für den Verkauf der Welpen
  • Reinigungs- und Pflegekosten, wie Futter etc.
  • Mitgliedsbeitrag für Zuchtverein
  • Versicherungskosten (Hundehaftpflicht, Rechtsschutzversicherung)
  • Gebühren für Zuchtzulassung, Ausstellungsgebühren, Deckakt u.v.m.
  • Deckung der Hündin
  • Kosten für den Zuchtwart
  • Eintragung ins Zuchtbuch
  • gewerbliche Aufwände, etc.
Der Mops als Opfer von Hundezucht
Als Folge der Hundezucht zeichnet sich der Mops mit einer sehr kurzen Schnauze aus.

Was verdient man als selbstständiger Hundezüchter?

Hundezüchter sind in der Regel selbstständig, daher lässt sich ein monatliches Einkommen nur schwer bestimmen. Es lässt sich jedoch sagen, dass ein großer Gewinn durch die Hundezucht sicherlich nicht zu erwarten ist. Selbst der Verkauf von Welpen, bei dem man schonmal einen vierstelligen Betrag erwarten kann, würde gerade mal die notwendigen Ausgaben der Welpen decken.

Was Du sonst noch über Hundezucht wissen solltest

Weitere spannende Fragen und Antworten zu dem Thema “Hundezucht” haben wir Dir hier einmal zusammengefasst:

Welche Arten von Züchtern gibt es?

Es gibt nicht nur „den einen” Hundezüchter. Es gibt verschiedene Arten von Hundezüchtern mit verschiedenen Motiven und gesetzlichen Anforderungen. Was es für Arten von Hundezüchtern gibt und inwiefern diese sich unterscheiden, erfährst Du in diesem Ratgeber:

Gelegenheitszüchter

Gelegenheitszüchter sind keine richtigen Züchter. Sie haben vielleicht Ihre Tiere gern, jedoch fehlt es ihnen an notwendigem Wissen. Die Welpen werden oft nur nebenbei im Haus aufgezogen und im späteren Verlauf für wenig Geld verkauft. Als Gelegenheitszüchter ist man nicht darauf aus, hohe Gewinne zu erzielen. Die Hundezucht ist vielmehr eine einfache Beschäftigung, die nebenbei läuft. Gelegenheitszüchter lieben Ihre Tiere und achten explizit darauf, dass es ihren Tieren gut geht!

Hobbyzüchter

Hobbyzüchter sind meist nur im Nebenerwerb tätig. Die Hobbyzucht gilt als Vorstufe einer professionellen Hundezucht, bei der der Züchter zwar nur kaum die anfallenden Kosten decken kann, es den Tieren jedoch vergleichsweise gut geht. Pro Jahr sind gerade mal zwei bis maximal drei Würfe zu erwarten. Dem Welpenkäufer lässt der Züchter zudem sehr viel Zeit bei der Auswahl des Welpen, damit dieser auch den perfekten für sich finden kann. Das Wohlergehen der Tiere steht hier an erster Stelle.

Professioneller Hundezüchter

Wer als professioneller Hundezüchter beschäftigt ist, tut dies aus voller Leidenschaft in Vollzeit. Er besitzt in den meisten Fällen mehrere Hündinnen, oftmals sogar mehrere Rassen. Die Hundezucht ist ihr Hauptgeschäft. Weite Strecken und vergleichsweise „teure” Deckrüden werden in Kauf genommen. Zudem besteht ein Teil seiner Zucht darin, die eigene Zuchtlinie weiterzuentwickeln.

Welpenvermehrer 

Welpenvermehrer verfolgen in vielen Fällen das Ziel, Welpen so billig wie möglich zu produzieren. Der Prozess geschieht meist in irgendwelchen Hinterhöfen oder verdreckten Zwingern. Die Welpen werden aus Kostengründen gar nicht oder nur mangelhaft ärztlich untersucht. Meist sind sie im späteren Leben verhaltensauffällig, leiden an Erbkrankheiten und haben ein verkürztes Leben. Folglich muss jeder, der sich so einen Hund zulegt mit hohen Folgekosten rechnen. Die Welpen werden häufig viel zu früh abgegeben und erleiden bei so einer Zucht häufig psychische Schäden. Zudem tragen sie meistens noch anderweitige Krankheiten mit sich.

Wichtig: Immer wieder folgen auf den Kauf solcher Welpen dramatische Wochen, weil der Hund ernsthaft krank ist und im schlimmsten Fall so gar stirbt.

Wann wird Hobbyzucht zur Qualzucht?

Hundezucht ist durchaus kritisch zu betrachten. Das Hauptproblem: Qualzucht. Der Mensch hat über die letzten Jahre viel Wissen über das Thema „Hundezucht” gesammelt und sein vermeintliches Fachwissen über Genetik teilweise in einer fragwürdigen Art und Weise ausgenutzt. Wohin das geführt hat? Zahlreiche Erbkrankheiten, Hunde, die an Lebensqualität einbüßen müssen und fassungslose Tierschützer.

Ganz besonders im Fokus der Qualzucht stehen kurznasige Rassen wie Mops, Französische Bulldogge oder Shi-Tzus, welche besonders unter der Hundezucht leiden. Bedauerlicherweise sind kurznasige Rassen nicht die einzigen, die unter dem derzeitigen Schönheitswahn leiden. Samojeden mit Epilepsie, Dobermänner mit DCM oder Deutsche Schäferhunde mit HD – sie alle sind von der mangelnden Expertise vermeintlicher Züchter betroffen. Möchte man eine verantwortungsbewusste und gerechte Hobbyzucht führen, ist die Kenntnis über die Tiergesundheit und über die Vererbung verschiedener Merkmale essenziell.

Hier mal ein kleines Video zum Thema Qualzucht:

Wie erkenne ich seriöse Hundezüchter?

Seriösen Hundezüchtern ist die Gesundheit ihrer Tiere wichtig. Daher werden für die Zucht keine Hunde mit Gendefekte, Krankheiten oder sozialen Auffälligkeiten eingesetzt. Wer dies tut, unterstützt die Qualzucht. Für einen seriösen Züchter sind seine Welpen wie eigene Kinder, sie werden liebevoll gepflegt und haben oft sogar provisorische Namen. Zudem gehören sie einem offiziellen Rassehunde-verein an. Das versichert dir eine gewisse „Qualität“, da der Hundezüchter zwangsläufig den Anforderungen des VDH, dem Verband für das Deutsche Hundewesen, unterliegt.

Wir haben Dir hier einmal in einer Tabelle einige Unterschiede von seriösen und unseriösen Hundezüchtern zusammengefasst:

 Indikator: seriöse Hundezüchter Indikator: unseriöse Hundezüchter:
ist in einem Club gelistet genaue Abstammung der Welpen ist unklar
besitzt in der Regel eine Internetseite ungepflegte, verdreckte Zuchtanlage
hat nichts gegen einen Besuch Muttertier ist nicht mit den Welpen zusammen
erzählt gerne über seinen Zwinger Es liegt kein Impfausweis vor
stellt viele Fragen über Deine Wohnsituation Der Züchter interessiert sich nicht für die neuen Lebensumstände
händigt Dir alle Papiere aus Welpen werden aus irgendeinem anderen Raum geholt
gibt gerne Tipps Die Welpen sind jünger als 8 Wochen
schließt gerne einen Kaufvertrag ab will keinen Kaufvertrag abschließen

Fazit

Hundezüchter zu werden ist nicht eben mal so zu schaffen. Die Hundezucht ist eine verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Nebenbei ist sowas nicht so einfach zu schaffen. Um in dem Business erfolgreich zu sein, bedarf es neben einiger Investitionen, Platz, Zeit vor allem das nötige Know-How. Wer Hundezüchter werden möchte, muss sich ebenfalls mit Formalia und den gesetzlichen Anforderungen sowie Zuchtbestimmungen vertraut machen. Die Regelungen mögen auf den ersten Blick erschlagend erscheinen, doch letztendlich dienen sie dem Wohlergehen der Tiere und sind damit essenziell. Sie tragen zudem zur Sicherheit des Erhaltes einer Hunderasse mit all ihren besonderen Charaktereigenschaften, ihren äußerlichen Merkmalen und ihrer Gesundheit bei.

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