Du möchtest Dir einen Hund aus dem Tierheim zulegen? Mit dieser Entscheidung gibst Du dem Hund nicht nur eine zweite Chance, sondern hilfst dabei anderen Tieren. Was genau Du vor Deinem Kauf wissen solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Achte beim Kauf auf ein seriöses Tierheim
- Mit dem Kauf eines Hundes vom Tierheim hilfst Du anderen, in dem die begrenzte Kapazitäten geringer werden und neue Tiere aufgenommen werden
- Du brauchst eventuell viel Geduld um das Vertrauen des Hundes zu gewinnen, aber das wird sich am Ende lohnen
Hintergründe: Was Du übers Tierheim wissen solltest
Es handelt sich bei dem Tierheim um eine nicht Gewinnerzielung gerichtete Einrichtung, in der Heimtiere gehalten werden. Streunende Tiere können auch aufgenommen werden. Das heißt es werden alle Tiere aufgenommen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Heim verloren haben. Zum anderen können auch Tiere wegen einer schlechten Haltung vom Besitzer gerettet werden. Je nach Budget haben die Tierheime mehr Möglichkeiten, um die Tiere unterzubringen, füttern und erziehen. Sie sind oftmals auf Spenden, Mitgliedsbeiträge und Sponsoren angewiesen. Sachspenden, wie Futter, Decken, Kissen usw. ist eine große Hilfe.
Bindung aufbauen: Schritt für Schritt-Anleitung
1. Seriöses Tierheim auffinden
Seriöses Tierheim erkennst Du daran, wenn die Mitarbeiter sich viel Zeit nehmen und viel von Dir wissen wollen. Sie möchten dem Hund ein sicheres Zuhause finden. Aus dem Grund wollen Sie auch mehr von Dir wissen. Prüfe, ob der Verein eingetragen ist und gemeinnützig ist. Ob ein Unternehmen gemeinnützig ist, kannst Du meist im Impressum auf der Webseite nachlesen. Im Tierheim sollten Tiere in allen Altersklassen vorhanden sein.
2. Den Hund besser kennenlernen
Lerne den Hund am besten kennen, indem Du seine Eigenschaften herausfindest. Hier kannst Du am besten das Personal fragen, welches sich um den Hund kümmert der Dir gefällt. So weißt Du in Zukunft wie Du in bestimmten Fällen zu handeln hast. Erfahre auch mehr über die Vorgeschichte des Hundes, um ihn besser zu verstehen.
3. Öfter besuchen
Versuche den Hund mehrmals zu besuchen, damit Ihr schon mal eine Bindung aufbauen könnt. So gewöhnt er sich schon mal an Dich und Du bist ihm nicht komplett fremd, wenn er bei Dir Zuhause ist. Es vereinfacht auf jeden Fall die Situation eine Bindung aufzubauen, wenn Ihr Euch schon ein paar mal gesehen habt.
Kauf eines Hundes: Voraussetzungen
Wenn Du einen Hund kaufen möchtest, solltest Du diese drei Voraussetzungen unbedingt erfüllen.
Geduldig sein
Du solltest mit dem Hund sehr geduldig sein. Ein Hund braucht immer etwas um sich mit der Situation vertraut zu machen und um Dir zu Vertrauen. Ganz wichtig, einen Hund solltest Du nur dann zulegen, wenn Du der Aufgabe gewachsen bist. Es könnten eventuell Vertrauens Auffälligkeiten wie z.B. Angstaggression, Verlustangst auftreten, aber das ist nicht immer der Fall. Erwarte nicht direkt, dass Dein Hund sich Dir gegenüber vollkommen ohne Angst und sonstige Auffälligkeiten gegenübertritt.
Zeit haben
Nimm Dir viel Zeit, damit Du Dich voll und ganz auf Deinen Hund konzentrieren kannst. Dein Hund wird anfangs sehr unsicher und ängstlich sein. Es hilft, wenn Du viel mit dem Hund sprichst. Die menschliche, ruhige Stimme tut den Hunden gut und schafft Vertrauen. Bieten Deinem Hund mehrere Schlaf- und Rückzugs Plätze an.
Ein Hund kann nicht lange alleine gelassen werden. Ein Hund der ständig alleine ist ohne jegliche Beschäftigung und Besitzer führt kein Glückliches leben. Viel Bewegung, Tierarztbesuche und Gassigehen auch bei schlechtem Wetter. Sind Dinge, die für einen Hundebesitzer selbstverständlich sein sollen.
Sich einen Hund leisten können
Wenn Du Dir einen Hund zulegen möchtest, solltest Du wissen, dass damit viele Kosten mitspielen. Regelmäßigen Kosten für ein Haustier sollten neben Anschaffungskosten nicht unterschätzt werden. Welche Kosten auf Dich zukommen werden erfährst Du im Folgenden. Ein Hund aus dem Tierheim ist günstiger als vom Züchter.
Kosten: Auf welche Kosten soll ich mich vorbereiten?
Beim Kauf eines Tieres aus dem Tierheim kann man nie genau sagen wie viel es kostet. Denn es kommt darauf an, um was für einen Hund es sich handelt. Es ist in der Regel günstiger als, wenn Du Deinen Hund vom Züchter holst. Für viele verschiedene Dinge werden Kosten entstehen.
Abgabegebühr
Wenn Du Deinen Hund bei dem Tierheim abgeben möchtest, entstehen Abgabegebühren. Diese Gebühren werden so lange weitergezahlt, bis Dein Hund einen neuen Besitzer findet. Je nach Art und Größe Deines Tieres unterscheiden sich die Kosten.
Schutzgebühr
Es handelt sich nicht um den Kaufpreis. Die Schutzgebühr wird bei der Vermittlung eines Hundes erhoben. Mit den Gebühren soll sichergestellt werden, dass der neue Besitzer sich das Tier leisten kann und auch bereit ist, Geld dafür aufzubringen. Unüberlegten und spontanen Entscheidungen sollen vorgebeugt werden. Dadurch wird ein Teil der Kosten aus der Fundtier Verwahrung abgedeckt.
Futter Kosten
Da Dein Hund auch ernährt werden muss, musst Du ihm Futter anbieten können. Das heißt während Du für Dich einkaufst, kaufst Du nebenbei auch Hundefutter. Es gibt günstiges als auch teures Hundefutter und aus dem Grund können die monatlichen Ausgaben für das Futter, sehr stark variieren.
Hundezubehör
Ob es nun eine Hundeleine oder ein Napf ist, braucht ein Hund auch sein Zubehör. Dazu gehören Kleidung, verschiedene Spielzeuge oder Hundeaccessoires. Ganz wichtig sind auch Pflege sowie Hygiene Artikel für den Hund.
Hundesteuer
Das Geld, welches in die Hundesteuer investiert wird, steht der Gemeinde zu, in deren Bereich der Hund gehalten wird.
Erziehung: Was ist zu beachten?
Wenn letztendlich Dein Hund bei Dir Zuhause ist, gibt es wieder einige Sachen, die Du beachten musst. So fällt es Dir und ihm leichter sich an Regeln zu gewöhnen.
Versuche schon von Anfang an Regeln aufstellen.
Hunde lernen Ihr ganzes Leben lang. Das heißt einmal gelerntes Verhalten wieder zu ändern, verlangt dem erwachsenen Hund einiges ab und erfordert daher auch vom Besitzer einiges an Konsequenz und vor allem Geduld. Ein älterer Hund kann genauso erzogen werden wie ein junger Hund – es kann eben nur etwas länger dauern.
Was ist nach dem Kauf zu beachten?
Achte darauf, dass der Hund einen geregelten Tagesablauf hat. Das heißt zu ähnlichen Zeiten rausgehen, Mahlzeiten bekommen usw. Anfangs solltest Du Deinen Hund beim Schlaf nicht stören, damit es sich langsam an seine neue Umgebung gewöhnen kann. Nutze für die ersten Spaziergänge am besten ein Brustgeschirr, damit Dein Hund keine Angst bekommt.
Dokumente: Welche Du brauchst
Heimtierausweis
Wenn Du mit Deinem Vierbeiner verreisen möchtest, brauchst Du einen gültigen EU-Heimtierausweis. Jeder dazu ermächtigte Tierarzt innerhalb der EU kann den Ausweis für Ihr Tier ausstellen. Um diesen Ausweis zu erhalten, muss Ihr Tier eine aktuelle Tollwutimpfung vorweisen können. Das wird im Ausweis vom Arzt vermerkt. Wenn eine Tätowierung oder einen Mikrochip vorhanden ist, kann der Tierarzt Dir den EU-Heimtierausweis jederzeit ausstellen.
Impfpass
Ein Impfpass hilft Dir dabei den Überblick über die anstehenden Impfungen zu behalten. Es sorgt dafür, dass Dein Hund gesund bleibt. Manche Impfungen sind für Hunde in Deutschland Pflicht. Ein Impfpass wird nach der ersten Impfung kostenfrei ausgestellt
Trivia: Was Du darüber hinaus wissen solltest
Was ist der Unterschied zwischen einem Hund aus dem Tierheim und vom Züchter
Du hast bestimmt schon einmal bei der Recherche vom Kauf eines Hundes etwas über einen Züchter gehört. Im Folgenden findest Du, was genau Hunde von einem Züchter im Gegensatz zu Hunden aus dem Tierheim unterscheiden.
Züchter sind Mitglieder in einem anerkannten Zuchtverband. Die Hunde sind dort eingetragen, haben Papiere und sind gesund. Sie werden gepflegt und erhalten eine optimale medizinische Versorgung. Ein Hund muss strenge Kriterien erfüllen, um zur Zucht zugelassen zu werden. Dazu gehören Exterieur Beurteilungen, d. h. eine Prüfung, ob der Hund äußerlich dem Rassetyp entspricht. Wesenstests und Untersuchungen auf Erbkrankheiten gehören auch dazu. Bei z. B. Jagdhunden muss der Hund oft zusätzlich seine rassetypischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, um eine Zulassung zu erhalten. Ein Züchter hat nur wenige Zuchttiere. Diese werden meistens auch in den Familienalltag integriert und gut sozialisiert. Hunde vom Züchter haben eine gewisse Sicherheit für Einsteiger.
Es arbeiten in einem Tierheim sehr engagierte Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer. Ein Vorteil des Tierheimes ist, dass Du dem Hund einen unkomplizierten Besuch abstatten kannst. Ihr könnt so mit der Zeit schneller eine Bindung aufbauen, indem Ihr beispielsweise mal Spazieren geht. Du kannst auch durch die Arbeiter im Tierheim, Informationen über den Hund erhalten. Es kann während einem Tierheimaufenthalt Depressionen oder Verhaltensstörungen entwickelt werden. Im Tierheim gibt es auch Hunde welche körperlich und seelisch misshandelt worden sind. Manche kommen in das Tierheim, weil ihre Besitzer verstorben sind oder sich aus anderen Gründen nicht mehr um sie kümmern können oder wollen. Jeder Hund verdient, ein schönes Zuhause. Und das ist das Ziel eines Hundeheimes. Sie wollen Hunde und Menschen, die zueinander passen, zusammen bringen.
Im Folgenden findest Du ein Video, wo Du 4 häufige Fehler vermeiden kannst.
Weiterführende Quellen
Erstausstattung für Hunde: Tipps | FRESSNAPF
Tierheimhelden – Tierheim-Tiere adoptieren bundesweit