Wer liebt ihn nicht? Den besten Freund des Menschen. 10,5 Millionen Haushalte in Deutschland können sich Hundebesitzer nennen. Früher als Nutztier, das die Herde hütete und auf das eigene Hab und Gut aufpasst – heute als treuer Gefährte und Partner zum Kuscheln. Ein Hund, den Du als Welpen kennenlernst, begleitet Dich für ungefähr 15 Jahre. Natürlich wünschst Du Dir, so wie jeder Hundebesitzer, dass es Deinem Vierbeiner an Nichts fehlt und er sein Leben gesund und glücklich leben kann.
Deswegen fragen sich viele potentielle Hundebesitzer schon vor dem Kauf, welche Rasse am besten zu ihnen passt und welche Rassen am gesündesten sind. Hier findest Du heraus, was wichtige Faktoren für die Gesundheit eines Hundes sind und welche Hunde zu den 10 gesündesten Hunderassen zählen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jeder Hund ist einzigartig. Auch wenn eine Rasse als gesund bekannt ist, kann ein Hund aufgrund von seiner Genetik krank werden.
- Überzüchtete Hundearten sind besonders Rassen, die im Trend liegen.
- Ausgeprägte Merkmale aller Art machen die Vierbeiner anfällig für Krankheiten.
- Beim Kauf eines Welpen sollte auf einen vertrauenswürdigen Züchter geachtet werden.
- Bei der Gesundheit Deines Hundes spielt die richtige Pflege eine große Rolle.
Was zeichnet eine gesunde Hunderasse aus?
Es sollte als Erstes festgehalten werden, dass es natürlich keine Garantie dafür gibt, dass eine bestimmte Rasse immer gesund bleibt und niemals krank wird. Kein Hund ist wie ein anderer, denn jeder Hund ist einzigartig und hat sein ganz eigene Genetik. Dort können Erbkrankheiten auftauchen, die nicht für die Rasse typisch sind.
Vor allem Hunderassen, die sich an großer Beliebtheit erfreuen und deswegen überzüchtet sind, leiden oft unter den Folgen ihrer Zucht. Um das Risiko zu minimieren, kannst Du Dir einerseits einen Hund aussuchen, der nicht im Trend liegt. Denn diese werden oft so gezüchtet, dass die begehrenswerten Merkmale in den darauf folgenden Generationen stärker ausgeprägt sind. Das geschieht häufig durch die Paarung von Tieren des gleichen Stammbaums, was zu Erbkrankheiten führen kann. Außerdem ist in der Hundezucht auch die sogenannte “Qualzucht” ein großes Problem. Hierbei werden gefragte Schönheitsideale verfolgt, welche jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen.
Außerdem ist es möglich das Risiko zu minimieren, indem Du auf die folgenden Merkmale achtest:
- Länge der Schnauze
- Form der Rute
- Hautbeschaffenheit
- Länge der Beine
- Größe des Hundes
- Position der Augen
Länge der Schnauze:
Hundearten wie der Mops oder die französische Bulldogge haben in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Hierbei fällt vor allem die kurze und platte Schnauze der Tiere auf. Was für die Besitzer niedlich aussieht, führt bei den Hunden zu Atemproblemen. Diese werden hauptsächlich durch zu enge Nasenlöcher, deformierte Nasenlöcher oder eine zu enge Luftröhre verursacht. Das schränkt die Lebensqualität von Hunden mit kurz gezüchteter Schnauze erheblich ein.
Form der Rute:
Die Rute beschreibt beim Hund den Schwanz. Bei verschiedenen Hunderassen finden sich unterschiedliche Formen der Rute. Es gibt hängende, stehende und geringelte oder geringelte Ruten.
Beim Kauf eines Welpen solltest Du auf bereits erkennbare Anomalien der Rute achten. Die verschiedenen Formen der Anomalien findest Du hier.
Hautbeschaffenheit:
Einige Hunde sind für Besitzer ansprechender, wenn sie faltige Haut haben. Ein prominentes Beispiel ist der Mops. Faltige Haut bei Hunden kann jedoch dazu führen, dass später Hautkrankheiten entstehen. Vor allem Pilzinfektionen oder andere Entzündungen sind hier weit verbreitet.
Länge der Beine:
Hunde mit kurzen Beinen neigen dazu Wirbelsäulenprobleme zu bekommen. Außerdem sind Hunde mit besonders kurzen Beinen, wie der Dackel, anfällig für Kniescheibenprobleme und Bandscheibenvorfällen.
Größe des Hundes:
Die Größe eines Hundes beeinflusst die Langlebigkeit. Große Hunde leben durchschnittlich 10-14 Jahre. Sie neigen dazu Ellbogen- oder Hüftdysplasien zu entwickeln. Das sind Fehlentwicklungen im Hüftgelenk, welche zu Schmerzen führen. Kleine Hunde hingegen sind anfällig für Schulterdysplasien oder Kniescheibenprobleme. Jedoch ist die Lebenserwartung bei kleineren Hunden höher. Mittelgroße bis kleine Hunde können sogar bis zu 18 Jahren alt werden.
Hiervon betroffene Hunderassen sind der Deutsche Schäferhund, oder Chihuahuas.
Position der Augen:
Hunde mit hervorstehenden Augen neigen eher dazu Augenprobleme zu bekommen. Das betrifft vor allem Augenirritationen oder -vereiterungen.
Welche Rassen sind gesund?
Hier findest Du die gesündesten Hunderassen. Wir haben sie für Dich nach Größe sortiert, sodass Du Dir einen passenden Vierbeiner finden kannst!
Gesunde große Hunderassen sind:
Große Hunde sind Hunde, die größer als 60 cm sind. Man zählt bei Hunden vom Boden bis zu den Schultern. Bei Tieren ist der höchste Punkt der Schulter die Widerrist. Das Gewicht bei Hunden kommt immer auf die Statur an. Es gibt große Hunde, die sehr schlank gebaut sind oder sehr massige Hunde, die dann auch schon mal bis zu 100 Kilogramm auf die Wage bringen können.
Belgische Malinois
Der belgische Malinois, auch bekannt als belgischer Schäferhund war früher ein Hütehund, der die Herde beschützt hat. Dieser Hund hat einen starken Charakter und braucht einen Besitzer, dessen Charakter ebenso stark ist. Diese Rasse besitzt immer noch den Trieb auf das Hab und Gut sowie die Herde aufzupassen. Er eignet sich perfekt für einen Bauernhof und schützt vor Einbrechern.
Es handelt sich hierbei um einen sehr aktiven Hund, der stets körperlich wie geistig gefördert werden muss. Entscheidest Du Dich für einen belgischen Malinois, behalte im Hinterkopf, dass dieser Hund viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Nichts für Couch Potatoes also!
Appenzeller Sennenhund
Auch bei dieser Rasse handelt sich um einen ehemaligen Hütehund. Er ist aufgeweckt, bereit zu arbeiten und dementsprechend flink. Dieser Hund ist nichts für Hundebesitzer, die nicht bereit sind ihren Hund aktiv physisch zu fördern. Wie bei vielen energetischen Hunderassen, ist eine konsequente Erziehung wichtig. Der Appenzeller Sennenhund ist jedoch ein sehr lernfähiges Tier, das gefallen möchte.
Bei dem Kauf eines Welpen sollte auf einen verantwortungsvollen Züchter geachtet werden, der Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen oder ähnlichen Verbänden Mitglied ist. Hier kannst Du Dir sicher sein, dass der Hund aus guter Haltung kommt.
Australian Kelpie
Der Australian Kelpie ist ein Hund, der aufgrund seines Aussehens und seiner Sportlichkeit sehr beliebt ist. Früher wurde der Hund als Hütehund gehalten und ist somit ein aufgeweckter, schneller Hund. Züchtern dieser Rasse ist nicht nur das Aussehen wichtig, auch die Wesensmerkmale spielen eine große Rolle. Deswegen werden Hunde, die sich zu aggressiv oder zu ängstlich verhalten nicht gepaart.
Wer australische Kelpies züchten möchte, muss die Gesundheit der Hunde testen lassen. Sie müssen auf Hüftprobleme und Erbkrankheiten geprüft werden, bevor sie gepaart werden dürfen.
Harzer Fuchs
Der Harzer Fuchs verdient seinen Namen aufgrund seines fuchsfarbenen Fells. Wie die anderen Hunde, ist dieser hier ein typischer Arbeiterhund. Er wurde früher als Hütehund gehalten und kann somit große Herden im Zaum halten. Wie auch bei den anderen Rassen sollte sich viel Zeit genommen werden, um den Hund auszulasten. Kann das nicht gewährleistet werden, wirkt sich das negativ auf das Verhalten des Hundes und die Lebensqualität aus.
Gesunde mittlere Hunderassen sind:
Mittelgroße Hunde sind Hunde, die eine Widerrist-Höhe von bis zu 60 cm haben. Das Gewicht bei Hunden kommt auch hier auf die Statur an. Doch generell sagt man, dass sie zwischen 15 und 30 Kilogramm wiegen.
Border Collie
Dieser Hütehund wird bis zu 22 Kilogramm schwer. Er ist aufgeweckt und verlangt viel Bewegung. Eine konsequente Erziehung ist bei diesem Hund sehr wichtig. Das lange Fell des Border Collies erfordert viel Pflege und Zeit.
Körperlich sind diese Hunde sehr robust. Über Jahrhunderte wurden sie auf Ausdauer, Gehorsamkeit und Hochleistungen gezüchtet. Seelisch ist es für manche Hundehalter jedoch gar nicht so einfach diesen Hund in Schach zu halten. Zu wenig Bewegung und zu wenig geistige Anstrengung können bei diesem Hund dazu führen, dass er sich ungehorsam und aggressiv verhält. Lange Spaziergänge mit dem Fahrrad reichen bei diesem Hund nicht. Am besten eignet sich ein Border Collie für Schäfer oder auf dem Bauernhof, wo der Hund sich ordentlich austoben kann.
Elo
Diese Hunderasse ist eine Mischung aus Old English Sheep Dog, Chow Chow, Pekinesen, Kleinspitz und Japan-Spitze. Das führt dazu, dass es den Elo in verschiedenen Größen gibt. Es gibt mittelgroße Elos und kleine Elos.
Der Charakter dieses Hundes ist eher ruhig. Er ist wachsam, aber bellt nicht. Er verträgt sich gut mit anderen Hunden und Menschen. Außerdem haben sie keinen Jagdtrieb. Was diesen Hund auszeichnet, ist sein Charakter, der sich perfekt als Familienhund eignet.
Solltest Du Dich für einen Elo entscheiden, achte darauf, dass der Züchter Mitglied bei der “Elo-Zucht und Forschungsgemeinschaft (EZFG) ist.
Deutscher Pinscher
Dieser Hund ist einer der ältesten Rassen in Europa. Früher wurde er auf dem Bauernhof als Stallhund gehalten. Dort hat er die Tiere im Zaum gehalten und Ratten gejagt. Auch als Familienhund ist der Deutsche Pinscher sehr beliebt. Er ist aufgrund seines kurzen Fells nicht nur pflegeleicht, sondern kuschelt auch gerne mit seinen Familienmitgliedern. Allerdings braucht der Hund viel Zuwendung von seinen Besitzern. Er hat zwar seinen eigenen Kopf und braucht seine Freiheit, trotzdem möchte er aber geistig gefordert werden.
Diese Hunderasse gilt als sehr gesund, da sie nie überzüchtet wurde. Im Gegenteil, 2003 war der Deutsche Pinscher vom Aussterben bedroht. Nach dieser Warnung ging die Anzahl an geborenen Welpen in Deutschland leicht nach oben und heute können sich Liebhaber des Deutschen Pinschers an einer angemessenen Auswahl an Welpen erfreuen.
Gesunde kleine Hunderassen sind:
Kleine Hunde haben eine Widerrist-Höhe von bis zu 35 cm. Sie wiegen bis zu 8 Kilogramm. Es kommt bei den meisten Hunden auf das Erbgut an, wie verspielt oder nicht verspielt sie sind. Unter den gesündesten Hunderassen lassen sich sehr liebenswerte und zutrauliche, kleine Vierbeiner finden.
Bichon Frisé
Dieser weiße Wollknäuel wird bis zu 30 cm groß (Schulterhöhe) und bringt 6 Kilo auf die Waage. Er ist freundlich und versteht sich gut mit anderen Hunden. Außerdem neigt er nicht dazu zu bellen. Er eignet sich perfekt als kleiner Familienhund. Am liebsten mag der Bichon Frisé es auf dem Schoß zu sitzen und Streicheleinheiten zu bekommen.
Dieser Hund hat an sich keine rassetypischen Krankheiten. Die Rute ist über den Rücken gebogen. Du solltest jedoch darauf achten, dass sie nicht eingerollt ist. Dies weist auf eine Fehlstellung hin und sollte behandelt werden, da das ein Anzeichen eines verkürzten Schwanzwirbels sein könnte.
Bolonka-Zwetna
Diese kleinen Hunde stammen aus Russland und sind seit Jahren auch außerhalb Russlands verbreitet. Sie sind vor allem wegen ihres freundlichen Gemüts beliebt. Sie sind ruhig und sehr anhänglich. Wegen seiner aufgeschlossenen Art kann ein Bolonka-Zwetna gut als Familienhund gehalten werden. Außerdem ist er Fremden gegenüber sehr zutraulich. Dementsprechend aber nicht als Wachhund geeignet. Das Energiebündel sollte jedoch mindestens 2 Stunden Auslauf am Tag erhalten.
Beim Kauf eines Welpen sollte auf einen seriösen Züchter zurückgegriffen werden. Auch die offiziellen Papiere sollten mitgekauft werden, da unbehandelte Welpen sich später als Kostenfalle erweisen kann.
Cavapoo oder Cavoodle
Dieser Hund ist eine Mischung aus einem Cavalier King Charles Spaniel und einem Zwergpudel. Sie werden in der Regel zwischen 30 und 35 cm groß (bis zur Schulter, auch Widerristhöhe genannt) und wiegen zwischen 5 und 9 Kilo. Der Cavapoo ist ein sehr anhänglicher Hund. Dabei ist es egal, ob wild getobt wird oder ruhig gemeinsam gekuschelt. Er ist ein heiterer Hund, der im Notfall aber auch seine Lieblingsmenschen verteidigen kann. Das Gute an diesem Hund ist, dass er für Anfänger, aber auch für erfahrene Hundehalter perfekt ist.
Cavapoos sind robuste Hunde. Achte jedoch darauf, dass Dein Hund von einem verantwortungsvollen Züchter kommt. Nur so kannst Du sicherstellen, dass Dein Hund nicht zu sehr vorbelastet ist. Aufgrund der Größe und der kurzen Beine kann es bei diesem Hund zu Kniescheiben-Problemen kommen. Je nach Erbmaterial des Hundes kann nämlich auch eine schwere neurologische Erkrankung aufseiten des Cavaliers vorherrschen.
Trivia: Was Du sonst noch über gesunde Hunderassen wissen solltest
Hier erklären wir Dir noch ein paar Dinge, die für den Kauf eines gesunden Hundes wichtig sind und wie Du Deinen Hund gesund hältst.
Die richtige Pflege
Nicht nur die genannten Merkmale sind wichtig für die Lebensqualität Deines Hundes. Auch Faktoren, wie das richtige Futter und die richtige Pflege sind wichtig. Informiere Dich also gut über das Futter, das Dein Hund benötigt. Zur richtigen Pflege Deines Hundes gehört das regelmäßige Waschen, sowie Entwurmen Deines Hundes, wenn notwendig.
Der richtige Züchter
Um einen gesunden Hund zu finden, solltest Du Dich an offizielle Stellen wenden. Planst Du Dir einen Welpen bei einem Züchter-Verein zu holen, achte auf die Seriosität. Es gibt einige Züchter, denen das Wohl der Tiere nicht am Herzen liegt, sondern nur das schnelle Geld. Achte also auf eine Mitgliedschaft beim Verband für das Deutsche Hundewesen oder anderen Verbänden.
Entscheidest Du Dich doch für einen privaten Züchter, weil das günstiger sein sollte, beachte den Faktor der Arztkosten. Ein Hund mit unsicherem Hintergrund und unbekanntem Erbgut, der nicht beim Arzt untersucht wurde und ein Gesundheitszeugnis, sowie die nötigen Impfungen hat, kann später an gesundheitlichen Schäden leiden, was für Dich teuer werden könnte.
Fazit
Die eine, immer gesunde Hunderasse gibt es nicht. Vielmehr kommt es auf das genetische Erbgut des Hundes an. Dieses ist bei Jedem nämlich unterschiedlich. Es gibt jedoch einige Rassen, die eher dazu neigen nicht an bestimmten Krankheiten zu leiden. Oft handelt es sich hierbei um Hunde, die früher als Arbeiter Hunde zur Jagd oder Hüten von Tieren gehalten wurden. Diese Hunde sehen ihren Vorfahren häufig noch sehr ähnlich.
Hunderassen, die sich an großer Beliebtheit erfreuen und im Trend liegen, werden häufig überzüchtet, da Hunde mit den erwünschten Merkmalen miteinander gepaart und so eine stärkere Ausprägung bilden. Das hat jedoch oft den Preis der langfristigen Gesundheit des Hundes. Um einen Hund zu finden, der unter guten Bedingungen gezüchtet wurde und bei dem man sich keine Sorgen machen muss, dass das Risiko für spätere Krankheiten zu groß sind, kann man sich an vertrauensvolle Züchter-Vereine wenden. Diese kannst Du beim Verband für das Deutsche Hundewesen finden. Hier erhält man alle benötigten Papiere sowie eine Abstammungsurkunde.