Wie beim Menschen auch durchlaufen Hunde verschiedene Phasen ihrer Entwicklung. Dabei unterscheidet sich jede Entwicklungsstufe von der anderen und es kann von Phase zu Phase zu verschiedenen Verhaltensveränderungen kommen. Dies kann sehr verwirrend sein für Besitzer:innen, die erstmals sowas miterleben.
In diesem Beitrag möchten wir Dir also die Entwicklungsstadien genauer vorstellen und Deine Fragen beantworten, damit Du weißt, was genau grade bei Deinem Welpen los ist!
Das Wichtigste in Kürze
- Zuerst stellen wir Dir alle Entwicklungsstadien genauer vor und erklären Dir, was Du alles zu beachten hast! Darauf folgt eine Übersicht, wo die alle Kerninformationen nochmal zusammengefasst hast.
- Danach sprechen wir einige Sachen an mit welchen Du Deinen Welpen bei diesen Lebensabschnitten unterstützen kannst.
- Tipps zu Welpenerziehung gibt es auch: Die 5 wichtigsten Regeln bekommst Du von uns!
- In einer Triviarunde beantworten wir Deine wichtigsten Fragen.
- Mit einem kurzen Fazit und den weiterführenden Quellen schließen wir ab.
Hintergrund: Die Entwicklungsstadien vorgestellt!
Die Entwicklung von einem Welpen zu einem ausgewachsenen Hund kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden. In diesem Beitrag werden wir uns diese genauer anschauen:
- Neonatale Phase (1. – 2. Lebenswoche)
- Übergangsphasen (3. Lebenswoche)
- Prägungsphase (4. – 7. Lebenswoche)
- Sozialisationsphase (8. – 12. Lebenswoche)
- Rangordnungsphase (13. – 20. Lebenswoche)
- Pubertät (ab 5 Monaten)
In jeder Phase ist etwas anderes zu beachten und jeder Lebensabschnitt ist besonders.
Außerdem ist es wichtig zu berücksichtigen, dass verschiedene Hunderassen zu etwas unterschiedlichen Zeiten in diese Entwicklungsstadien kommen. Das bedeutet, dass man die zeitlichen Angaben in diesem Beitrag nicht genau jeder Rasse zuordnen kann: Die eine Phase dauert bei einem Hund halt länger, als beim anderen, und bei manchen Hunden merkt man auch keine so starken Veränderungen, wie bei anderen.
Aber lass uns jetzt zu den einzelnen Entwicklungsstadien kommen, wo wir uns von Stufe zu Stufe die Reifung eines Welpen im Detail anschauen:
Neonatale Phase (1. – 2. Lebenswoche)
Die ersten zwei Lebenswochen eines Welpen bezeichnet man als “neonatale Phase”. In dieser Phase konzentriert sich Dein Welpen auf zwei Sachen: Schlafen und Muttermilch trinken. Nach der Geburt sind Welpen in ihren ersten zwei Wochen auch völlig auf ihre Mütter angewiesen. Diese kümmert sich nämlich durchgehend um ihr Baby, versorgt es und beschützt es vor Gefahren.
Es ist auch wichtig auch zu wissen, dass bei der Geburt Welpen blind und taub sind. Sie können eigentlich nichts ohne ihre Mutter: nicht Kot ausscheiden, nicht die eigene Körpertemperatur halten, nicht von alleine bewegen. Alles ist neu für sie, weshalb Du auf keinen Fall die Mutter von Ihren Welpen trennen darfst! Ohne sie würden ihre Babys nicht überleben. Deshalb verlassen Welpen auch an keinem Augenblick in dieser Phase die Hundemutter.
Die einzigen bereits ausgebildeten Sinne, die ein Neugeborenes hat, sind der Geschmackssinn und der Geruchssinn. Dadurch können Welpen die Gesäugeleiste seiner Mutter leichter auffinden und so sich ernähren.
Übergangsphase (3. bis 4. Lebenswoche)
In der „Übergangsphase“, welche von der 3. bis 4. Lebenswoche andauert, entwickeln sich die Sinne der Welpen rasant: Die Augen öffnen sich (am 10. bis 16. Lebenstag), die Ohrenkanäle öffnen sich (am 13. bis 14. Lebenstag), es kann seine Körpertemperatur von alleine regulieren und man kann sich von seiner Mutter etwas trennen.
Die Welpen interagieren jetzt auch gerne miteinander spielerisch. Sie lernen in dieser Phase von alleine zu laufen, sitzen und springen. Durchs gegenseitige Ablecken knüpfen die Geschwister untereinander Kontakte und lernen die ersten Hunderegeln. Mit allen Sinnen reagieren sie nun auf die spannende Umwelt.
In diesem Lebensabschnitt lernen Welpen auch eigenständig zu essen. An dieser Stelle wäre es sinnvoll dem Jüngling auch andere Nahrung als die Muttermilch anzubieten. Jedoch ist zu beachten, dass sie noch nicht kauen können: Die ersten Milchzähne fangen jetzt erst an langsam durchzubrechen und bis es so weit ist, wird es noch einige Wochen dauern.
Es wäre sehr sinnvoll den Welpen in diesem Zeitraum vom Arzt untersuchen zu lassen, zum Beispiel für eine Entwurmung.
Prägungsphase (4. – 7. Lebenswoche)
In der „Prägungsphase“, die die 4. bis 7. Lebenswoche umfasst, sind alle Sinnesorgane des Welpen vollständig entwickelt. Der Welpe wäre hier eigentlich schon in der Lage sich selber zu versorgen, aber stattdessen folgt es der Mutter immer noch überallhin.
Schon gewusst?
Hunde riechen viel besser als der Mensch. Während ein Mensch nämlich um die 5 Millionen Riechzellen hat, besitz ein Hund mehr als 100 Millionen. In der Prägungsphase entwickelt sich die Nase des Hundes vollständig, was bedeutet, dass so ein kleiner Welpe, der erst einige Wochen am Leben ist, besser riecht, als wir jemals könnten! Verrückt!
Die Mutterhündin produziert ab dieser Phase auch durchaus nicht mehr so viel Milch, wie vorher. Das bedeutet, dass die Welpen anderweitige Ernährung benötigen. Die Welpen sollte hier auch anfangen sich an festes Hundefutter zu gewöhnen. Geeignet dafür wäre warmer Welpenfutterbrei. Es ist ab der 6. Lebenswoche der Welpen zu erwarten, dass sie komplett abgesetzt werden von ihrer Muttermilch.
Interessant zu wissen ist, dass in der Muttermilch bestimmte Antikörper vorhanden sind, die den Welpen vor Krankheiten schützt. Dieser Schutz hört hier langsam auf zu wirken, weshalb man beim Arzt Impfungen verabreicht bekommen muss. Vereinbare also auf jeden Fall einen Termin beim Tierarzt, damit sein Immunsystem gut geschützt bleibt durch die schlichen Impfungen.
Welpen sind in diesem Teil ihres Lebens auch durchaus egoistisch. Sie stellen sich selber an erste Stelle und machen nur das, was ihnen selber zunutze kommt. Mit den Geschwistern wird weiterhin gerne gespielt, aber jetzt wirds etwas ernster: die ersten Machtkämpfe. Hunde sind Tiere, die vom Wolf abstammen, und deshalb auch meistens von Natur aus in einem Rudel leben. Rudel bringen einfach im Allgemeinen viele Vorteile mit sich, wie beispielsweise die Tatsache, dass man sich zusammen viel besser vor Gefahren schützen kann. Rudel haben aber nun mal auch immer die Rolle als Rudelführer:in. In diesem Fall ist die Person, welche die kleinen Welpen täglich betreut, Anführer:in über den Rudel. Diese kleinen Machtkämpfe sollen einfach die Führungsqualitäten testen und sind daher ganz normal. Wenn Du einen Welpen übrigens bald schon ab der 8. Lebenswoche adoptieren kannst, dann wirst Du prinzipiell Anführer:in und Beschützer:in des einzelnen Welpen.
Sozialisationsphase (2. bis 3. Lebensmonat)
Im Zeitraum von 2 bis 3 Monaten nach der Geburt der Welpen findet die „Sozialisationsphase“ statt. Der Welpen hat ja bereits die Möglichkeiten alle Außenreize wahrzunehmen und offen auf die Außenwelt zu reagieren. Sie sind sehr neugierig und spielen sehr viel!
Einerseits möchte der Welpe sich in einem Rudel jetzt unterordnen, was bedeutet, dass dies der perfekte Zeitraum ist, um den Welpen zu adoptieren. Welpen können sich so besser an ihre neuen Besitzer:innen gewöhnen und jemanden aus der Familie als Rudelanführer:in akzeptieren.
Andererseits müssen diese neuen Besitzer:innen auch letztlich viel mit dem Welpen spielen. Welpen sind seit ihrer Geburt nämlich mit Mutter und Geschwistern groß geworden. Ohne viel Interaktion fühlt sich der Welpen etwas verloren und wird wahrscheinlich ein falsches Verhalten annehmen. In dieser Phase ist das Antrainieren von richtigen Manieren nämlich von größer Bedeutung: Alles, was ein Welpe in seinen anfänglichen Entwicklungsstadien lernt, behält er für den Rest seines Lebens in seinem Kopf. Die Grundlagen für eine gute Erziehung werden gelegt.
Man kann also ab der 8. Lebenswoche den Welpen schon von seiner Mutter trennen, aber wenn er noch etwas bei seiner Familie verweilen darf, dann wird er dort auch lehrreiche Sachen beigebracht bekommen und kann mit seinen Geschwistern trainieren. Beachte also unbedingt, dass Du, wenn Du einen achtwöchigen Welpen adoptieren möchtest, Du die volle Verantwortung hast ihm das alles beizubringen.
Man muss auch beachten, dass Welpen genau deshalb in diesem Lebensabschnitt änglicher sind. Bitte pass auf, dass Du ihn nicht erschreckst! Er kann sich ein Leben lang daran erinnern und es kann ihm wie ein Trauma vorkommen, was Eurer Beziehung echt schaden kann. Er ist letztlich erst 2 Monate als und kennt nur einen kleinen Teil dieser Welt.
Dein Welpe geht durch eine höchst sensible Phase und Du musst drauf achten, dass er sich nicht erschrickt. Gleichzeitig braucht er viel Aufmerksamkeit. Wenn Du das nicht gewährleisten kannst, dann wird ihm in Zukunft das in Erinnerung bleiben und so fehlen ihm die wichtigsten Grundlagen für eine gute Erziehung.
Rangordnungsphase (3. bis 5. Lebensmonat)
Welpen befinden sich in der „Rangordnungsphase“ (3. bis 5. Monat) immer noch in einer Lernphase. Spiele als auch mit ihm weiter, aber lehre ihm auch das Wichtigste. Welpen können in dieser Phase erfassen, wer Anführer:in des Rudels ist, was bei Deinem Hund als Haustier, einer von den Besitzer:innen der Familie bedeutet.
Anmerkung!
Es können nicht mehrere Mitglieder einer Famile Rudelführer:in sein! Der Welpen wird sich ab dem 5. Lebensmonat nämlich eine bestimmte Person aus der Familie aussuchen und diese als Anführer:in akzeptieren. Wählt der Welpe Dich aus, so lässt er Dich das auch wissen. Lass ihn danach nicht links liegen… er muss sich bestätigt fühlen und vertraut Dir damit am meisten!
Er wird Dich in dieser Phase auch sehr auf Trap halten, denn er möchte testen, ob Du auch als Anführer:in geeignet bist. Wenn er also mal nicht auf Dich hört, dann ist er kein schlechter Hund, ganz im Gegenteil: Er ist nur neugierig, wie Du reagieren wirst! Um das zu prüfen, ist er in diesen paar Wochen besonders trotzig und lässt einen echt an die Grenzen kommen.
Wenn Du also hier stark nachgibst und er machen darf, was er möchte macht, wird er auch in Zukunft so ungehorsam bleiben, da er weiß, dass Du Dich eh nicht durchsetzten kannst. Stelle ihm also unbedingt klare Regeln auf und warte geduldig, bis er wieder Dir gehorcht. Wir reden hier nicht von Geduld für drei Tage, sondern schon mehrere Wochen! Ausdauer muss man haben!
Dies ist übrigens auch eine gute Zeit um mit den ersten Tricks anzufangen: Kommandos, wie “Sitz!” und “Spring!” wird er mit viel Geduld in den nächsten Wochen lernen können. So kannst Du auch ihm antrainieren, dass er schneller auf Dich hört und Dir vertraut.
Pubertät (ab ca. 5. Lebensmonat)
In einer Sekunde am Herumspringen und Spielen, wie verrückt, und in der Nächsten total zerstört und ungehorsam… Was ist denn da los?
Dein Hund ist vermutlich nun pubertär. Wie bei Menschen auch kann das sehr stressig werden… Aber letztlich ist es auch nur eine Phase, welche Du wieder mit viel Geduld meistern kannst.
Anmerkung!
Diese Phase wird beim Hund nicht immer „Pubertät“ genannt. Auch die Begriffe Flegeljahre oder Reifezeit beschreiben dieselbe Phase.
An sich kann man mit dem Beginn dieser Lebensphase ab dem 5. Lebensmonat Deines Haustieres rechnen. Bei Hündinnen fängt es öfters etwas früher an, als bei Rüden. Die Pubertät kann schon 2 bis 3 Jahre dauern.
Es gibt hier viel zu wissen, weshalb wir dieses Thema in drei Unterkategorien seperat ansprechen werden:
Anzeichen
Es gibt nicht immer einen klaren Übergang in die Phase der „Pubertät“. Irgendwann ist Dein Hund einfach mittendrin und es fällt Dir auf. Sobald der Hund in die „Pubertät“ kommt, gilt er als erwachsen.
Bei Rüden merkt man den Anfang beim Pinkeln. Da fängt er nämlich an sein Bein zu heben, um sein Revier zu markieren.
Bei Hündinnen hat man es etwas klarer erkennbar. Die erste Läufigkeit macht sich bemerkbar. Das passiert normalerweise bei Hündinnen zweimal im Jahr und ist vergleichbar mit einer Menstruation. Diese kann aber manchmal eine Woche, manchmal auch vier Wochen dauern.
Es gibt vieles zu berücksichtigen bei der ersten Läufigkeit. Wenn Ihr also mehr Information dazu haben wollt, so schaut mal hier vorbei: Weiterführende Infos zur erste Läufigkeit bei Hündinnen
In der Pubertät erweiter sich auch im Allgemeinen der Radius von Hunden: Noch mehr soll entdeckt werden. Das bedeutet, dass er Dir beim Spazieren ohne Leine auch einfach weglaufen kann! Auf seinen Namen reagiert er vielleicht auch nicht mehr, also pass bitte sehr gut auf!
Stimmungsschwankungen und Verhaltensveränderungen
Der Welpe ist jetzt schon groß geworden und hat einige Zeit schon gelebt und Erfahrungen gesammelt. Die beigebrachten Kunststücke, die Hunderegeln, die ganzen Angewohnheiten sind aber jetzt einfach weg! Es scheint so, als hätte der Hund alles verlernt. Das kann sehr frustrierend sein für Besitzer:innen.
Jetzt braucht man nochmal ganz viel Geduld: Man sollte konsequent, wie bisher auch, darauf bestehen, dass der Hund horcht. Das kann sehr schwer sein, da man den Hund letztlich in Zwischenzeit ins Herz geschlossen hat, aber man muss echt unbedingt drauf beharren, sonst kann der Hund den Respekt für einen schnell wieder verlieren. Er hat das Gelernte nicht vergessen, er geht einfach nur durch eine sehr emotionale Phase.
Sei auch nicht überrascht, wenn der Hund Sachen macht, die Du ihm klar verboten hattest. In Dein Bett springen, verbotene Räume betreten, und so weiter… Dein Haustier kennt keine Grenzen mehr! Man erkennt den Welpen in manchen Momenten kaum wieder. Er ist unberechenbar. Nicht nur bei Regeln, aber auch in seinen Emotionen: Sachen, die dem Welpen bisher Spaß gemacht haben, fühlen sich nun komisch an. Für ihn ist dieser Lebensabschnitt genauso verwirrend, wie für Dich auch.
Doch woran liegt das genau? Naja, in der „Pubertät“ tut sich viel: Im Gehirn kommt es zu starken Veränderungen (zum Beispiel wächst der Hirnbereich Mandelkern stark) und Dein Hund untergeht Stimmungsschwankungen wegen Hormonen. Mnachmal reagiert er aggressiv, manchmal kommt er einem auch sehr depressiv vor. Genau deshalb scheint er nicht mehr so sein, wie früher, obwohl er eigentlich doch das gleich, alte Haustier ist.
Es wichtig dem Hund wieder viel Aufmerksamkeit zu schenken, da hier die Beziehung von Hund zu Besitzer:innen nochmals verstärkt wird. Die Bindung festigt sich endgültig hier. Wenn Du außerdem ein klares Muster von durchgehendem aggressiven Verhalten erkennst, dann darfst Du das auch nicht einfach so hinnehmen. Versuche ihm selber beizubringen, dass das so nicht geht, ohne ihn spüren zu lassen, dass Dich das einschüchtert. Wenn es überhaupt nicht geht, dann muss schlimmstenfalls halt Hundetrainer:in eingreifen.
Sexualtrieb
In der Pubertät wird der Sexualtrieb von Hunden geweckt. Das bedeutet, dass sie ab jetzt Welpen zeugen können.
Bei Hündinnen äußert sich der Anfang der Pubertät durch die erste Läufigkeit. Theoretisch können sie dann sofort Babys zeugen. Es gilt aber zu bedenken, dass nur, weil sie physisch in der Lage sind, dass noch lange nicht bedeutet, dass sie mental bereit wären Mutterhündin zu werden. Deshalb sollte man also so gut es geht probieren, sie von Rüden fernzuhalten, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Bei Rüden ist es nämlich so, dass sie, sobald sie sich einer Hündin hingezogen fühlen, sie nicht mehr nachgeben. Sie nehmen den Geruch von einer potenziellen Partneren wahr, können jetzt sich sogar von der Leine losreißen und einfach versuchen sie irgendwo mitten im Wald aufzufinden. Es kann sehr anstrengend sein solch eine Rüde wieder unter Kontrolle zu bekommen. Manchmal bewachten Rüden auch das Haus der Hündin und warten einfach nur auf sie. Sie sind quasi wie bessessen und lassen sich echt schwer wieder beruhigen, also passen sie genau auf beim Gassi gehen!
Übersichtstabelle zur Welpenentwicklung
Hier möchten wir Dir oben angesprochenen Phase nochmals kurz zusammenfassen, damit Du ganz schnell einen Überblick hast:
Phase | Was passiert beim Hund? | Beziehung zum Menschen /
Deine Aufgaben |
---|---|---|
Neonatale Phase
(1.-2. Lebenswoche) |
|
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Übergangsphase
(3.-4. Lebenswoche) |
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|
Prägungsphase
(4.-7. Lebenswoche) |
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Sozialisationsphase
(2.-3. Lebensmonat) |
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Rangordnungsphase
(3.-5. Lebensmonat) |
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Pubertät
(unterschiedlich, ab 5. Lebensmonat zu erwarten) |
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|
Wie Du Deinen Hund gut unterstützen kannst
Es gibt viele Arten Deinen Hund zu unterstützen während diesen Entwicklungsstadien. Diese Punkte möchten wir uns nun genauer anschauen:
- Die richtige Ernährung!
- Der Zahnwechsel beim Hund!
- Die Umgebung und das soziale Umfeld!
- Warum es so wichtig ist, dass Dein Welpe nicht gestresst ist!
Die richtige Ernährung!
Die richtige Ernährung ist immer sehr wichtig bei Haustieren. Schließlich sind wir allein dafür verantwortlich, dass alle Bedürfnisse unserer Haustiere gestillt sind.
Bei einem Hund kommt es auf das Alter an, wenn die richtige Ernährung bieten möchte.
Wie bereits erwähnt, bekommt ein Welpe von Geburt bis zur Prägungsphase Muttermilch von der Mutterhündin. Man kann schon ab der 2. Lebenswoche auch probieren einem Welpen Milch aus der Flasche trinken zu lassen. Wenn das nicht klappen sollte, ist das auch nicht schlimm.
In der 6. Lebenswoche aber werden die Welpen schließlich komplett abgesetzt von der Muttermilch und müssen sich anderweitig Nahrung suchen. Da aber Welpen in solch einem jungen Alter noch keine ausgebildeten Zähne haben, außer die kleinen Milchzähne, die jetzt erst langsam anfangen durchzubrechen, muss man sich dem Welpen anpassen. So wäre es jetzt gut, wenn Welpen nur Brei oder gemahlenes Futter, welches mit etwas Wasser vermischt wird, bekommen. Auf diese Art können die Welpen in Ruhe essen und sie sehen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, da sie Dich haben.
Für den restlichen Verlauf des Lebens Deines Welpen solltest Du Dir mal diesen Kaufratgeber für Welpenfutter ansehen: Hier geht es zu unserem Welpenfutter Test
Der Zahnwechsel beim Hund!
Irgendwann müssen auch die Milchzähne Deinem Hund ausfallen. Um das zu unterstützen, lohnt es sich Spielsachen, die man gut kauen kann, dem Hund zum Spielen zu geben, wie Bälle und Knochen. Ohne diese Spielsachen kann es nämlich gut passieren, dass er einfach anfängt die Wohnzimmermöbel anzukauen.
Der Zahnwechsel fängt etwa mit der 4. Lebensmonat an und geht oft etwa 3 bis 4 Monate. Spätestens mit 8 Monaten sollten alle Zähne Deinem Hund ausgefallen sein. Wenn nicht: ab zum Tierarzt!
Die Umgebung und das soziale Umfeld!
Es ist von höchster Bedeutung, dass ein Hund in einem sicheren Umfeld aufwächst. Einerseits muss man ihm die richtige Nahrung, wie vorhin angesprochen, zur Verfügung stellen und auch Spielsachen und ein Bett sind wichtig.
Andererseits braucht ein Hund auch ein gutes soziales Umfeld. Das bedeutet, dass Du auf jeden Fall oft genug mit ihm Gassi gehen sollst, ihm Aufmerksamkeit schenkst und ihn auch respektiert, wie er Dich auch respektiert. Du solltest eine gute Beziehung zu ihm pflegen. Hunde sind schließlich die besten Freunde des Menschen!
Warum es so wichtig ist, dass Dein Welpe nicht gestresst ist!
Welpen kommen auf die Welt, ohne überhaupt etwas richtig zu sehen oder zu hören. Sie vertrauen ihrer Mutter, welche sich um sie kümmert. Nach 8 Wochen aber hat der Welpe gut dazugelernt und kann von seiner Mutter getrennt werden. Bisher hat der Welpe nur Zeit mit Züchter:in, Mutter und Geschwistern verbracht, aber jetzt kreuzt eine neue Person (Du) auf.
Das kann durchaus stressig sein für den Welpen. Das ist viel Neues auf einmal, viel Tapetenwechsel. Obwohl er schon eigenständig ist, reagiert er sehr ängstlich auf einige Reize, besonders während der „Sozialisationsphase“. Der Welpe braucht einerseits viel Aufmerksamkeit, aber andererseits auch Schutz vor einem möglichen Trauma. Kümmer Dich also gut um ihn, damit er nicht gestresst ist.
Denn alles, was ein Welpe in den ersten paar Wochen seines Lebens, während diesen Entwicklungsstadien lernt, bleibt für den Rest seines Lebens in Erinnerung! Achte also unbedingt darauf, dass der Kleine sich bei Euch Wohl fühlt.
Nützliche Tipps zur Welpenerziehung
Welpenerziehung kann sehr anstrengend sein. Es gibt vieles zu beachten und manchmal verliert man schon die Motivation zum Trainieren des jungen Hundes, besonders wenn der Welpe einfach nicht horchen will.
- Viel Geduld: Dein Welpe entwickelt sich noch und gewöhnt sich auch am Anfang noch an Dich. Er wird nicht sofort alles auf die Reihe bekommen, also musst Du mit viel Geduld und Motivation an die Sache rangehen.
- Zeit: Verbringe viel Zeit mit ihm und geht regelmäßig Spazieren. Du bist für ihn Chef:in und sollst immer bei seiner Seite stehen.
- Setze Grenzen: Du wirst in Deinem Haus, die ein oder andere Tabuzone haben, wo Du Deinen Hund nicht haben möchtest. Sei es die teurere Couch oder das Arbeitszimmer… Stelle klare Regeln auf und gib nicht sofort auf, wenn er nicht horcht. Sowas muss man konsequent durchziehen.
- Viel Liebe und Respekt: Gutes Verhalten gehört sich belohnt! Frustration bei schlechtem Verhalten sollte man auch nicht am Hund auslassen. Respektiere Dein Hund immer und lass ihn nicht im Stich.
- Kommunikation: Es ist nicht so, als könnten Hunde reden. Es gibt aber bestimmte Bewegungen, die sie machen, die einem Menschen zeigen, wie sich sein Haustier fühlt. Achte also genau auf seine Körpersprache und sein Auftreten, um zu verstehen, wie er sich fühlt. Wenn Du ihn nicht verstehst, so wird er Dich auch nicht verstehen.
Der populäre Youtubekanal „Hundeerziehung Hundepension Salostowitz„ stellt in den Videos viele hilfreiche Tipps und professionelle Methoden vor, wie man seinen Welpen am besten großzieht. Hier ist zum Beispiel ein Video zum Thema Hundeerziehung:
Trivia: Was Du noch über dieses Thema wissen solltest
Nun möchten wir in unserer Triviarunde noch einige interessante Fragen klären:
Gibt es Unterschiede in den Entwicklungsphasen zwischen Rüden und Hündinnen?
An sich gibt es schon einige Unterschiede zwischen einem Rüden und einer Hündin. Man muss aber sagen, dass die Unterschiede erst in der Pubertät zum Vorschein kommen.
Von der „neonatalen Phase“ bis zur „Rangordnungsphase“ gibt es eigentlich keine großen Unterschiede, da sich alle Welpen auf die Grundlagen fokussieren. Das bedeutet, unabhängig vom Geschlecht Deines Welpen, muss er erstmal seine Sinne entwickeln und Regeln lernen. Das ist alles, was sie machen.
In der „Pubertät“ fangen sie sich an sich mehr zu unterscheiden. Ein Indiz, das Dein Rüde in der Pubertät ist, ist, dass er sein Bein hebt, wenn er sein Gericht verrichtet. Hündinnen machen das nicht. Bei ihnen merkt man das durch die erste Läufigkeit. Außerdem tritt auch oft bei Hündinnen dieser Lebensabschnitt etwas früher ein, als bei Rüden und der Sexualtrieb äußert sich verschieden zwischen den Geschlechtern.
In welchem Stadium ist die Adoption eines Welpen sinnvoll?
Ab der „Sozialisationsphase“ (also ab 8 Wochen) kannst Du eigentlich schon einen Welpen adoptieren. Da darf er in Deutschland von seiner Mutter getrennt werden, da er auch keine Muttermilch mehr bekommen kann und seine Sinne eigentlich schon vollkommen entwickelt sind.
Ob Du also die Adoption dann oder einige Wochen später durchziehst, liegt ganz bei Dir. Es gibt einige Experten, die Dir sagen werden, dass es optimal ist einen Welpen mit 8 Wochen abzunehmen. Andere werden behaupten, dass es dem Welpen nicht schaden würde etwas länger mit seinen Wurfgeschwistern dort zu bleiben. Bei einem Mindestalter von 8 Wochen, liegt der Rest der Entscheidung also ganz in Euren Händen.
Man muss auch nicht immer einen Neugeborenen adoptieren… vielleicht habt ihr ja Interesse an einem ausgewachsenen Hund.
Wie alt werden Hunde?
Die Lebenserwartung eines Hundes ist abhängig von der Rasse und der Größe. Oft ist es nämlich so, dass kleinere Hunde älter werden können als Größere. Wenn man von einem Höchstalter jeglicher Hunde redet, dann würde man 13-14 Jahre als ältestes Alter ansehen.
Dennoch kommt es ganz darauf an, ob Dein Hund vielleicht einen Unfall oder einen Krankheitsfall hat… Manche Hunde sind halt mit 10 Jahren noch kerngesund, andere versterben leider mit 8 Jahren.
Zu Vorsorge sollte man Hunde immer regelmäßig zum Tierarzt bringen, damit regelmäßige Check-ups gemacht werden können. Man sollte auch sich um Impfungen kümmern, die Zähne regelmäßig kontrollieren, auf die richtige Ernährung achten, viel Aufmerksamkeit dem Hund schenken, also im Allgemeinen einfach sich gut um ihn kümmern. So können Verhaltensänderungen oder physikalische Veränderungen besser erkannt werden und man kann es schneller abklären lassen. Als Vorsorge für Krankheiten ist das wichtig.
Fazit
Wie man sieht, ist der Weg vom Welpen zum pubertierenden Hund sehr lang. Es gibt vieles, was man beachten muss und alles in einem kann es auch ganz schön anstrengend werden. Aber Kopf hoch: Mit etwas Geduld und der richtigen Motivation klappt das alles!
Weiterführende Links und Recherchequellen
Was gibt es beim Impfen von Welpen zu beachten?