Deinem Hund ist öfter mal langweilig. Du willst ihn beschäftigen und gleichzeitig Deine Freunde und Familie beeindrucken? Dann sind Hundetricks genau das Richtige für Euch. Diese fördern den Hund geistig und verbessern gleichzeitig seine Beweglichkeit. Und hinterher könnt ihr die Tricks Euren Bekannten zeigen.
In unserem Ratgeber findest Du 9 einfache Hundetricks, was Du dabei beachten solltest und noch vieles mehr.
Wenn Du noch weitere einfache Tricks kennst, kannst Du uns diese gerne in den Kommentaren verraten. 🙂
Das Wichtigste in Kürze
- Hilft gegen Langeweile und fördert den Hund mental
- Kann unabhängig vom Wetter und der Uhrzeit geübt werden
- Um Tricks zu erlernen, sollte Dein Hund die Grundkommandos beherrschen
- Der Hund sollte immer Spaß dabei haben und motiviert sein
- Die Übungseinheiten sollten kürzer sein, dafür aber öfter am Tag stattfinden
- Der Hund sollte zu nichts gezwungen werden
Warum sollte ich dem Hund Tricks beibringen?
Du solltest mit dem Hund tricksen, da es ihn auf eine spaßige Art mental fördert und auslastet. Es hilft vor allem gegen die Langeweile, fördert dabei aber auch noch die Bindung zwischen Hund und Mensch. Ihr lernt euch aufeinander einzulassen.
Ältere oder gehandicapte Hunde können, durch das Tricksen, trotz Einschränkungen gefördert werden. Bei scheuen und ängstlichen kann das Erlernen von Tricks das Selbstbewusstsein erhöhen.
Des Weiteren ist es eine gute Beschäftigungs-Therapie, gerade für schlechtes Wetter. Das Üben von Tricks kann unabhängig vom Wetter und der Uhrzeit passieren. Das einzige, was Du dafür benötigst, ist ein Plätzchen an dem ihr ungestört und ohne Ablenkung üben könnt. Dafür eignet sich ein ruhiges, bekanntes Zimmer in der Wohnung. Der Hund kann sich dadurch besser konzentrieren. Zudem lässt sich das Üben sehr gut in den Alltag integrieren.
Die 9 einfachsten Tricks
Bevor Du Deinem Hund die ersten Kunststücke beibringst, sollten die verschiedenen Grundkommandos sitzen. Sie sind die Basics der Hundeerziehung. Durch die Grundkommandos wird das Zusammenleben enorm erleichtert. Des Weiteren helfen sie dabei sicher durch den Alltag zu kommen.
Zu den Grundkommandos gehören unter anderem Sitz, Platz, Bleib, Aus und Sitz. Wenn diese sicher sitzen kannst Du anfangen, die ersten einfachen Tricks mit Deinem Hund zu üben.
Da im Grunde genommen zu den ersten Tricks auch Sitz und Platz gehören und man an diesen Tricks immer noch arbeiten kann, erklären wir trotzdem, wie diese funktionieren.
Hier sind unsere 9 einfachsten Hundetricks:
Diese Variante kann unter Umständen länger dauern als das gezielte Üben. Des Weiteren benötigst Du keine extra Übungseinheiten. Es passiert dann, wenn der Hund die Bewegung macht.
Nun zeigen Wir Dir, wie Du die nachfolgenden Tricks aktiv mit Deinem Hund üben kannst:
Sitz
Bei diesem Grundkommando bzw. ersten Trick setzt sich der Hund mit den Hinterläufen auf den Boden und stützt sich dabei mit seinen Vorderpfoten ab.
Um „Sitz“ zu üben stellst Du Dich am besten mit einem Leckerli vor Deinen Hund. Das Leckerli hältst Du nun leicht über den Kopf des Hundes und bewegst es langsam nach hinten. Der Hund sollte sich dabei hinsetzten. Wenn er dies tut, gibst Du ihm das Kommando „Sitz“ und das entsprechende Zeichen (etabliert hat sich ein ausgestreckter Zeigefinger). Belohne den Hund anschließend.
Falls der Hund eine andere Bewegung ausführen sollte, brichst Du den Versuch ab und startest ihn neu.
Platz
Platzt ist das Kommando, bei welchem sich der Hund hinlegt.
Stell Dich zum Üben, mit einem Leckerli in der geschlossenen Hand, vor den Hund. Sobald der Hund das Leckerli erschnüffelt hat, solltest Du das Leckerli langsam nach unten zum Boden führen. Dein Hund wird dem Leckerli folgen und muss sich hinlegen, um dieses zu erreichen.
Führt Dein Hund die Bewegung richtig aus, gibst Du ihm das entsprechende Kommando und Zeichen. Anschließen belohnst Du ihn wieder dafür. Tut er dies nicht, breche den Versuch ab und versuche es erneut.
Pfötchen geben
Bei dem Trick „Pfötchen geben“ sitzt der Hund und legt anschließend auf Kommando eine Pfote in Ihre Hand.
Voraussetzung für diesen Trick ist „Sitz“.
Um Deinem Hund diesen Trick beizubringen, kniest Du Dich am besten vor Deinen Hund. Lasse den Hund nun „Sitz“ machen.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten dem Hund das Pfötchen geben beizubringen.
- Hebe mit der flachen Hand die Pfote des Hundes hoch. Gib ihm dabei das von ihnen gewählte Kommando. Dieses könnte zum Beispiel „gib Pfote“ sein. Wiederhole diesen Vorgang so lange, bis der Hund seine Pfote von selbst hebt. Belohne Deinen Vierbeiner direkt mit einem Leckerli.
- Arbeite von Anfang an mit Leckerlis. Dafür versteckst Du ein Leckerli in Deiner Hand. Der Hund wird versuchen an das Leckerli zu gelangen. Irgendwann wird er dafür seine Pfote benutzen. Wenn seine Pfote Deine Hand berührt, gibst Du dem Hund das Kommando und auch das Leckerli. Er wird verstehen, was von ihm verlangt wird.
Mit beiden Varianten gelangst Du ans Ziel. Probiere einfach aus, mit welcher Variante Dein Hund am besten klarkommt. Wie immer gilt, sollte ein Versuch nicht funktionieren, brichst Du ihn ab und versuchst es erneut.
HighFive
Bei diesem Trick gibt der Hund Dir ein HighFive. Die schwere Variante ist ein HighFive, ohne dass sie sich berühren.
Bevor dieser Trick erlernt werden sollte, sollte der Hund das Pfötchen geben beherrschen.
Gib Deinem Hund das Kommando von dem Trick „Pfötchen geben“. Deine Hand sollte dabei senkrecht und nicht waagerecht gehalten werden. Eben so als würdest Du jemanden ein HighFive geben.
Wenn der Hund Deine Hand berührt, kannst Du ihm ein Leckerli geben. Ersetzte das Kommando durch ein anderes wie bspw. „HighFive“ oder „Gib fünf“.
Männchen
Für diesen Trick muss der Hund beide Vorderpfoten vom Boden heben. Er steht nur noch auf den Hinterläufen.
Voraussetzung für „Männchen“ ist „Sitz“.
Der Trick beginnt in der Position „Sitz“. Um das Balancieren auf den Hinterläufen zu vereinfachen, kann der Hund sich mit dem Rücken an eine Wand setzen. Diese wird Deinen Hund stützen.
Stelle Dich nun mit einem Leckerli in der Hand vor Deinen Hund. Halte das Leckerli leicht über den Kopf des Hundes, sodass er die Vorderpfoten anhebt, um daran zu kommen. Sobald dies geschieht, sprichst Du das Kommando, „Mach Männchen“ und gibst ihm das Leckerli. Wie immer kannst Du die Bewegung mit einer Geste Deiner Wahl verbinden. Sollte der Hund nicht komplett aufstehen, gibt es kein Leckerli. Beginne die Übung von Neuem.
Im Kreis drehen/ Twist
Bei diesem Trick dreht sich Dein Hund einmal oder auch mehrere Male im Kreis.
Nimm ein Leckerli in die Hand und strecke dabei Deinen Zeigefinger aus. Führe den Hund nun mithilfe des Leckerlis einmal im Kreis. Gib ihm dabei das Kommando, z. B. „Twist“ und belohne ihn anschließend mit dem Leckerli, wenn er es richtig gemacht hat. Wiederhole diese Übung so lange, bis der Hund die Bewegung auch ohne Leckerli ausführt. Vergrößere nun den Abstand zwischen dem Hund und Deiner Hand, die den Befehl gibt.
Verbeugen/ Diener
Hier verbeugt sich der Hund vor Dir. Dabei legt er seinen Oberkörper ab und bleibt mit den Hinterläufen stehen.
Um diesen Trick zu üben, stellst Du Dich mit einem Leckerli vor den Hund. Lasse Deinen Hund das Leckerli wittern. Bewege nun das Leckerli vor dem Kopf des Hundes nach unten. Der Hund sollte dem Leckerli mit seinem Kopf folgen, ohne dass er die Hinterbeine einknickt. Lobe ihn dafür.
Mit der Zeit kannst Du Deinen Hund immer weiter nach unten locken. Irgendwann wird er seinen Oberkörper komplett absenken, ohne dass die Hinterläufe dies tun.
Wenn Dein Hund die Bewegung ausführen kann, kannst Du diese mit einem Kommando und einem Zeichen verbinden.
Die Diva/ Pfoten kreuzen
Bei dem Trick Diva liegt der Hund in der Platzposition und hat dabei seine Vorderpfoten überkreuzt.
Voraussetzung, um diesen Trick erlernen zu können ist also das Kommando „Platz“. Der Hund sollte sich während der Übung in der Platzposition befinden. Erlernen kann der Hund diesen Trick, indem Du ihm das Kommando „Pfötchen geben“ gibst. Der Hund sollte nun seine Pfote in Deine Hand gelegt haben. Bewege die Pfote des Hundes nun langsam in die Richtung der anderen Pfote, bis sich beide Pfote überkreuzen. Nun legst Du die Pfote des Hundes ab und sagst das Kommando für den Trick „Diva“.
Es gibt auch eine andere Variante, die etwas schwieriger ist. Dabei legst Du Deine Hand über eine Pfote des Hundes und gibst das Kommando „gib Pfote“. Der Hund sollte nun seine andere Pfote in Deine Hand legen. Nimm nun Deine Hand vorsichtig weg. Sollten die beiden Pfoten des Hundes überkreuzt liegen bleiben, gibst Du dem Hund das Kommando „Diva“ und lobst ihn dafür.
Andernfalls brichst Du den Versuch ab und probierst es erneut.
Rollen
„Rolle“ ist eine seitliche Rollbewegung über den Rücken.
Die Voraussetzung für diesen Trick ist das Kommando „Platz“.
Stelle Dich vor Deinen Hund und lasse ihn „Platz“ machen. Zeige ihm nun ein Leckerli. Wenn er dieses wahrgenommen hat, führst Du das Leckerli, in einer kreisförmigen Bewegung, über die Schulter des Hundes zum Boden. Der Hund sollte sich dabei Rollen, um dem Leckerli zu folgen.
Führt der Hund die Bewegung richtig aus, verknüpfst Du diese wieder mit einem Kommando und einem Zeichen. Vergiss nicht Deinen Hund zu belohnen. Bei einer falschen Bewegung brichst Du den Versuch ab, machst eine kurze Pause und versuchst es erneut.
Was ist beim Üben von Hundetricks zu beachten?
Im Folgenden erklären wir Dir, was Du beim Üben von Tricks mit deinem Hund alles beachten solltest.
Ist der Trick für meinen Hund geeignet?
Bevor Du anfängst, einen Trick mit Deinem Hund zu üben, solltest Du Dich darüber informieren, ob der Trick für Deinen Hund geeignet ist. Gründe dafür, dass ein Hund ein Trick nicht machen kann, sind beispielsweise Verletzungen, Gelenkproblem oder andere Einschränkungen.
Manchmal kann es aber auch einfach daran liegen, dass der Hund zu groß oder zu schwer ist und die Gelenke zu stark belastet werden würden.
Wenn Du nun geprüft hast, ob ein Trick geeignet ist und Du anfängst, diesen mit Deinem Hund zu üben, solltest Du Rücksicht auf den Hund nehmen. Manche Hunde mögen die eine Bewegung lieber als eine andere Bewegung. Wenn Dein Hund eine Bewegung nicht machen möchte, höre darauf und lasse es sein. Du solltest den Hund zu nichts zwingen.
Die Übungseinheiten
Dauer
Die Übungseinheiten, in denen Du Deinem Hund Tricks beibringst, sollten lieber kürzer gestaltet werden. Am Anfang sollte ein Training nicht länger als fünf Minuten dauern. Dies kann natürlich im Laufe der Zeit, wenn die Konzentration und Motivation des Hundes es zulässt, gesteigert werden. Die kurzen Einheiten können dafür so 2-3 Mal pro Tag eingebaut werden.
Generell gilt, dass eine Trainingseinheit nie länger dauern sollte, als der Hund es zulässt. Das bedeutet, der Hund sollte während der Trainingseinheit Spaß haben und konzentriert sein. Sobald auch nur eines der beiden nachlässt, solltest Du die Übungseinheit mit einem Erfolg beenden. So ist der Hund beim nächsten Mal wieder motiviert.
Gestaltung
Das Ziel des Tricktrainings sollte nicht das erfolgreiche Lernen neuer Tricks sein, sondern die gemeinsame Zeit und Arbeit mit dem Hund. Denn diese stärkt die Bindung zwischen Hund und Mensch.
Das Lernen der Tricks ist dabei nur ein zusätzliches Plus. Wichtig für die Gestaltung des Trainings ist es Deinen Hund nicht zu überfordern. Du solltest das Training spielerisch gestalten, sodass der Hund Spaß hat und motiviert ist, etwas Neues zu erlernen.
Für das erfolgreiche Erlernen hat es sich bewährt, die Tricks in kleinen Schritten und mit vielen Wiederholungen zu üben. Wichtig dafür ist Deine Geduld mit dem Hund. Selbst wenn es nicht so schnell geht, wie Du es Dir vielleicht wünscht, gibt Dein Hund sich große Mühe. Habe Geduld mit ihm und lobe ihn auch für kleine Erfolge.
Und keine Sorge, auch Rückschritte können normal sein. Lasse dem Tier genug Zeit und achte darauf, dass es motiviert bleibt und dabei Freude empfindet. Irgendwann klappt es.
Kann man dem Hund auch Tricks ohne Leckerlis beibringen?
Ja, dies ist möglich! Du kannst Deinem Hund auch Tricks ohne eine ständige Leckerli-Gabe beibringen. Dies funktioniert mit einem sogenannten Clicker. Der Clicker ist ein Gerät, das ein klickendes Geräusch erzeugt. Ein Klick soll dabei ein Leckerli ersetzen.
Um das Klickern erfolgreich anwenden zu können, muss das Klickgeräusch zunächst mit etwas Positivem verbunden werden. Es mag jetzt zwar ironisch klingen, aber dafür eignen sich am besten Leckerlis.
Das Klicken wird also zunächst beim Üben in Verwendung mit Leckerlis verwendet. Das heißt, wenn der Hund etwas richtig macht wird erst geklickt und dann ein Leckerli gegeben. Mit der Zeit verknüpft der Hund das Klicken mit einem Leckerli und hält es für eine Art Belohnung. Dann können die Leckerlis weggelassen werden. Nun kann Dein Hund neue Tricks, mithilfe des Clickertrainings und ganz ohne Leckerlis, erlernen.
Fazit
Hunden Tricks beizubringen ist gar nicht so schwer. Voraussetzungen dafür sind ein motivierter Hund, der Spaß am Erlernen von Tricks hat und ein geduldiges Herrchen. Mit vielen kleinen Übungseinheiten, ständigem Loben und Belohnen und kontinuierlichem Üben sind die ersten Erfolge schnell zu sehen.
Zwinge Deinen Hund allerdings zu nichts. Nicht alle Hunde mögen es, Tricks zu lernen und auszuführen. Manche Hunde mögen auch nur bestimmte Tricks nicht so gerne. Probiere einfach aus, was Dir und vor allem Deinem Hund gefällt.
Weiterführende Quellen
Die wichtigsten Grundkommandos
Hundespiele für drinnen und draußen