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Dürfen Hunde Zimt essen?

Ein Mann füttert seinen Hund

Zimt ist besonders aus weihnachtlichen Getränken und Gebäck nicht wegzudenken. Und auch für Milchreis und Porridge ist das Gewürz sehr beliebt.

Aber was, wenn Dein Hund eine kurze Ablenkung nutzt, um sich Plätzchen oder Milchreis zu stibitzen? Ist Zimt schädlich für Hunde? Die Antwort sowie weitere Fakten und Tipps zum Thema Zimt und Hund findest Du in diesem Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze

  • prinzipiell dürfen Hunde Zimt essen, aber die Menge ist entscheidend
  • ab einer Menge von 10 mg/kg Körpergewicht kann Zimt für Deinen Hund gefährlich werden
  • der im Zimt enthaltene Stoff Cumarin ist nicht nur für Hunde, sondern auch für Menschen in größeren Mengen schädlich
  • Ceylon-Zimt enthält weniger Cumarin als Cassia-Zimt und ist so für Hunde sicherer
  • Zimt hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften, die sich positiv auf Deinen Hund auswirken

Dürfen Hunde Zimt essen?

Ja, an sich ist Zimt nicht sofort schädlich für Deinen Hund und wird auch von der ASPCA als nicht toxisch eingestuft. Doch wie so häufig gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Ähnlich wie auch bei Menschen sollte eine bestimmte Menge auf einmal nicht überschritten werden, da Zimt sonst gesundheitliche Schäden verursachen kann.

Hinweis: Die ASPCA ist die American Society for the Prevention of Cruelty to Animals, die sich als nationale Tierschutzorganisation in Nordamerika für die freundliche und respektvolle Behandlung von Tieren einsetzt.

So wirkt Zimt auf die Gesundheit des Hundes

Zimt kann sowohl positive als auch negative Effekte auf die Gesundheit Deines Vierbeiners haben. Hier geben wir Dir eine Übersicht über die enthaltenen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine und erklären Dir, welche Effekte diese haben können.

Mineralstoffe und Spurenelemente

Inhaltsstoff Menge je 100 g
Natrium 26 mg
Kalium 500 mg
Calcium 1,228 g
Magnesium 56 mg
Phosphor 61 mg
Chlorid 220 mg
Schwefel 100 mg
Eisen 38,1 mg
Zink 1,97 mg
Kupfer 460 µg
Mangan 5,7 mg
Fluorid 50 µg
Iodid 5 µg

Vitamine

Inhaltsstoff Menge je 100 g
Vitamin A Retinoläquivalent 26 µg
Vitamin A Beta-Carotin 155 µg
Vitamin B1 Thiamin 80 µg
Vitamin B2 Riboflavin 140 µg
Vitamin B3 Niacin, Nicotinsäure 1,3 mg
Vitamin B3 Niacinäquivalent 1,68 mg

 

Positive Effekte

Bisher sind die positiven Effekte von Zimt auf Hunde noch nicht wissenschaftlich belegt. Es wird aber davon ausgegangen, dass das enthaltene Vitamin A gut für die Augen und die Vitamine B1-3 wichtig für die Funktion des Nervensystems sind.

Die im Zimt enthaltenen Mineralien Kalium, Magnesium und Calcium sollen außerdem positive Auswirkungen auf den Bewegungsapparat, die Knochen und Zähne des Hundes haben. Enthaltene Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Mangan wirken unterstützend auf das Immunsystem und die Muskulatur.

Außerdem hat Zimt auch für Hunde eine entzündungshemmende Wirkung und kann so Beschwerden wie Schwellungen, Muskelkater und Herzkrankheiten lindern. Die antibakterielle Wirkung kann zudem Karies, Mundinfektionen, Wunden im Mund und andere Zahnprobleme vorbeugen.

Negative Effekte

Zu viel Zimt, in Pulverform oder auch als ätherisches Öl, kann zu niedrigem Blutzucker, Leberkrankheiten, Erbrechen, Durchfall und Veränderungen der Herzfrequenz zur Folge haben. Atmet Dein Hund beim Schnüffeln das Pulver ein können die Folgen Husten, Atembeschwerden und Ersticken sein, da Zimt sehr reizend auf die Lunge wirkt.

Diese Effekte werden dem Cumarin zugeschrieben, das als pflanzlicher Stoff natürlich in Zimt vorkommt und auch für Menschen in großen Mengen gesundheitsschädlich ist. Allerdings ist der Cumaringehalt in den verschiedenen Zimtsorten unterschiedlich hoch, weshalb Du auf die Sorte achten solltest, die Dein Hund bekommt. So kann das Risiko für negative Folgen minimiert werden.

Achtung: Viele fertige Lebensmittel, die Zimt enthalten, beinhalten auch das für Hunde giftige Gewürz Muskatnuss. Im Gegensatz zu Zimt ist Muskatnuss für Hunde immer giftig, also auch schon in kleinen Mengen.

Ceylon-Zimt vs. Cassia-Zimt

Generell wird bei Zimt in Ceylon-Zimt und in Cassia-Zimt unterschieden, die einen unterschiedlichen Geschmack haben. Am sichtbarsten ist der Unterschied jedoch am Preis, da Ceylon-Zimt deutlich teurer ist als Cassia-Zimt. Letzteres ist daher die gängigere Variante, die in China und Indonesien produziert wird. Cassia-Zimt enthält allerdings pro Kilogramm etwa 3 bis 10 Gramm Cumarin, was deutlich mehr ist als in der teureren Sorte.

Ceylon-Zimt wird hauptsächlich in Sri Lanka produziert und enthält im Gegensatz zu Cassia-Zimt nur 0,8 Gramm Cumarin in einem Kilogramm Zimt. Der höhere Preis dieser Sorte entsteht dadurch, dass die Gewinnung relativ aufwändig ist. Möchtest Du Deinem Hund also Zimt geben, solltest Du darauf achten, Ceylon-Zimt zu verwenden, da dieser eine geringere Menge des gefährlichen Cumarin enthält.

Unterschied zwischen Ceylon und Cassia Zimt-Sorten
Die dunkleren Zimtstangen des Cassia-Zimt haben eine dicke gerollte Schicht, während Ceylon-Zimt mehrere dünne, Zigarren-ähnliche Schichten aufweist.

Ab welcher Menge ist der Verzehr von Zimt gefährlich für den Hund?

Für Menschen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht und Tag als Menge festgelegt, die gefahrlos ein Leben lang aufgenommen werden kann. Diese Regel gilt besonders für empfindliche Personen.

Bei Hunden jedoch liegt der NOAEL bei 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Um sicherzugehen, dass der Zimt Deinem Hund nicht schadet, solltest Du nur sehr kleine Mengen zum Futter dazu geben. Außerdem solltest Du vermeiden, dass Zimtstangen offen und für den Hund erreichbar herumliegen.

Da die Konzentration von Cumarin in Zimt-Öl häufig höher ist als im Zimt-Pulver, solltest Du bei der Verwendung besonders gut aufpassen, dass Dein Vierbeiner nichts davon aufnimmt.

Hinweis: NOAEL steht für „No Observed Adverse Effect Level“ und wird häufig in der Toxikologie verwendet. Der Begriff bezeichnet die Menge oder Konzentration, unterhalb der keine negativen Auswirkungen auf ein bestimmtes Lebewesen beobachtet wurden.

Welche Symptome zeigt ein Hund, wenn er zu viel Zimt gefressen hat?

Hat Dein Hund doch zu viel Zimt gefressen, weil er sich eine Zimtstange oder Ähnliches stibitzen konnte, können die folgenden Symptome auftreten.

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schnelle Herzfrequenz
  • Wunde Stellen im Mund
  • Husten
  • Atembeschwerden
  • Benommenheit

Was tun, wenn der Hund Zimt gefressen hat?

Hat Dein Hund zu viel Zimt zu sich genommen, solltest Du besonders bei auftretenden Symptomen den Tierarzt rufen. Grund zur Panik besteht jedoch nicht, da selbst eine größere Menge Zimt nicht tödlich für Deinen Hund ist. Bei Welpen solltest Du aber genauer auf die Reaktion achten und Dich gegebenenfalls sofort an Deinen Tierarzt wenden.

Bei einem Jucken und Bläschen im Mundraum oder auch bei Hautreaktionen kann Dein Hund auch eine Allergie gegen Zimt haben. Auch dann solltest Du unbedingt den Tierarzt rufen.

Zimtstangen und Tee auf einem Holzbrett
Du solltest Zimt am besten nicht offen herumstehen lassen, sondern Hunde-sicher aufbewahren. So kannst Du selbst regulieren, ob und wie viel Zimt Dein Hund zu sich nimmt.

Was hat Cumarin mit Rattengift zu tun?

Vielleicht hast Du schon einmal etwas von tödlichen Cumarinvergiftungen bei Hunden, die Rattengift gefressen haben gehört. Doch das Cumarin, wie es in Zimt vorkommt ist für Hunde nicht tödlich und wird so auch nicht in Rattengift verwendet. Stattdessen werden Derivate des Cumarin für Rattengift verwendet. Das Cumarin in Zimt hat also nur sehr entfernt etwas mit dem Schädlingsbekämpfer zu tun.

Weiterführende Links und Recherchequellen

  • Mehr zum Thema Cumarin in Zimt erfährst Du hier: Mehr erfahren
  • Quelle der Inhaltsstoffe findest Du hier
Disclaimer: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit garantiert werden. Der Beitrag ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Tierarzt. Achte bei der Auswahl der richtigen Nahrungsmittel, insbesondere auf Allergien und Vorerkrankungen Deines Hundes.
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