Beim Gassigehen fällt Dir immer wieder auf, dass Dein Hund Gras frisst und Du fragst Dich, ob das in Ordnung oder normal ist? In diesem Artikel wollen wir Dir die Antwort geben und erklären auch, worauf Du gegebenenfalls achten musst, wenn Dein Hund Gras frisst.
Das Wichtigste in Kürze
- im Allgemeinen spricht nichts dagegen, wenn Dein Hund ab und an Gras frisst
- es kann sein, dass er dabei seinem Instinkt folgt und das Gras fressen gesundheitliche Gründe hat
- er kann aber auch Gras fressen, weil er gelangweilt oder gestresst ist
- endgültig wissenschaftlich belegt sind die Gründe dafür, dass Hunde Gras fressen, bisher nicht
- achte auf die Menge und die Orte, an denen Dein Hund Gras frisst
Dürfen Hunde Gras fressen?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn Dein Hund hin und wieder Gras frisst. Oft tut er das aus Langeweile oder weil es ihm gut schmeckt. Da man festgestellt hat, dass Wölfe ebenfalls Gras essen, ist das Verhalten vermutlich noch von diesem Erbe erhalten geblieben.
Manchmal kann das Gras fressen aber auch gesundheitliche Gründe haben. Welche das sind, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
So wirkt Gras auf die Gesundheit des Hundes
Zu hundert Prozent sicher sind sich Tierärzte und Wissenschaftler nicht, warum Hunde Gras fressen. Verschiedene Möglichkeiten stehen zur Auswahl, allerdings konnte noch keine davon ausreichend durch Studien belegt werden.
Gesundheit und Instinkt
Eine verbreitete Annahme ist, dass Dein Hund durch das Fressen von Gras seine Gesundheit unterstützen will. Harmlos ist das, wenn das Gras für ihn bloß einen Bestandteil der natürlichen Rohfasern im Futter bildet.
Alternativ kannst Du ihm zu Hause auch Möhren oder Katzengras anbieten, dann verfliegt die Lust auf Gras womöglich.
Andere, schwerwiegendere Gründe können aber auch folgende sein:
- Unterstützung der Verdauung durch Ballaststoffe
- Ausgleich eines Nährstoffmangels: Gras enthält viele Vitamine, Folsäure, Ballaststoffe und Mineralstoffe
- Maßnahme bei Magen-Darm-Verstimmungen: das enthaltene Magnesium reduziert die Produktion von Magensäure und beruhigt den Magen und Darm
- Herbeiführen von Erbrechen: wenn zuvor zum Beispiel schlechtes Futter aufgenommen wurde
Solltest Du der Meinung sein, dass Dein Hund Probleme mit seiner Verdauung, mit dem Magen-Darm-Trakt oder ähnlichem hat, dann konsultiere auf jeden Fall einen Tierarzt. Passe auch das Futter an, vielleicht ist es nicht hochwertig und nährstoffreich genug.
Psychische Ursachen
Neben den gesundheitlichen Ursachen kann Gras fressen auch psychische Ursachen bei Deinem Hund haben. Da diese nicht durch den Instinkt gesteuert sind, solltest Du hier auf jeden Fall aufmerksam werden. Mögliche Gründe sind hier:
- Stress oder belastenden Situationen
- Langeweile
- ausgeprägtes Markierverhalten
Hast Du die Vermutung, dass einer dieser Faktoren zutrifft, dann versuche sie Umstände für Deinen Hund zu ändern. Finde heraus, in welchen Situationen er gestresst und angespannt ist und vermeide diese oder trainiere mit Deinem Hund, damit er besser mit solchen Situationen umgehen kann.
In welchen Mengen darf ich meinem Hund Gras geben?
Eine genaue Mengenangabe lässt sich hier nicht festhalten. Allerdings solltest Du gut darauf achte, auf welche Weise Dein Hund das Gras frisst. Reißt er es büschelweise aus und schluckt, ohne zu kauen, musst Du aufmerksam werden.
Bei zu großen Mengen an Gras kann es zu Verdauungsproblemen und Durchfall kommen. Schlimmer ist jedoch, wenn sich die Halme im Magen Deines Hundes zusammenballen und so einen Fremdkörper bilden, der letztendlich Verstopfungen hervorrufen kann. Versucht
Dein Hund sich nach dem Fressen von Gras zu erbrechen und ist matt, suche unbedingt einen Tierarzt auf. Im schlimmsten Fall muss er den Grasballen operativ entfernen.
Darauf ist bei er Fütterung von Gras zu achten
Wie gesagt, ist das Fressen von Gras bei Hunden grundsätzlich nicht schlimm und stellt keine Gefahr dar. Worauf Du allerdings achten solltest, sind die Orte, an denen Dein Hund das Gras verzehrt.
Hier sollte kein Gras gefressen werden:
- am Rand von stark befahrenen Straßen oder am Straßenrand in der Stadt: der Grünstreifen ist hier mit Abgasen verunreinigt.
- am Feldrand: hier sammeln und konzentrieren sich Pflanzenschutz- und Düngemittel besonders
Auch gefährlich können für Deinen Hund besonders harte und scharfkantige Gräser sein. Diese können nämlich Verletzungen an den Schleimhäuten im Mund und Rachen oder am After verursachen.
Zu guter Letzt gilt es natürlich auch aufzupassen, dass Dein Hund mit dem Gras keine giftigen Pflanzen zu sich nimmt. Dazu zählen beispielsweise:
- Grannen
- Oster- und Maiglöckchen
- Bärenklau
- Efeu
- Buchsbaum
- Kirchlorbeer
- Narzisse
- Eibe
- Tulpen
Weiterführende Links und Recherchequellen
Woran erkennt Du, ob Dein Hund unter Stress steht? Mehr erfahren
Was kannst Du tun, wenn Dein Hund Magen-Darm-Beschwerden hat? Mehr erfahren