Das ferne Land Down Under ist für seine außergewöhnlichen Tiere bekannt. Aber nicht nur exotische Tiere sind dort beheimatet, sondern auch einige Rassen des besten Freundes des Menschen.
In diesem Artikel werden Dir die australischen Hunderassen vorgestellt. Außerdem erfährst Du, was Du sonst noch über die Vierbeiner aus Down Under wissen solltest.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt 6 offiziell anerkannte australische Hunderassen
- Die meisten Rassen sind sehr intelligent und energetisch
- Je nach Rasse kann die Haltung sehr anspruchsvoll sein
- Es gibt noch weitere inoffizielle australische Rassen, die oft Mischlinge sind
Hintergründe: Was Du über australische Hunderassen wissen solltest
Bevor Du Dir einen Vierbeiner aus Down Under zulegst, gibt es noch einiges zu wissen. In diesem Abschnitt findest Du die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst.
Charakteristische Merkmale von australischen Hunderassen
Natürlich kann man keine pauschale Aussage über alle australischen Rassen und deren Charaktere treffen. Es gibt jedoch einige Ausprägungen, die sie alle gemeinsam haben.
Generell sind die meisten australischen Rassen sehr intelligent und energetisch. Sie brauchen also eine hohe mentale und körperliche Auslastung. Die Hütehunde sind sehr pflichtbewusst und wollen ihre Aufgabe erfüllen. Die Terrier hingegen sind verspielter und neigen dazu viel zu bellen.
Haltung von australischen Hunderassen
Eines haben die Rassen alle gemeinsam. Sie brauchen sehr viel Bewegung. Deswegen ist es sinnvoll, wenn Du einen Garten besitzt und Dich generell viel mit dem Hund beschäftigen kannst. Unterschätze bitte nicht, wie anspruchsvoll manche der Rassen in der Haltung sind und informiere Dich genauestens bevor Du Dich für einen Kauf entscheidest.
Die kleineren Rassen hingegen, wie beispielsweise der Australian Silky Terrier, eignen sich aber auch sehr gut für ein Stadtleben. Achte nur darauf, dass Du oft genug mit ihm Gassi gehst.
Anschaffung eines australischen Hundes
Die allermeisten der australischen Hunderassen bekommst Du bei den entsprechenden Züchtern. Informiere Dich aber unbedingt genauer über die Rassen. Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog wurde zum Beispiel speziell für das australische Outback gezüchtet. Er eignet sich also nicht für ein Leben in anderen Ländern. Züchter für diese Rasse gibt es deswegen auch nur in Kanada und Australien.
Australische Hunderassen: 6 Hunderassen im Überblick
In den folgenden Abschnitten werden Dir die wichtigsten australischen Hunderassen vorgestellt. Hierbei beschränken wir uns auf die offiziell von der FCI anerkannten Rassen.
FCI steht für die Fédération Cynologique Internationale, welche ihren Sitz in Thuin, Belgien hat. Zusammen mit den anderen kooperativen Dachverbänden (dem britischen Kennel Club, dem American Kennel Club und dem Canadian Kennel Club) werden die verschiedenen Rassen registriert und anerkannt. Dies soll die Zucht, den Verwendungszweck der Tiere und ihr Wohlergehen fördern.
Die anerkannten australischen Hunderassen lauten:
- Australian Cattle Dog
- Australian Kelpie
- Australian Silky Terrier
- Australian Stumpy Tail Cattle Dog
- Australian Terrier
- Jack Russell Terrier
Australian Cattle Dog
Der Australian Cattle Dog, auch Heeler genannt, ist ein Hütehund. Er ist mit 43 bis 51 cm mittelgroß und hat ein Gewicht von etwa 20 kg. Außerdem wird er etwa 11 bis 12 Jahre alt.
Diese Hunderasse gilt als intelligent und sehr energetisch. Der ACD sollte also den ganzen Tag mental und physisch beschäftigt werden, weshalb er für die Haltung in der Wohnung nicht sehr geeignet ist.
Der Australian Cattle Dog kann unterschiedliche Charakterausprägungen aufweisen. Es gibt gut sozialisierte und ruhige ACDs, die sich auch für Familien eignen. In der Regel ist es aber eine anspruchsvolle Hunderasse, die einen konsequenten und souveränen Halter braucht und nicht als Ersthund geeignet ist.
Australian Kelpie
Der Australian Kelpie ist ebenfalls ein Hütehund und zwischen 40 und 50 cm groß. Er wiegt zwischen 10 und 20 kg und wird etwa 12 Jahre alt.
Ein unermüdliches Wesen und eine hohe Intelligenz zeichnen diese Hunderasse aus. Der Australian Kelpie ist außerdem sehr folgsam. Mit einer konsequenten Erziehung eignet er sich auch als Familienhund.
Auch als Wachhund eignet sich der Australian Kelpie gut. Er ist sehr wachsam und hat ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Fremden. Deswegen sollte er auch früh sozialisiert werden, um zu verhindern, dass das Misstrauen übermäßig wird. Grundlos aggressiv wird der Australian Kelpie jedoch nicht.
Australian Silky Terrier
Der Australian Silky Terrier wird oft mit dem Yorkshire Terrier verwechselt. Das ist kein Wunder, denn der Australian Silky Terrier entstammt tatsächlich einer Kreuzung eines Yorkshire Terriers und eines Australian Terriers. Diese Rasse gilt als Begleithund und ist etwa 20 bis 26 cm groß. Sie wiegen circa 5 kg und werden bis zu 14 Jahre alt.
Generell ist der Australian Silky Terrier sehr liebevoll, gehorsam und anhänglich. Wie alle Terrier ist er jedoch auch sehr verspielt und quirlig, was Du nicht unterschätzen solltest. Außerdem bellt der Australian Silky Terrier sehr viel und laut. Das kann gut sein, wenn Du ihn als Wachhund einsetzen möchtest, ansonsten kann es störend sein.
Das Haar des AST ist sehr pflegebedürftig, weshalb Du teilweise mit täglicher Pflege rechnen musst. Eine dichte Unterwolle hat der AST nicht. Deswegen sind niedrige Temperaturen schlecht für ihn. Durch die Unterwolle haart diese Rasse jedoch kaum bis gar nicht, was von Vorteil für Allergiker ist.
Australian Stumpy Tail Cattle Dog
Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog hat, wie der Name schon sagt, im Gegensatz zum Australian Cattle Dog eine Stummelrute. Er gilt ebenfalls als Hüte- und Treibhund und ist etwa 41 bis 53 cm groß. Diese Rasse wiegt etwa 16 bis 23 kg und wird 12 bis 15 Jahre alt.
Das Wesen des ASTCDs ist unermüdlich, sodass es sehr schwer ist seinen Anforderungen gerecht zu werden. Er muss ständig körperlich ausgelastet sein, was nicht unterschätzt werden sollte. Die Rasse ist scheu und misstrauisch, weshalb eine Sozialisierung sehr wichtig ist.
Generell wurde der ASTCD für das australische Outback gezüchtet. Lärm verschreckt ihn und für das Stadtleben und als Begleithund ist er überhaupt nicht geeignet. In Europa gibt es daher auch keine offiziell anerkannten Züchter dieser Rasse. Offiziell kann man den Australian Stumpy Tail Cattle Dog nur in Kanada und Australien bekommen.
Australian Terrier
Der Australian Terrier ist ein Begleithund und hat eine Größe von 25 cm, weshalb er als kleiner Hund gilt. Die Rasse wiegt etwa 6 kg und wird zwischen 12 und 14 Jahre alt.
Auch der Australian Terrier ist sehr verspielt und braucht viel Bewegung. Er ist sehr gehorsam, intelligent und anhänglich. Deswegen eignet sich diese Rasse hervorragend als Ersthund und für Familien.
Wie der Australian Silky Terrier bellt auch der Australien Terrier sehr viel und laut. Dies kann wieder ein Vorteil für Alarm sein oder nachteilig, weil es die Besitzer nerven kann. Aufgrund seiner kleinen Größe eignet er sich sowohl für das Stadtleben in einer Wohnung als auch für das Leben auf dem Land. Es ist nur wichtig, dass er genügend Bewegung bekommt.
Jack Russell Terrier
Der Jack Russell Terrier hat seinen Ursprung eigentlich in Großbritannien. Da er aber in Australien “entwickelt” wurde, gilt dies als sein Heimatland. Die FCI zählt den Jack Russell Terrier also zu den australischen Hunderassen. Die Rasse gilt als ausgezeichneter Begleithund. Er hat eine Größe von 25 bis 30 cm und wiegt 5 bis 6 kg. Außerdem kann er bis zu 16 Jahre alt werden.
Es gibt verschiedene Arten des Jack Russell Terriers. Generell wird zwischen dem Glatthaar, Rauhaar und Stichelhaar unterschieden. Wie für Terrier üblich ist auch der Jack Russell Terrier sehr verspielt und energetisch. Außerdem ist er sehr intelligent und überaus jagdfreudig. Er ist sehr anhänglich und eignet sich als Familienhund, solange man darauf achtet, dass sanft mit ihm umgegangen wird.
Als Ersthund ist diese Rasse jedoch nicht geeignet. Da Jack Russell Terrier sehr stur sind und einen ausgeprägten Jagdtrieb haben, ist Erfahrung und die richtige Erziehung essenziell. Von Natur aus ist die Rasse lieb und freundlich, sie neigt aber dazu sehr viel zu bellen.
Trivia: Was Du sonst noch über australische Hunderassen wissen solltest
Möchtest Du noch mehr über australische Hunderassen erfahren? In diesem Abschnitt haben wir noch mehr wissenswerte Informationen für Dich zusammengestellt.
Der Dingo
Vielleicht hast Du bei den australischen Hunderassen auch an den Dingo gedacht. Dieser ist aber keine vom FCI offiziell anerkannte Rasse und inzwischen auch kein Haushund mehr, da er vor vielen Jahrtausenden bereits verwilderte.
Der Dingo ähnelt dem Wolf und hat eine Größe von 50 bis 60 cm. Er wiegt außerdem 10 bis 20 kg. Es ist umstritten, ob man den Dingo als Haushund halten kann. Generell wird jedoch davon abgeraten, da es sich hierbei um ein Raubtier handelt. Ob es überhaupt erlaubt ist, einen Dingo zu halten, unterscheidet sich von Land zu Land und in Australien selbst sogar von Staat zu Staat.
Der Australian Shepherd
Der Australian Shepherd ist, anders als man vermuten würde, eigentlich keine australische Hunderasse. Die Rasse hat ihren Ursprung nämlich in Nordamerika. Es wird vermutet, dass baskische Schäfer, die von Australien nach Nordamerika einwanderten, diese Rasse mitbrachten.
Die Schäfer brachten bei ihrer Einwanderung nämlich auch die Merinoschafe mit, die in Nordamerika “Australian Sheep” genannt wurden. Daher könnte der Name für die Schäferhundrasse kommen. Wenn Du mehr über die Rasse erfahren möchtest, schau Dir doch mal unser Rasseportrait an.
Australische Hundenamen
Du bist Dir sicher, dass Du einen australischen Hund haben möchtest? Aber wie nennst Du ihn jetzt? Hier sind Beispiele für beliebte australische Hundenamen:
- Adelaide (Hauptstadt des Bundesstaates South Australia)
- Aussie (Umgangssprachliche Bezeichnung für einen Australier)
- Barbie (Australische umgangssprachliche Bezeichnung für Barbecue)
- Bondi (Einer der berühmtesten Strände Australiens, welcher zu Sydney gehört)
- Joey (Australische Bezeichnung des Babykängurus)
- Marley (Strand im Royal National Park am südlichen Rand von Sydney)
- Roo (Umgangssprachliche Kurzform von Känguru)
- Sydney (Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales)
- Taz (Umgangssprachlicher Spitzname für Tasmanien und Name des tasmanischen Teufels aus Looney Tunes)
- Oz (Umgangssprachlicher Spitzname für Australien)
Weitere australische Hunderassen
Es gibt noch viele weitere Rassen aus Down Under. Diese sind jedoch nicht offiziell von der FCI anerkannt und werden deshalb in diesem Ratgeber nicht ausführlich behandelt. Oft handelt es sich hierbei auch um Mischlinge. Die weiteren Rassen lauten:
- Australian Greyhound (Kangaroo dog)
- Australian Staghound
- Beaglier
- Bull Arab
- Goldendoodle
- Koolie
- Labradoodle
- Miniature Fox Terrier / American Toy Terrier
- Smithfield Collie
- Tenterfield Terrier
Auch diese Hunderassen sind genauso liebenswert wie die anerkannten Rassen. Vielleicht begrüßt Du ja bald einen von ihnen bei Dir zu Hause!
Fazit
Mit einem australischen Hund wird Dir so schnell bestimmt nicht langweilig. Diese treuen Vierbeiner verlangen nach viel Beschäftigung und glänzen mit ihrer hohen Intelligenz. Passt der Hund zu Dir, hast Du garantiert einen tollen Weggefährten.
Informiere Dich im Vorfeld aber unbedingt genauer über die einzelnen Rassen und überprüfe, ob sie zu Dir und Deinem Lebensstil passen. Die meisten Rassen bringen nämlich eine anspruchsvolle Haltung mit sich und erfordern Erfahrung. Trotzdem gibt es auch australische Hunderassen, die sich als Ersthunde eignen und ein bisschen weniger anspruchsvoll sind. Du wirst also mit Sicherheit einen Hund finden, der zu Dir passt!