Hast Du Dich schon einmal gefragt, ob Agility etwas für Dich und Deinen Hund sein könnte? In diesem Ratgeber erfährst Du, was Agility eigentlich ist, was für Voraussetzungen es für den Hundesport gibt und wie Du am besten damit anfangen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Agility ist eine beliebte Hundesportart, bei der vor allem die Wendigkeit und das Geschick Deines Hundes zählen.
- Da es sich bei Agility um eine Teamleistung von Dir und Deinem Hund handelt, kann sich eure Bindung durch das Training verstärken.
- Es gibt einige Voraussetzungen zu beachten, die für das Agility-Training erfüllt sein müssen, beispielsweise körperliche Fitness.
- Als Anfänger hast Du verschiedene Möglichkeiten in das Training zu starten, beispielsweise im hauseigenen Garten oder in einem Anfängerkurs.
Was ist Agility?
Beim Agility handelt es sich um eine Hundesportart, bei der das flüssige Zusammenspiel von Mensch und Hund im Vordergrund steht. Dein Hund muss dabei einen Parcours, bestehend aus mehreren Hindernissen, möglichst schnell und fehlerfrei ablaufen. Du als Halter begleitest, führst Deinen Hund mit Deiner Körpersprache und passenden Kommandos durch den Parcours.
Im Parcours trägt Dein Hund weder Leine noch Halsband. Im Fokus stehen Wendigkeit, Schnelligkeit und Konzentration.
Hintergründe: Was Du über Agility wissen solltest
Im Folgenden haben wir für Dich ein paar wichtige Informationen zum Thema Agility zusammengetragen, um Dir das nötige Hintergrundwissen zu vermitteln.
Wie sieht ein Agility-Parcours aus?
Bei einem Agility-Parcours werden mehrere Hindernisse in schnellstmöglicher Zeit und der vorgegebenen Reihenfolge durchlaufen. Je nach Prüfungsstufe hat der Parcours eine Länge von 100-220 Metern auf einer Fläche von mindestens 20 x 40 Metern. Die Hindernisse sind bei Turnieren und Wettkämpfen durchnummeriert. Den Verlauf der Strecke durch den Parcours gibt der Richter bei Turnieren vor. Der Parcours ist somit oft unterschiedlich, was den zeitlichen Ablauf der Hindernisse angeht. Natürlich ist dies eher relevant, wenn Du vorhast, an Turnieren teilzunehmen oder professionell mit Deinem Hund trainieren möchtest.
Im Folgenden möchten wir Dir einmal einige der wichtigsten Geräte vorstellen.
Geräte | Aufgabe |
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Laufsteg | schmaler Steg mit zwei Rampen, über den der Hund vom Anfang bis zum Ende gehen muss |
Wippe | neigt sich, sobald der Hund die Achse erreicht hat, er muss die Balance halten |
Schrägwand | zwei Wände, die aneinander in einem 90-Grad Winkel stehen, Hund muss beide Wände überqueren |
Slalom | Slalom-Parcours ist mit Stangen abgesteckt und muss korrekt durchlaufen werden |
Tunnel | kann fest oder aus Stoff sein, muss durchlaufen werden |
Reifen | erhöhter Reifen, durch den der Hund springt |
Weitsprung | zumeist mehrere aneinandergereihte Hürden, die der Hund am Stück überspringt |
Wo kann ich trainieren?
Bereits in der Hundeschule beginnen einige Trainer mit dem Einsatz kleinerer Hindernisse, wie beispielsweise Wippen oder Stofftunneln. Diese führen Deinen Welpen auf eine spielerische Art und Weise an das Agility-Training heran und geben Dir erste Einblicke. Wenn Dein Hund ausgewachsen ist, lohnt sich der Besuch eines Anfänger-Kurses in einem Verein. Natürlich kannst Du zu Beginn auch im eigenen Garten trainieren. Viele Hindernisse lassen sich aus Baumstämmen, Kisten und Stangen ganz einfach selbst bauen. Sets lassen sich auch im Internet, beispielsweise bei Amazon erwerben.
Ein Kurs im Verein bietet Dir den Vorteil, die Erfahrung der Trainer zu nutzen und schnell Erfolge zu erzielen. Zudem musst Du für die professionelle Ausrüstung nicht bezahlen, es fällt nur eine Kurs-Gebühr an. Im eigenen Garten bist Du flexibel und kannst ganz privat mit Deinem Hund trainieren. Falls Du vorhast, an professionellen Turnieren teilzunehmen und die besten Erfolge zu erzielen, ist ein Kurs allerdings unumgänglich.
Einen Verein in Deiner Nähe kannst Du ganz einfach hier finden.
Agility-Turniere – was erwartet mich?
In Deutschland finden regelmäßige Turniere in den verschiedenen Leistungsklassen statt. Hierbei beträgt das Mindestalter der Hunde 18 Monate. Für ältere Hunde ab 6 Jahren gibt es auch eine spezielle Senioren-Klasse. Die Schwierigkeitsstufen bei Turnieren sind in drei Leistungsklassen aufgeteilt. Zudem gibt es auch unterschiedliche Klassen, die sich nach der Größe Deines Hundes richten, da es ja nicht fair wäre, wenn kleine Hunde über gleich große Hürden springen müssten, wie große Hunde.
Zu den Regeln bei Turnieren zählt unter anderem, dass Dein Hund die Hindernisse in der angegebenen Nummerierung durchlaufen muss. Zudem muss er die Farbmarkierungen, die am Anfang und Ende der jeweiligen Hindernisse angebracht sind, mit mindestens einer Pfote berühren, damit das Hindernis gezählt werden kann. Führfehler des Hundehalters, das Auslassen einiger Hindernisse oder auch die Verweigerung Deines Hundes kann jeweils zu Punktabzug führen.
Wenn Du an offiziellen Turnieren teilnehmen willst, musst Du Voraussetzungen erfüllen. Zum einen benötigt Dein Hund eine bestandene Begleithundeprüfung und zum anderen eine Mitgliedschaft in einem dem VDH angeschlossenen Verein.
Eignet sich Agility für meinen Hund und mich?
Im Folgenden geben wir Dir die notwendigen Informationen, damit Du entscheiden kannst, ob Agility sich für Dich und Deinen Hund eignet. Leider ist es nicht für jeden Hund sicher und angenehm, Hundesport auszuüben. Wir klären Dich über die Voraussetzungen, sowie Vor- und Nachteile auf. Im Anschluss erhältst Du noch wertvolle Tipps, die Dir den Start erleichtern können.
Agility für Anfänger: Voraussetzungen
Für die erfolgreiche Ausführung von Agility, sollte Dein Hund einige Voraussetzungen erfüllen.
- Größe des Hundes: Grundsätzlich eignen sich die meisten Hunderassen. Sollte Dein Hund aber besonders groß oder schwer sein, ist Vorsicht geboten. Das Training könnte die Gelenke Deines Hundes zu sehr belasten.
- Fitness: Eine angemessene Fitness Deines Hundes und auch Deine persönliche Fitness sind wichtig für das Training. Dein Hund sollte nicht krank sein oder bereits geschädigte Gelenke aufweisen.
- Alter: Dein Hund sollte vollständig ausgewachsen sein, für Welpen eignet sich Agility noch nicht.
- Hunderasse: Einige Hunde, wie beispielsweise Border Collies oder Jack Russell Terrier sind prädestiniert für Agility, da sie als sehr flink und wendig gelten. Aber vor allem für das lockere Training zu Hause spielt die Rasse Deines Hundes keine große Rolle, sofern Dein Hund Spaß am Training findet.
Vor- und Nachteile von Agility-Training
In der nachfolgenden Tabelle haben wir Dir einige Vor- und Nachteile eines regelmäßigen Agility-Trainings aufgelistet, die für Dich interessant sein könnten.
Vorteile | Nachteile |
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Vertrauensaufbau und bessere Kommunikation | kostet sehr viel Zeit und Einsatz |
körperliche und geistige Auslastung Deines Hundes | Dein Hund muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen |
Spaß und sportliche Aktivität für Dich und Deinen Hund | bei falscher Ausführung besteht Verletzungsgefahr |
Tipps für Anfänger – wie starte ich mit Agility?
Vor dem Training solltest Du Dich und Deinen Hund ausreichend aufwärmen. Hierfür kannst Du mit ihm spazieren gehen, spielen oder rennen. Danach beginnt ihr mit dem Training. Dies findet entweder im Verein in Deinem ersten Anfänger-Kurs oder zu Hause im Garten statt. Wichtig ist es hierbei, besser kurz und häufiger zu trainieren, als Deinen Hund mit zu langen Trainingseinheiten zu überfordern. Achte hierbei vor allem auf die korrekte und gelenkschonende Ausführung der Übungen, damit sich Dein Hund nicht verletzt.
Für die ersten Übungen gibt es viele ausführliche Anleitungen und Video-Anleitungen im Internet zu finden. Wenn Du lieber liest, wirst Du auch bei Büchern und Ratgebern zum Thema Agility schnell fündig werden.
Du kannst im hauseigenen Garten mit dem Training starten. Zur Leistungssteigerung eignet sich dann nach einiger Zeit aber eher die Teilnahme an Kursen.
Fazit
Agility bietet Dir und Deinem Hund eine wunderbare Möglichkeit, Spaß und Abwechslung zu erleben, eure Bindung zueinander zu stärken und Deinen Hund körperlich und kognitiv auszulasten. Bei korrekter Ausführung und mit Spaß am Training, kann Dein Hund vielleicht sogar einmal an einem professionellen Turnier teilnehmen. Wenn Dein Hund die Voraussetzungen für das erfolgreiche Agility-Training erfüllt, steht dem ersten Training im Garten oder dem Besuch im Verein nichts mehr im Weg.