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Tibetdogge im Rasseporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
Tibetdogge im Rassenporträt
Die Tibetdogge kommt aus Asien und ist auch unter dem Namen Do Khyi oder Tibetmastiff bekannt. Sie hat einen sehr beschützenden Charakter, der aber auch sehr eigensinnig und durchsetzungsstark sein kann.

Wenn Du Dir eine Tibetdogge holen möchtest, solltest Du Dir vorab einige Gedanken machen. Welche das genau sind, erfährst Du hier. Neben einer Vorstellung des Charakters und der Pflege findest Du hier auch einige Informationen über die Erziehung des Tibetmastiffs.

Wesen und Charakter der Tibetdogge

Der Charakter der Tibetdogge ist einmalig und sehr interessant. Hier findest Du einige Beschreibungen zum Wesen des Do Khyi.

Die Anhänglichkeit oder Unabhängigkeit des Hundes

Die Tibetdogge ist kein Hund, der seine Gefühle offen zeigt. Meistens wird er auf das Grundstück achten und es bewachen. Zudem ist diese Rasse eine sehr unabhängige Hunderasse.

Verspielt

Als Welpe kann die Tibetdogge noch verspielt sein, was sie jedoch mit der Zeit ablegt.

Ruhig

Da Hunde der Rasse Tibetdogge territorial sind, bewachen und beschützen sie ihr Zuhause. Solange ihnen nichts als Eindringling vorkommt, sind sie sehr ruhige Tiere.

Sollte es aber dazu kommen, dass Dein Hund denkt, dass er einen Eindringling gesichtet hat, kann er auch schnell beschützend und dadurch leicht aggressiv werden.

Intelligent

Die Tibetdogge ist sehr intelligent, was sie besonders geeignet macht als Wachhund und Beschützer des Grundstücks.

Jagdfreudig

Da die Tibetdogge sehr an ihr Zuhause gebunden ist, hat sie keinen besonders gut ausgeprägten Jagdinstinkt.

Scheu

Tibetdoggen sind von Natur aus etwas vorsichtiger bei neuen Leuten. Solltest Du oft Besuch zu Hause haben, dann ist diese Rasse nichts für Deinen Haushalt. Wenn Du eine Tibetdogge bereits im Alter eines Jungtiers an den Umgang mit vielen (fremden) Menschen gewöhnst, ist es möglich, dass die Tibetdogge damit besser umgehen kann.

Wichtig: Vergiss aber nicht, dass Tibetdoggen von Natur aus eher vorsichtige und beschützende Tiere sind.

Geselligkeit der Tibetdogge

Mit welchen Lebewesen kann der Do Khyi besonders gut und mit welchen ist ein Zusammenleben eher nicht ratsam? Das erfährst Du in den nächsten Abschnitten.

Die Tibetdogge mit Katzen

Tibetdoggen können sehr gut mit Katzen in einem Haushalt gehalten werden. Dies ist aber nur möglich, wenn Du die Tibetdogge als Welpe an die Katzen gewöhnst und sie dadurch sozialisierst. Wenn der Hund erstmal an die Katzen gewöhnt worden ist, wird er sie in seinen zu beschützenden Kreis aufnehmen.

Achtung: Beachte aber immer, dass sich diese Zuordnung von heute auf morgen plötzlich ändern kann, wenn die Tibetdogge denkt, dass die Katzen Eindringlinge oder Feinde sind.

Die Tibetdogge mit anderen Hunden

Der Sozialisations-Prozess kann wie bei Katzen ebenso bei anderen Hunden erfolgen. Auch hier gilt, die frühestmögliche Eingewöhnung ist sehr wichtig. Denke auch hier daran, dass sich das Wohlwollen der Tibetdogge sehr schnell in die gegensätzliche Richtung verändern kann.

Die Tibetdogge mit Kindern

Tibetdoggen und Kinder können sich durch eine frühe Angewöhnung des Hundes an die Familie vertragen. Jedoch ist ein Halten dieser Hunderasse bei Kindern im Haushalt ohne entsprechende Eingewöhnung nicht zu empfehlen.

Die Tibetdogge mit Senioren

Für Senioren ist die Tibetdogge sehr ungeeignet, da sie einen eigensinnigen Charakter aufweist, mit dem eine ältere Person eventuell nicht umgehen kann.

Erziehung und Haltung der Tibetdogge

Was solltest Du bei der Erziehung und bei der Haltung einer Tibetdogge besonders beachten? Wichtige Informationen haben wir hier für Dich gesammelt und zusammengestellt.

Gehorsamkeit

Wenn Du Deinen Hund schon früh genug an Dich und Dein Leben gewöhnst, wird die Tibetdogge sehr gehorsam sein. Sie kann dennoch einen sehr ausgeprägten eigenen Willen haben. Das solltest Du auf keinen Fall unterschätzen.

Alleine bleiben

Du kannst die Tibetdogge auch mehrere Stunden am Tag alleine lassen, da sie ihre “Pflicht”, auf das Zuhause aufzupassen, erledigen wird. Das heißt, dass es kein Problem ist, wenn Du Deinen Hund mehrere Stunden alleine zu Hause lässt.

Bellen

Der Tibetmastiff wird nur in Gefahrensituationen bellen, da er seine Herrchen auf den Eindringling aufmerksam machen und diesen auch selbst verjagen möchte.

Ausreißen

Da diese Rasse sehr territorial ist, verlässt sie selten das Grundstück, auf das sie aufpasst. Demnach wird sie nicht ausreißen.

Zerstörerisch

Der Do Khyi ist nicht besonders zerstörerisch. Da er meistens im Garten oder im Hof auf das Grundstück aufpasst, musst Du Dir keine Sorgen um kaputte Möbel oder Sonstiges machen.

Die Tibetdogge als Wachhund

Die Tibetdogge ist bestens geeignet, um auf Dein Zuhause aufzupassen. In ihrem Herkunftsland wird die Tibetdogge oft als Beschützer von Karawanen und Höfen, sowie Klöstern eingesetzt.

Die Tibetdogge als Ersthund

Als Ersthund ist die Tibetdogge nicht zu empfehlen, da sie sehr eigensinnig ist und somit ein erfahrenes Herrchen braucht.

Pflege und Gesundheit der Tibetdogge

Wie pflegt man einen Do Khyi richtig und auf was muss man besonders achten? Das erfährst Du in dem nachfolgenden Text.

Haarausfall und notwendige Fellpflege

Da die Tibetdogge ein sehr ausgeprägtes Fellwachstum hat, ist es notwendig, dass Du das Fell Deines Hundes mehrmals bürstest und gut pflegst. Da der Tibetmastiff im Frühjahr sein Winterfell verliert, solltest Du in diesen Monaten mehr Zeit in die Fellpflege stecken.

Ernährung

Das Essverhalten der Tibetdogge sieht wie folgt aus. Da Tibetdoggen aus Asien stammen und dort vor allem als Beschützer von Karawanen eingesetzt wurden und auch noch werden, sind sie von Natur aus sehr widerstandsfähig.

Das bedeutet, dass sie auch ein paar Tage ohne Essen auskommen. Deshalb solltest Du Dir keine Sorgen machen, wenn Dein Hund mal nichts essen sollte. Dann ist er schlicht und einfach satt.

Im Welpenalter sollten Tibetdoggen ein spezielles Hundefutter für Welpen bekommen, damit sie genügend Energie bekommen. Ab einem Alter von circa einem Jahr kann das Futter dann auf normales Trockenfutter umgestellt werden. Es sollten zwei Zeiten pro Tag zum Fressen festgelegt werden.

Wichtig: Du solltest das Hundefutter wegstellen, wenn Dein Hund nichts frisst oder fertig mit fressen ist. Tibetdoggen können ein paar Tage satt von einem Fressgang sein.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung einer Tibetdogge beträgt zwischen 12 und 15 Jahren.

Mögliche Krankheiten

Krankheiten, die bei dem Do Khyi auftreten, sind bei größeren Hunden nicht unbekannt. Eine von diesen Krankheiten kann zum Beispiel die Hüftdysplasie sein. Zudem sind auch einige Erkrankungen mit Epilepsie bekannt.

Achte bitte immer darauf, keine Tiere aus Inzestzüchtungen zu erwerben, da bei diesen häufiger Krankheiten auftreten und die Züchtung zudem sehr unmoralisch ist.

Aktivitäten mit der Tibetdogge

Wie sieht es mit der Aktivität des Do Khyi aus? Ist er sportlich? Kann man mit ihm gut auf Reisen gehen und wo sollte man ihn am besten halten? Das sind Fragen, die Dir hier beantwortet werden.

Sport

Die Tibetdogge ist prinzipiell nicht sehr sportlich, was aber nicht bedeutet, dass sie sich nicht gerne bewegt. Weitläufige und ausdauernde Spaziergänge sind genau das Richtige für diese Hunderasse.

Achte aber darauf, dass Tibetdoggen ein sehr ausgeprägtes Fell haben, wodurch Du im Sommer mit ihnen nur kleine Spaziergänge machen solltest.

Reisen

Das Reisen mit der Rasse Tibetdogge ist nicht zu empfehlen, da sie wie schon erwähnt, sehr an ihr Zuhause gebunden ist. Zudem ist sie sehr argwöhnisch gegenüber Neuem und kann deshalb auf Reisen schnell ungehalten werden.

Die Tibetdogge in der Wohnung / Stadt

Tibetdoggen sind nicht geeignet für kleine Wohnungen in der Stadt, da sie das Freie lieben und sehr territorial sind. Sie legen sich gerne in den Garten und überwachen von dort das ganze Grundstück. Demnach ist es für Tibetdoggen am besten, wenn sie in ländlichen Gegenden leben, da sie dort ihren Instinkten vollkommen folgen können.

Herkunft der Tibetdogge

Zu guter Letzt erfährst Du hier noch einiges über die Herkunft und die Geschichte des Tibetmastiff.

Geschichte

Die Geschichte der Tibetdogge fängt in Asien im Himalaya, genauer gesagt in Tibet an. Dort wurde und wird der Tibetmastiff vor allem als Wachhund für Herden, Karawanen, Dörfer und Klöster eingesetzt. Mit seinem erstaunlichen Aussehen wirkt diese Rasse sehr groß und gefährlich.

Da die Tibetdogge in Asien oft angekettet wurde, erhielt sie den Namen Do Khyi, was grob übersetzt angeketteter Hund bedeutet. Durch das Anketten wurden die Hunde sehr schnell aggressiv, was ihnen den Ruf einbrachte, ihr gesamtes Dorf schützen zu wollen. Da man die Hunde nachts loskettete, wodurch sie frei herumlaufen konnten, waren die Tibetdoggen ein perfekter Schutz vor Eindringlingen.

Im 19. Jahrhundert wurden die Tibetdoggen dann schließlich auch nach Europa gebracht.

Legenden

Der Do Khyi ist ein im Buddhismus sehr verehrter Hund. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er im “Rad des Lebens” Einzug gefunden hat. Das Rad des Lebens beschreibt den ewigen Kreislauf des Lebens und den Weg der Befreiung. Die Tibetdogge ist vor allem durch ihre Stärke und durch ihren Willen in Asien als ein Wachhund bekannt.

Tibetdogge anschaffen: Wo finde ich eine passende Tibetdogge

Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Tibetdogge in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es die ein oder anderen Tibetdogge geben, der ein passendes Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174
44141 Dortmund

Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40

E-Mail: info[at]vdh[.]de
Website

Internationaler Klub für Tibetische Hunderassen e.V. (KTR)

Fliederweg 6
24809 Nübbel

Telefon: 04331 62718
Website

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