Eine von nur drei anerkannten Nackthund-Rassen, ist der Viringo ein anhänglicher und aufmerksamer Begleithund, von dem es zwei Varianten gibt. Der haarlose Viringo ist hypoallergen und damit auch für den ein oder anderen Allergiker geeignet.
Merkmale des Peruanischen Nackthund
Peruanische Nackthunde gibt es in drei Größenordnungen, von 25 bis 65 cm Widerristhöhe. Es handelt sich dabei um schlanke und sportliche Hunde, die im Aussehen und Wesen an Windhunde erinnern. Trotz des Namens sind nicht alle Viringos haarlos. Es gibt eine haarlose und eine behaarte Variante.
Perro sin pelo del Peru: Haarlose Variante
Für den haarlosen Viringo sind viele verschiedene Hautfarben zulässig (schwarz, grau, blau, braun, blond), allerdings sollten bei gefleckten Exemplaren die Flecken nicht mehr als ein Drittel des Körpers bedecken. Die meisten haarlosen Viringos haben etwas Flaum oder Fell auf dem Kopf und der Rute, manchmal auch auf dem Rücken. Diese Haare können in allen Farben vorkommen.
Perro sin pelo del Peru mit Fell
Bei der behaarten Variante gibt es keine Einschränkungen, was die Färbung angeht. Es handelt sich dabei um elegante Hunde, mit einem glatten, kurzen Fell. Sie haben keine der besonderen Bedürfnisse, die durch Haarlosigkeit entstehen und zeigen auch seltener fehlende Zähne. Ansonsten unterscheiden sie sich nicht von der haarlosen Variante.
Hypoallergener Viringo: Ist der Peruanische Nackthund für Allergiker geeignet?
Menschen, die an einer Hundeallergie leiden, sollten die Anschaffung eines Hundes immer zuerst mit ihrem Arzt besprechen. Allerdings gilt der haarlose Viringo als hypoallergen und sollte somit auch für viele Allergiker geeignet sein.
Ähnliche Rassen
Außer dem Viringo gibt es noch zwei weitere anerkannte Nackthunde-Rassen: der Mexikanische Nackthund, auch bekannt als Xoloitzcuintle, und der Chinesische Schopfhund. Letzterer ist kleiner und hat an Kopf, Rute und Beinen lange wallende Haare. Alle drei verdanken ihr haarloses Erscheinungsbild derselben Genmutation und sind dadurch auch hypoallergen.
Viringo vs Xoloitzcuintle
Der Viringo und der Mexikanische Nackthund sind sich sowohl im Aussehen als auch im Wesen sehr ähnlich. Beide gibt es in drei Größen und in einer haarlosen und einer behaarten Variante.
Unterscheiden tun sie sich hauptsächlich dadurch, dass der Peruanische Nackthund Kälteempfindlicher und etwas territorialer ist. Außerdem kann der Viringo dank seines beschützenden Charakters auch als Wachhund dienen – er schlägt nämlich an, wenn sich Fremde dem Haus nähern.
Beide Hunderassen brauchen viel Auslauf, haben eine empfindliche Haut und sind Fremden gegenüber misstrauisch.
Wesen und Charakter des Peruanischen Nackthund
Peruanische Nackthunde sind gesellig und anhänglich, zugleich aber frech und lebhaft. Sie haben eine starke Bindung zu ihren Besitzern und sind vom Charakter her sehr beschützend. Dadurch können sie auch als Wachhunde zum Einsatz kommen. Alleine werden sie nicht gern gelassen.
Geselligkeit des Peruanischen Nackthund
Wie schon erwähnt ist der Peruanische Nackthund sehr gesellig und ein perfekter Familienhund. Er kommt gut mit Kindern aus und freundet sich auch mit seinen Artgenossen und anderen Haustieren an. Da er aber einen ruhigen Lebensraum bevorzugt, ist er für ein Zusammenleben mit kleinen Kindern nicht immer geeignet.
Fremden gegenüber ist der Viringo eher zurückhaltend und durch sein territoriales und beschützendes Wesen manchmal auch misstrauisch. Ängstlich oder aggressiv sind Peruanische Nackthunde aber nicht. Will man sie mit einer Katze oder einem anderen Haustier zusammenführen, ist es wichtig die beiden langsam und korrekt aneinander zu gewöhnen.
Erziehung und Haltung des Peruanischen Nackthund
Der Peruanische Nackthund ist ein lebhafter Geselle mit einem starken Bewegungsdrang und viel Spaß am Rennen. Da diese Hunde ausgesprochen intelligent und neugierig sind, lernen sie schnell und gern. Eine gewisse Eigensinnigkeit erfordert aber Geduld vom Besitzer.
Kann man den Viringo in einer Wohnung halten?
Peruanische Nackthunde sind zwar beim Auslauf sehr aktiv und lebhaft, in der Wohnung sind sie aber ruhig und unkompliziert. Eine Wohnungshaltung ist daher durchaus möglich, sofern der Hund jeden Tag genügend Bewegung bekommt.
Perro sin pelo del Peru: welche Ernährung ist geeignet?
Bei der Ernährung von Peruanischen Nackthunden gelten die gleichen Prinzipien, wie bei allen anderen Hunderassen auch – ein hoher Fleischanteil und ein Verzicht auf Zucker und Zusatzstoffe. Ansonsten ist der Viringo unkompliziert. Peruanische Nackthunde können trotz unvollständigen Gebissen problemlos Trocken- und Nassfutter fressen.
Peruanische Nackthunde neigen nicht besonders zur Gewichtszunahme. Mit Leckerlis solltest Du trotzdem vorsichtig sein und sie bei den Tagesrationen mit berechnen.
Pflege und Gesundheit des Peruanischen Nackthund
Rassetypische Erkrankungen sind für den Viringo nicht bekannt. Die haarlose Variante hat aber durch ihren Fellmangel eine empfindliche Haut, die für Akne anfällig sein kann.
Im Sommer neigt der Peruanische Nackthund zu Sonnenbränden und sollte vor dem Gassigehen mit Sonnencreme eingerieben werden. Besonders bei hellhäutigen Exemplaren kann es ansonsten zu starken Sonnenbränden kommen.
Im Winter kann die Haut durch die Kälte trocken und spröde werden. Um diesem Problem vorzubeugen, sollte man den Viringo regelmäßig mit Babycreme oder Olivenöl einreiben. Auch ansonsten ist der Peruanische Nackthund ein kälteempfindlicher Geselle. Kann er nicht rennen, sollte er im Winter beim Ausflauf einen Hundemantel tragen.
Das Gen, das für die Haarlosigkeit verantwortlich ist, führt häufig auch zu einem Zahnmangel. Viele haarlose Viringos haben ein unvollständiges Gebiss, was die Nahrungsaufnahme aber nicht beeinträchtigt.
Aktivitäten mit dem Peruanischen Nackthund
Jegliche sportliche Tätigkeit eignet sich gut für den Viringo. Du kannst für ihn typische Trainings-Aktivitäten planen oder einfach mit ihm joggen gehen. Da der Peruanische Nackthund gesellig ist, verträgt er sich gut mit anderen Hunden und kann mit diesen spielen und toben.
Herkunft und Geschichte des Peruanischen Nackthund
Der Peruanische Nackthund ist als Hund vom Urtyp im FCI Standard eingetragen. Diese Sektion umfasst Hunderassen, die sich über Jahrhunderte kaum verändert haben und die sich auch im Charakter meist von jüngeren Hunderassen unterscheiden.
Vorfahren der Viringos lebten schon vor über 2000 Jahren im heutigen Peru und sind auf Tongefäßen der Zeit abgebildet. Ihr höchstes Ansehen genossen sie aber im Inka-Reich, wo haarlose Hunde verehrt und bewundert wurden. Spanische Eroberer sahen die Hunde zum ersten Mal in den Orchideen-Feldern der Inkas, weshalb die Rasse auch als “Peruanische Inka-Orchidee” bekannt ist.
Unter den neuen Herrschern starben die peruanischen Nackthunde beinahe aus, dennoch überlebten sie in abgelegenen Dörfern, wo sie weiterhin gezüchtet wurden.
Seit 1985 ist der Viringo offiziell von der FCI anerkannt. In seinem Heimatland Peru genießt er ein sehr hohes Ansehen und gilt seit 2001 als peruanisches Kulturerbe.
Wie viel kostet ein Peruanischer Nackthund?
Bei dem Peruanischen Nackthund handelt es sich um eine sehr seltene Hunderasse. Besonders in Europa gibt es nur wenige Züchter. Dadurch wird der Preis für einen Viringo-Welpen selten unter 1000 Euro liegen. Die behaarten Exemplare können erschwinglicher sein.
Peruanischen Nackthund anschaffen: Wo finde ich einen passenden Peruanischen Nackthund?
Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Peruanischen Nackthund in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist.
Von Anzeigenportalen oder „Privatzüchtern“ würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Viringo geben, der ein passendes Zuhause sucht.
Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.
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Club für Exotische Rassehunde e.V.
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Internet: exotischerassehunde.de
Weiterführende Quellen:
Rassestandard eines Peruanischen Nackthund (Stand: 2013): 310g05-en.pdf