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Norwegischer Elchhund im Rassenporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
norwegischer elchhund grau
Loyal, beschützerisch und intelligent – Du interessierst Dich für einen Norwegischen Elchhund? Wir helfen Dir herauszufinden, ob der norwegische Vierbeiner, zu Dir passt. Bei einem Norwegischen Elchhund unterscheidet man zwischen Schwarz und Grau.

In diesem Artikel erhältst Du Informationen über den Charakter, die Geselligkeit, die Pflege, die Erziehung und vieles mehr von einem norwegischen Elchhund Grau.

Wesen und Charakter des Norwegischen Elchhund

Der norwegische Elchhund ist der Nationalhund von Norwegen. Er ist ein freundliches und fröhliches Tier und eignet sich sehr gut als Familienhund, da er im Umgang mit Kindern seine verspielte Seite zeigt.

Gegenüber seiner Bezugsperson entwickelt er schnell eine enge Bindung und er ist ein treuer und loyaler Begleiter im Alltag. Der norwegische Vierbeiner ist sehr intelligent und besitzt eine hohe Lernbereitschaft. Auch gegenüber neuen Aktivitäten ist er sehr aufgeschlossen.

Die Rasse ist ein ausdauernder Jagdhund, der sich sehr gerne in der Natur bewegt. Seine Tapferkeit und sein Mut sind ihm eine große Hilfe beim Jagen von Elchen und Bären. Der norwegische Elchhund ist selbstständig und behauptet gut seine Position durch seine Entschlossenheit. Seine Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden zeigt er mit einem kräftigen Bellen zur Begrüßung. Auf der anderen Seite ist er auch sehr wachsam und verteidigt seine Bezugsperson, wenn es notwendig ist.

Der Vierbeiner kann bei einer maximalen Größe von 52 cm bis zu 24 kg auf die Waage bringen, und gehört somit zu den mittelgroßen Hunden. Sein grobes Fell besteht aus zwei Schichten und kann eine graue, schwarze oder weiße Färbung annehmen. Die Fellschichten sind ein dichtes Unterfell und ein längeres Deckhaar. Dadurch ist das Fellkleid dieser Rasse äußerst witterungsfest.

Geselligkeit des Norwegischen Elchhund

Ein norwegischer Elchhund eignet sich aufgrund seines ausgeprägten Jagdinstinkts nicht für ein Zusammenleben mit Katzen. Jedoch ist ein Zusammenleben mit seinesgleichen möglich, wenn von klein auf regelmäßig und positiv der Umgang mit anderen Hunden geübt wird.

Auch der Umgang mit Kindern ist kein Problem für den Vierbeiner, vorausgesetzt diese haben gelernt respektvoll und zurückhaltend mit ihm umzugehen und den groben Umgang vermeiden. Älteren Menschen raten wir von dieser besonders aktiven Rasse ab, da diese nicht zum Lebensstil älterer Menschen passt.

Erziehung und Haltung des norwegischen Elchhund

Der norwegische Elchhund ist ein selbstbewusster und mutiger Hund. Wenn er den Sinn hinter der Aufgabe nachvollziehen kann, ist er bereit, die ihm zugewiesenen Aufgaben zu lernen und zuverlässig zu erledigen.

Wenn er den Sinn nicht erkennt, wird der intelligente Hund eher nach seinem eigenen Willen entscheiden, was in der entsprechenden Situation zu tun ist. Daher solltest Du bei dieser stolzen Hunderasse eine vollständige Unterordnung nicht erwarten.

Als Elchhund-Besitzer brauchst Du neben der einfühlsamen Konsequenz auch eine Menge Kompromissbereitschaft und Vertrauen in die Entscheidungsfreiheit des Hundes, natürlich in einem tolerierbaren Bereich.

Das Abrufen in brenzligen Situationen und das Befolgen des Grundkommandos solltest Du mit dem norwegischen Elchhund von Anfang an konsequent einüben. Dabei solltest Du nicht vergessen, dass die Erziehung des Hundes auf positiver Verstärkung mit Lob und Belohnung basieren sollte.

Andererseits erreichst Du mit Härte oder gar Aggression bei diesem feinfühligen norwegischen Vierbeiner Verweigerung und somit das Gegenteil von dem, was Du eigentlich erreichen möchtest. Wenn Du ein Anfänger in der Hundehaltung und -erziehung bist, dann empfehlen wir Dir Unterstützung in einer professionellen Hundeschule zu holen.

Hinweis: Diese Rasse eignet sich nicht für eine Haltung in einer Stadtwohnung. Da sich der norwegische Elchhund am liebsten draußen aufhält, eignet sich ein Haus mit eingezäuntem Garten ideal für die Vierbeiner, die es auch im Winter immer nach draußen zieht.

Im Sommer solltest Du für ausreichend Sonnenschutz sorgen und dem norwegischen Elchhund keine anstrengende Leistungen abverlangen. Ein norwegischer Elchhund kann gut alleine bleiben, jedoch solltest Du ihn mit Aufgaben und Aktivitäten fördern, damit er keine Langeweile bekommt und ausreißt.

Pflege und Gesundheit des norwegischen Elchhund

Das dichte Fell dieser Rasse ist grundsätzlich pflegeleicht. Jedoch solltest Du insbesondere im Fellwechsel sein Fell regelmäßig bürsten, um die abgestorbenen Haare zu entfernen. Sein Haarausfall ist moderat. Da diese Rasse Kälte-unempfindlich ist und Kälte besser verträgt als Hitze, musst Du im Sommer besonders darauf achten, dass der Hund einen kühlen Rückzugsort hat, an dem er sich ausruhen kann.

Einmal im Jahr sollte die Schutzimpfung gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten des Vierbeiners aufgefrischt werden und ihn auch einem ausgiebigen Gesundheitscheck beim Tierarzt unterziehen.

Hinweis: In den wärmeren Monaten solltest Du den Schutz vor Parasiten wie Flöhe, Milben und Zecken nicht vergessen, die sich im dichten Fell des Hundes verstecken können. Besonders Zecken sind Überträger von verschiedenen Krankheiten, wie zum Beispiel Borreliose, an der auch neben den Hunden Menschen erkranken können. Aufgrund dessen ist die regelmäßige Verabreichung von Mitteln gegen Endoparasiten, wie zum Beispiel Band-, Spul- und Hakenwürmer, etwa alle drei bis vier Monate eine wichtige Maßnahme, um die Übertragung auf uns Menschen zu verhindern und gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Der norwegische Elchhund ist robust und nicht überzüchtet. Deswegen kommen Erbkrankheiten in der Zucht so gut wie nicht vor. In seltenen Fällen können jüngere Hunde an einer fortschreitenden Netzhautatrophie leiden, einer Augenkrankheit. Mitunter treten Probleme mit Hüftdysplasie und Patella auf. Jedoch sind die Elchhunde in der Regel orthopädisch recht gesund.

Die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Rasse liegt zwischen 12 und 15 Jahren. Voraussetzungen dafür sind die artgerechte und hochwertige Ernährung und eine ausreichende Beschäftigung und Bewegung des Hundes. Bei der Ernährung empfiehlt sich eine traditionelle Ernährung, auf Basis von rohem Fleisch, Gemüse und Stärkeprodukten. Die Tagesration sollte auf zwei Mahlzeiten aufgeteilt werden, um eine Magendrehung zu vermeiden. Diese Rasse neigt nicht zu Übergewicht.

Aktivitäten mit dem norwegischen Elchhund

Die Rasse ist ein Jagdhund, welcher in seiner Heimat besonders in riesigen weitflächigen Waldgebieten bei der Jagd auf Elche, Luchse oder Bären zu Einsatz kommt. Um den bewegungsfreudigen und arbeitswilligen Hund entsprechend zu fördern und zu beschäftigen, reichen langweilige Spaziergänge im Park oder um den Block nicht aus.

Tipp: Wenn der Hund gut ausgelastet ist, wird er sich auch zu Hause dementsprechend ruhig verhalten. Wenn Du einen gut gesicherten Garten hast, kannst Du ihn auch durchaus paar Stunden am Tag alleine lassen, ohne dass er Dir lautstark nachtrauert.

Wenn Du Dich für diese Rasse interessierst, solltest Du bereit sein, mit dem norwegischen Vierbeiner täglich und bei jeder Witterung viel Zeit im Freien zu verbringen. Verschiedene Hundesport-Arten bieten viele Möglichkeiten den norwegischen Elchhund zu beschäftigen. Sogar in einer Ausbildung zum Rettungs- oder Fährtenhund kann er seine Erfüllung finden.

Herkunft des norwegischen Elchhund

Schon in der Steinzeit hielten unsere Vorfahren sich Hunde als Wächter und Jagdhelfer. Archäologische Funde von Skeletten belegen, dass zu der Steinzeit schon Hunde gelebt haben, die dem Elchhund sehr ähnlich waren. Wie der Name schon verrät, stammt der norwegische Elchhund, norwegisch: Norsk Elghund, aus der Taiga. Diese ist eine weitläufige von Flüssen und Seen durchgezogenen Waldlandschaft Norwegens.

Die Rasse wurde vor 1981 unter dem Namen „Grauhund“ gezüchtet und erhielt nach 1981 seinen heutigen Namen. Die offizielle Anerkennung dieser Rasse erfolgte 1935 durch den amerikanischen Kennel Club, während diese Hunderasse erst 1966 durch den FCI anerkannt wurde.

Norwegischen Elchhund anschaffen: Wo finde ich einen passenden skandinavischen Vierbeiner?

Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines norwegischen Elchhundes in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist.

Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen norwegischen Elchhund geben, der ein passendes Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info[at]vdh[.]de
Internet: www.vdh.de

Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.

Büroservice Zeimetz
Dortebachstraße 11
56759 Kaisersesch
Telefon: 0 26 53 91 45 54
E-Mail: dcnh-geschaeftsstelle@t-online.de
Internet: https://www.vdh.de/welpen/zuechter?id=338

Weiterführende Quellen

Rassenstandard eines norwegischen Elchundes (Stand:09.08.1999): http://www.fci.be/nomenclature/Standards/242g05-de.pdf

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