Der beste Freund des Menschen! Ein Leben ohne Hunde ist kaum vorstellbar, da die Vierbeiner uns Tag für Tag mit Freude erfüllen. Doch hast Du schon einmal von nordischen Hunden gehört? Nein?
Dann bist Du hier genau richtig! In unserem Ratgeber bekommst Du viele spannende Informationen zu den nordischen Hunderassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zu nordischen Hunden gehören Hunderassen aus den nördlichen Regionen Europas, Nordamerikas und Asien.
- Nordische Hunderassen sind meist mittelgroß bis groß.
- Sie haben ein dickes Fell bestehend aus Deckhaar und doppelter Unterwolle, dass die Hunde vor extremer Kälte schützt.
- Nordische Hunde wurden insbesondere in polaren Regionen als Hütehunde, Jagdhunde und Schlittenhunde gezüchtet.
Hintergründe: Was Du über nordische Hunderassen wissen solltest
Unter nordischen Hunden werden zahlreiche Hunderassen definiert, die sich unterschiedlichen Kategorien zuordnen lassen. Jedoch haben diese Hunde alle ein paar gemeinsame charakteristische Merkmale sowie einheitliche Besonderheiten in der Haltung.
Charakteristische Merkmale von nordischen Hunden
Die bekanntesten optischen Merkmale von nordischen Hunden sind die Stehohren und darüber hinaus auch die über den Rücken getragene Rute. Besonders auffällig ist bei diesen Hunderassen das schöne prächtige und dicke Fell, da die Hunde aus polaren Regionen mit arktischen Bedingungen stammen.
Die nordischen Hunde sind meist voller Taten- und Bewegungsdrang und sind durchaus leidenschaftliche Jäger. Dies bedeutet auch, dass sie ein großes Bedürfnis nach Freiheit und Bewegung verspüren. Da sie auch als Arbeitstiere genutzt werden lassen sich ihnen charakteristische Merkmale wie Stärke, Robustheit und Ausdauer zuordnen. Bedingt durch die enge Zusammenarbeit mit Menschen sind sie sehr menschenbezogen und generell sehr freundliche und liebevolle Hunde.
Haltung von nordischen Hunden
Die Haltung eines nordischen Hundes ist eine sehr zeitintensive Herausforderung. Besitzer müssen vor allem den Bedürfnissen nach Bewegung und Beschäftigung gerecht werden und sich immer wieder als Rudel-Führer beweisen. Wichtig ist, dass die Halter auf den Charakter der Hunde eingehen. Gerade nordische Hunde sind nicht von Grund an auf gehorsam, sondern eher eigenständig und willensstark.
Nordische Hunderassen: 9 Hunderassen im Überblick
Die nordischen Rassen der Schlitten-, Jagd- und Hütehunde sind von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) in der Gruppe 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp“ erfasst. Noch genauer werden diese Hunderassen den Sektionen 1 bis 3 zugeordnet. Entsprechend diesem Schema haben wir im folgenden 9 tolle Hunderassen für Dich gelistet.
Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
Wie der Name schon sagt, ist die Aufgabe dieser Hunde gekennzeichnet durch das Schlittenziehen. Diese Hunderassen haben einen großen Bewegungsdrang und eine große Bereitschaft zur Verrichtung von Zugarbeiten.
Alaskan Malamute
Der Alaskan Malamute stellt die größte und schwerste Rasse unter den Schlittenhunden dar. Diese Hunderasse hat eine Schulterhöhe von +60 cm und ein Körpergewicht von +35 kg. Der Alaskan Malamute wird auch als kraftvoller Hund mit breitem Kopf und verhältnismäßig kleinen, weit auseinander stehenden Ohren definiert.
Das Fell dieser Hunde ist besonders wetterfest und dick. Während das Unterfell zwischen 3 cm und 5 cm lang werden kann, ist das Deckhaar vergleichsweise kurz. Das Farbspektrum besteht meist aus schwarz, wolfsgrau, braun und darüber hinaus zeichnet sich diese Hunderasse durch die weißen Abgrenzungen an Brust, Pfote und Maske aus.
Der Alaskan Malamute wird als sehr freundlicher und treuer Begleiter eingestuft. Zusätzlich werden ihm Attribute wie verspielt, würdevoll und folgsam zugeordnet.
Samojede
Diese Hunderasse hat eine Schulterhöhe von +50 cm und der Körper ist in der Regel länger als breit. Der Rüde wiegt meist zwischen 25 kg und 30 kg, die Hündin hingegen zwischen 20 kg und 25 kg.
Die Fellpracht des Samojede lässt ihn direkt erkennen. Er ist komplett weiß, beige oder cremefarben. Nur die Augen und die Nase setzen sich farblich ab. Das Fell ist besonders dick, elastisch und dicht aufgrund der Schutzfunktion im Polarklima.
Der Samojede wird als sehr vielseitiger, sanfter, aufgeschlossener und extrem freundlicher Vierbeiner beschrieben. Er will sinnvoll beschäftigt werden und hat einen großen Bewegungsdrang. Darüber hinaus hat er einen sehr gering ausgeprägtem Jagdinstinkt, ist sehr gesellig und wird als keinesfalls scheu oder aggressiv bezeichnet.
Siberian Husky
Der Siberian Husky gehört zu einer der bekanntesten und beliebtesten Hunderassen. Die Rüden werden bis zu 60 cm groß und die Hündinnen bis zu 56 cm. Das Gewicht lässt sich zwischen 20 kg und 30 kg einordnen.
Diese Schlittenhunde-Rasse hat oft schräg stehenden Augen, die das charakteristische „Husky-Lächeln“ unterstreichen. Sie haben ein sehr dickes weißes Fell mit schwarzen oder braunen Flecken und meistens schöne blaue Augen.
Sieht der Siberian Husky nicht süß aus? Der Schlittenhund wird als besonders freundlich, aufmerksam, sanftmütig und kontaktfreudig beschrieben. Er ist kein Wachhund und selten misstrauisch gegenüber Fremden. Was seine Eigenschaften anbelangt, ist er ein intelligenter Hund, der sich dadurch auszeichnet, dass er heult anstatt zu bellen.
Sektion 2: Nordische Jagdhunde
Nordische Hunde, die der Sektion 2 – Nordische Jagdhunde zugeordnet sind, zeichnen sich insbesondere durch ihre Jagdpassion, ihren Mut und ihre große Menschenfreundlichkeit aus.
Finnischer Spitz
Auch bekannt als Finnenspitz ist der finnische Spitz ein sehr lebhafter und unternehmungslustiger Hund. Er ist durchaus sehr bellfreudig und wurde ursprünglich zur Auerwild- und Treibjagd auf Elche und Bären eingesetzt.
Dieser Jagdhund wird bis zu 47 cm groß und ca. 13 kg schwer. Er zeichnet sich durch sein rot- und goldbraunes langes Fell aus und durch seine aufgerichteten Ohren. Der finnische Spitz benötigt viel Aufmerksamkeit und eine konsequente Führung durch den Besitzer, so kann er zu einem liebevollen und umgänglichen Familienhund werden.
Karelischer Bärenhund
Mit Fokus auf den Namen dieser Hunderasse ist zu erkennen, dass diese aus dem Gebiet Karelien in Finnland stammt. Darüber hinaus wurden diese Hunde für die Jagd, insbesondere für Bären aber auch für Elche oder Luchse, genutzt.
Karelische Bärenhunde zeichnen sich durch ihre hohe Kraft, ihren Kampftrieb, Wachsamkeit und Mut aus. Diese Hunderasse wird Anfängern nicht empfohlen, da karelische Hunde einen sehr großen Bewegungsdrang haben, stur sind und der Besitzer daher viel Geduld und Zeit bei der konsequenten Erziehung benötigt.
Optisch ist der karelische Bärenhund mit seinem dicken schwarzen Fell mit weißen Flecken ein richtiger Hingucker. Trotz zeitintensiver Erziehung entpuppt sich diese Hunderasse als sehr treuer Begleiter und Familienfreund. Beim Aufeinandertreffen mit anderen Hunden ist der Bärenhund meist rauflustig und wild.
Norwegischer Elchhund
In Norwegen gilt dieser Hund als Nationalhund und der Name bedeutet übersetzt „Elchjäger“. Der norwegische Elchhund wird in eine graue und eine schwarze Elchhund-Rasse unterteilt.
Norwegischer Elchhund grau | Norwegischer Elchhund schwarz |
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Generell wird norwegischen Elchhunden nachgesagt, dass sie sehr ausgeglichen und kinderlieb sind. Sie verfügen über einen Wachtrieb, sind jedoch keine Kläffer.
Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde
Wach- und Hütehunde sind intelligente Arbeitshunde mit extrem hoher Wachsamkeit. Auch diese Hunderassen wurden vielseitig eingesetzt, so beispielsweise zum Behüten, Verteidigen und Zusammenhalten von Herden wie Schafen.
Islandhund
Wie der Name der Hunderasse schon sagt, ist der Islandhund die einzige Rasse mit dem Ursprungsland Island. Der Hund wird bis zu 46 cm groß und meist als Treib-, Hüte- und Haushund genutzt. Islandhunde sind sehr lernwillig, haben eine schnelle Auffassungsgabe und sind sehr liebevoll im Umgang mit ihrem Besitzer und anderen Haustieren.
Islandhunde werden in zwei unterschiedlichen Felltypen gezüchtet:
- Kurzhaarig: mittellanges, ziemlich raues Deckhaar mit dichter, weicher Unterwolle
- Langhaarig: Deckhaar ist länger als bei der kurzhaarigen Variante, ziemlich rau, mit dichter, weicher Unterwolle
Wie Du auf dem Bild siehst, hat der Islandhund aufrecht stehende Ohren mit steifen Kanten und leicht abgerundeten Spitzen.
Der Islandhund wird als sehr sensibel und gesellig beschrieben, weswegen er nicht gerne alleine ist. Er gilt als zuverlässiger Wächter der bekannt für seine Bellfreudigkeit ist, jedoch nicht als direkter Schutzhund gilt.
Schwedischer Lapphund
Der schwedische Lapphund wurde ursprünglich zum Treiben und Zusammenhalten von Rentieren eingesetzt. Noch heute wird er als Hütehund genutzt, ist aber auch als Begleithund sehr beliebt. Er gilt als ausdauernder Arbeiter mit einer Widerristhöhe von ca. 50 cm und einem langen, dichten und intensiv schwarzen Fell.
Gegenüber seinem Herrchen ist der Lapphund sehr fügsam und liebebedürftig. Dennoch gilt er als sehr bellfreudiger und temperamentvoller Hund, der reichlich Bewegung benötigt.
Västgötaspets
Der Västgötaspets ist ein sehr muskulöser und kurzbeiniger Treibhund mit einer Größe von bis zu 35 cm. Er hat mittellanges, dichtes Haare und weiche Unterwolle. Sein Fell ist meist grau mit dunklen Deckhaaren auf dem Rücken, am Nacken und an den Schultern. Gelbbraune Farbpartien lassen sich meist auf der Brust, der Kehle, der Schnauze und auf den Läufen erkennen.
Diese Hunderasse wird gerne als Begleit-, Hüte- und Schutzhund verwendet. Daher werden ihm auch charakteristische Eigenschaften wie besonders liebevoll, aufmerksam und mutig zugewiesen.
Trivia: Was Du sonst noch über nordische Hunderassen wissen solltest
Um noch weitere spannende Informationen zu nordischen Hunderassen zu erhalten, haben wir hier noch ein wenig Input für Dich zusammengestellt.
Anschaffung eines nordischen Hundes
Bevor Du Dir einen nordischen Hund anschaffen tust, solltest Du Dich selbstverständlich ausführlich über die jeweilige Rasse und ihre Eigenschaften informieren. Unser Ratgeber bietet Dir hierfür hoffentlich eine erste gute Grundlage.
Neben vertrauenswürdigen Züchten gibt es auch Organisationen welche sich auf nordische Hunde spezialisiert haben. An dieser Stelle seien die beiden Organisationen Nothilfe für Polarhunde und Nordische in Not e.V. genannt, da diese mit ihrem Engagement in Not geratenen nordischen Hunden ein neues Zuhause vermitteln möchten.
Nordische Hundenamen
Du bekommst ein neues Familienmitglied auf vier Pfoten, womöglich sogar einen nordischen Hund? Dann wäre doch ein nordischer Name perfekt für Deinen neuen Liebling! Daher haben wir Dir hier eine Auswahl mit nordischen Hundenamen zusammengestellt.
Rüde | Hündin |
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Aulis | Eivor |
Espen | Fanny |
Frode | Freja |
Jarmo | Helvi |
Keijo | Janne |
Leevi | Maija |
Matti | Sanni |
Teemu | Sylvi |
Viljo | Taimi |
Im Internet findest Du noch zahlreiche weitere schwedische Namen. Selbstverständlich sind auch Deiner Kreativität bei der Namensgebung keine Grenzen gesetzt.
Weitere nordische Hunderassen
Neben den genannten Hunderassen gibt es noch weitere nordische Hunde, die wir Dir natürlich nicht vorenthalten wollen.
Nordische Schlittenhunde | Nordische Jagdhunde | Nordische Hütehunde |
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Schau Dir doch einfach einmal ein paar Bilder dieser schönen Hunde an, das sorgt sicher für gute Laune!
Fazit
Nordische Hunde sind alles andere als anspruchslos und einfach in der Haltung, dennoch überzeugen sie mit ihrem leidenschaftlichen und menschenbezogenen Wesen. Alle nordischen Hunderassen überzeugen besonders in ihrer Optik auf eigene Art und Weise, allesamt aber mit ihrem wunderschönen und dicken Fell!
Solltest Du also Interesse an einem nordischen Hund haben, dann solltest Du Dich im Voraus ausführlich informieren. Mache Dir bewusst wie zeitintensiv die Haltung dieser Tiere ist und ob Dein tägliches Pensum genügt, um dem Vierbeiner gerecht zu werden.