Bist Du an der Anschaffung eines Japan Spitz interessiert, solltest Du wissen, worauf Du Dich einlässt und was es bei der Rasse zu beachten gibt. In diesem Ratgeber geben wir Dir einen Überblick über Charakter, Haltung und Pflege eines Japan Spitz.
Wesen und Charakter des Japan Spitz
Der Japan Spitz wird häufig aufgrund seiner geringen Körpergröße allgemein als „Kläffer“ abgetan. Entgegen dem Vorurteil ist er bei ausreichender Forder- und Förderung jedoch ein außerordentlich angenehmer und ruhiger Begleiter.
Der verspielte Hund hat keinen Jagdtrieb mehr, dementsprechend sind ausdauernde Spaziergänge oder rasanten Toberunden sicher vor Unterbrechungen durch das Hinterherjagen von Kaninchen oder anderen Kleintieren. Seinem Herrchen gegenüber ist der Japan Spitz sehr treu und kann gerade zu anhänglich wirken.
Der menschenbezogene Hund mag sein Herrchen kaum verlassen, Fremden begegnet er jedoch mit gesunder Vorsicht. Hier ist eine gute Vergesellschaftung wichtig, damit er nicht scheu wird. Auch ist der kleine Weiße nicht aggressiv. Er hat keinerlei Ambitionen einen Konflikt zu beginnen, wird ihn wahrscheinlich aber auch nicht scheuen.
Geselligkeit von Japan Spitz
Die Rasse des Japan Spitz ist an sich ziemlich umgänglich. Sowohl mit Katzen und Kindern haben sie kaum ein Problem, vor allem wenn sie von klein auf daran gewöhnt sind. Auch mit anderen tierischen Mitbewohnern verläuft das Zusammenleben zumeist harmonisch.
Durch seine geringe Größe und sein gutmütiges Wesen kann der Japan Spitz beim Springen keine Kinder oder ältere Menschen verletzen.
Trotz seines ruhigen Wesens ist ein Japan Spitz Welpe jedoch aufgrund seines ausgeprägten Bewegungsdrangs nicht für ältere oder körperlich stark eingeschränkte Menschen geeignet. Anders sieht es aus mit einem älteren Vertreter der Rasse, der weniger Bewegung braucht.

Erziehung und Haltung des Japan Spitz
Die Erziehung des Japan Spitz gestaltet sich aufgrund seiner schnellen Auffassungsgabe und der hohen Lernbereitschaft relativ einfach. Zudem sind sie ihrem Herrchen gegenüber sehr treu und wollen ihm gefallen. Das macht sie leicht erziehbar. Allerdings verhindert die enge Bindung zum Herrchen, dass diese Rasse lange alleine sein kann.
Dementsprechend kann man den Japan Spitz auch Anfängern empfehlen, wenn sie bereit sind, sich genügend mit dem Hund zu beschäftigen und das große Laufbedürfnis zu befriedigen. Wird der Hund nicht ausgelastet, kann es zu Trotzreaktionen kommen, bei denen der Hund aus Langeweile etwas zerstört.
Die Eignung als Wachhund ist diskutabel. Der Japan Spitz ist sehr aufmerksam und meldet nur Eindringlinge, um den Besitz seines Herrchens zu beschützen. Auf der anderen Seite ist der kleine Hund aber nicht sehr bedrohlich und wirkt im Zweifel nicht abschreckend.
Jedoch bedeutet das keineswegs, dass der kleine Weiße zum Bellen neigt. Er meldet nicht jeden Menschen oder tierischen Artgenossen, der vorbeikommt, sondern verhält sich ruhig bis ein Verteidigen nötig wird.
Mit einer anderen Eigenschaft eines Wachhundes – die Loyalität – kann der Japan Spitz auch aufwarten. Aus diesem Grund ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass der kleine Hund ausreißt. Eher im Gegenteil wird er versuchen so viel wie möglich an Deiner Seite zu sein und Deine Nähe zu genießen.
Gierig ist diese Rasse eher nicht. Er frisst lieber in Ruhe seine Ration und bettelt bei guter Erziehung auch nicht beim Menschen. Wohnen mit dem Japan Spitz ist sehr unkompliziert, wenn man ihn ausreichend auslastet. Durch das ruhige Wesen und die fehlende Neigung zu bellen ist diese Rasse gut geeignet für die Wohnungshaltung.
Pflege und Gesundheit des Japan Spitz
Der Japan Spitz hat eine Menge weiches Fell, benötigt aber dennoch überraschend wenig Fellpflege. Diese ist teilweise sogar weniger aufwendig als bei einem Kurzhaarhund. Es reicht zweimal wöchentlich das Fell gründlich zu kämmen beziehungsweise zu bürsten. Nur im Fellwechsel, der zweimal pro Jahr vorkommt, solltest Du Deinen Hund täglich kämmen.
Baden empfiehlt sich nur, wenn das Fell Deines Hundes stark verschmutzt ist, da zu häufiges Waschen die Haut irritiert und das Fell schädigt.
Diese Rasse neigt zu Patellaluxation, einem Herausgleiten der Kniescheibe, was auch erblich bedingt sein kann. Im Grunde handelt es sich nicht um ein rassespezifisches Problem, sondern tritt bei vielen Hunden mit ähnlichem Körperbau auf. Auch Probleme mit den Zähnen oder Augen können auftreten, wie verengte Tränenkanäle oder Distichiasis. Das bedeutet, dass die Härchen am Lidrand die Hornhaut im Augen reizen.
Obwohl der kleine Hund so grazil ist, neigt er zu Übergewicht, vor allem wenn man bei energiereichen Trockenfutter nicht auf die Menge achtet. Dies kann Herz-Kreislaufprobleme, Diabetes und Gelenkerkrankungen zur Folge haben.
Sonst ist der Japan Spitz recht robust und so kann vielen Problemen mit der richtigen Pflege und Ernährung vorgebeugt werden. Eine regelmäßige Zahnpflege in Form von einem mindestens wöchentlichen Zähneputzen kann zum Beispiel die Zahnprobleme vorbeugen. Auch eine regelmäßige Kontrolle hilft, denn frühzeitiges Erkennen von Erkrankungen und Entzündungen erleichtert die Behandlung.

Aktivitäten mit dem Japan Spitz
Der Japan Spitz ist perfekt für sportliche Menschen, die gerne in der Natur sind und lange Spaziergänge unternehmen. Wenn Du Dir vorstellen kannst viel mit Deinem felligen Liebling zu spielen, sodass er sich regelmäßig austoben kann, ist der Japan Spitz gut geeignet für Dich.
Auch Hundesport ist eine gute Möglichkeit Deinen Japan Spitz auszulasten. Durch seine clevere Art können auch durchaus Sportarten gewählt werden, bei denen Mitdenken erforderlich sind. Hier haben wir Dir eine Liste mit möglichen Sportarten für den Japan Spitz zusammengestellt.
- Spaziergänge
- Wanderungen
- Agility
- Trickdogging
- Dog Dancing
Herkunft des Japan Spitz
Anders als der Name vermuten lässt, stammt der ursprüngliche Spitz nicht aus Japan. Man geht davon aus, dass der Vorgänger aus Europa stammt, wo er sich beim Adel großer Beliebtheit erfreute. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte er dann mit Reisenden nach Japan.
Aus diesem Grund ähnelt der Japan Spitz auch unseren deutschen Rassen. Er ist vom deutschen Mittelspitz optisch kaum zu unterscheiden. Ob er nun wirklich mit diesem verwandt ist oder eher mit den nordischen Spitzen ist nicht genau geklärt.
Angekommen in Japan wurde die Rasse mit ihrem freundlichen Wesen schnell beliebt und schlussendlich in den 20er-Jahren mit anderen Spitzen aus China, Kanada und den USA weitergezüchtet. Dadurch entstand eine eigene Population mit eigenem Rassestandard, der 1948 offiziell in Japan eingetragen wurden.
In Europa konzentrierte man sich bei der Zucht der Spitzes darauf, die Größe zu erhöhen, woraus dann der deutsche Großspitz entstand. In Japan dagegen wollte man die kompakte Form beibehalten.
Im Jahr 1964 wurde die Rasse Japan Spitz erstmals vom FCI anerkannt. Die geltenden Rassebestimmungen findest Du hier.
Wo bekomme ich einen passenden Japan Spitz?
Der Japan Spitz gehört zu den seltenen Hunderassen und ist dementsprechend schwieriger zu finden. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann man teilweise einen Japan Spitz oder auch einen Mischling finden, der ein passendes Zuhause sucht.
Im Folgenden haben wir einen Ansprechpartner verlinkt, den Du für die Suche nach einem passenden Züchter für die Anschaffung eines Japan Spitz in Betracht ziehen kannst.
Verein für Deutsche Spitze e.V. Gegr. 1899
Claudia Holtmann
Suerburgstr. 3
49324 Melle
Tel: 05422/2149
www.vdh.de
Weiterführende Quellen
Weiße Hunderassen: Die beliebtesten Rassen mit weißem Fell
Hunderassen für Berufstätige: Überblick über geeignete Rassen
Mini-Hunderassen: Rassen bis 30 cm Schulterhöhe