Wer sich auf diesen aktiven Hund einlässt, sollte vorher wissen, was ihn erwartet. Hier erfährst Du alles, was Du über einen Harrier wissen solltest – was seinen Charakter ausmacht, wie er erzogen werden sollte und wovon er sich am liebsten ernährt.
Wesen und Charakter des Harrier
Harrier sind nur ungern alleine. Am liebsten sind Hunde dieser Art mit ihrer Familie zusammen. Sie sind sozial und besonders menschenbezogen und lieben es, mit Dir Spielen und Kuscheln zu dürfen. Oft suchen Harrier die Nähe des Besitzers, sind verspielt und toben gerne. Training mit der richtigen Motivation mögen sie ebenfalls sehr gerne.
Aufgrund seines aktiven Charakters eignet er sich als Begleiter bei sportlichen Aktivitäten des Besitzers.
Harrier sind Jagdhunde und verfolgen jede Spur, die sie mit ihrer Nase riechen. Ursprünglich wurde die Rasse zur Jagd von Hasen eingesetzt, sodass sie bis heute gerne jagen und graben. Besonders reizt diese Hunde das Buddeln nach Maulwürfen und anderen unter der Erde lebende Lebewesen.
Dieser Leidenschaft gehen sie meist aus Langeweile nach. Das Graben und ihren Jagdinstinkt kann abtrainiert werden, sodass sie ihrem Herrchen auch beim Verfolgen einer Spur gehorchen. Bis dahin ist ein eingezäunter Bereich für den Hund wichtig, damit sie sich nicht in Gefahr begeben. Freilauf ist für den Harrier dadurch nur eingeschränkt möglich.
Intelligenz sowie ein friedfertiges und ruhiges Verhalten zeichnen einen Harrier aus und machen ihn zu einem tollen Familienhund. Er ist gesellig und nutzt jede Gelegenheit, mit anderen Hunden zu spielen und zu toben. Dadurch eignet er sich auch optimal als Zweithund.
Geselligkeit des Harrier
Insgesamt ist diese Hunderasse sehr gesellig und versteht sich Menschen und Hunden sehr gut. Der Umgang mit Katzen ist aufgrund des ausgeprägten Jagdinstinkts im Zusammenleben meist schwierig. Ausnahmen gibt es meist, wenn diese beiden Tierarten zusammen aufwachsen.
Anders ist das Zusammenleben mit Hunden. Harrier fühlen sich in einem Rudel besonders wohl und brauchen regelmäßigen Kontakt zu ihren Artgenossen. Sie schließen sich gerne anderen Hunden an und im Rudel baut ein Harrier meist nur eine geringe Bindung zum Besitzer auf.
Der Umgang zwischen Kindern und einem Harrier ist friedlich, sanft und verspielt. Er kann sich gut in eine Familie einfügen und genießt die Aufmerksamkeit seiner Besitzer. Auch in den Lebensstil eines Senioren kann sich ein Harrier sehr gut einfügen. Wer allerdings einen ruhigen und weniger aktiven Alltag bevorzugt, wird mit dieser Hunderasse nicht glücklich.
Erziehung und Haltung des Harrier
Sturköpfig und charakterstark ist diese Hunderasse aufgrund des ausgeprägten Jagdinstinktes. Aber mit einer frühen, konsequenten und starken Schulung wird ein Harrier zu einem gehorchenden und treuen Begleiter. Nur der Jagdtrieb kann ihn dabei aus der Ruhe bringen.
Am wohlsten fühlt sich der Harrier mit anderen Hund oder Menschen um sich herum. Er ist kein Hund, der glücklich alleine zu Hause bleibt. Dank seiner Ausdauer kann er aber überall mit hingenommen werden und orientiert sich meist an seinem Besitzer und folgt der Gruppe. Innerhalb einer Gruppe bellt diese Hunderasse relativ viel, fühlt sich dort aber besonders wohl.
Wie so viele Laufhunde lässt er sich gerne von Spuren ablenken und folgt diesen meistens. Da ist der ein oder andere Ausriss vorprogrammiert.
Wer den Hundeblick bisher noch nicht kannte, wird ihn spätestens bei einem Harrier kennenlernen. Wenn Du dieser Rasse Futter gibst, nehmen dieses auch immer an. Sie neigen eher zum Übergewicht. Dank des großen Aktivitäten-Drangs ist dies aber nur selten der Fall.
Harrier sind keine Hunderasse, die üblicherweise Erstbesitzer kaufen. Für Jäger eignet sich ein Harrier-Welpe allerdings sehr gut, benötigt aber eine strenge und konsequente Erziehung.
Pflege und Gesundheit des Harrier
Die Pflege bei einem Harrier hält sich in Grenzen. Regelmäßiges Bürsten reicht bei diesem pflegeleichten Fell vollkommen aus. Bei dem Fellwechsel zweimal pro Jahr sollte der Besitzer etwas öfter zum Kamm greifen. Zusätzlich sollten die hängenden Ohren regelmäßig kontrolliert werden, da sich dort Wärme und Feuchtigkeit speichern kann. Dies kann zu Bakterien und Pilzbildung führen. Unabhängig davon sollte regelmäßig ein Tierarzt für Routineuntersuchungen besucht werden.
Auch bei der Ernährung hat ein Harrier keine hohen Anforderungen. In der Regel haben diese Hunde einen verträglichen Magen und mögen sowohl Nass- als auch Trockenfutter. Allerdings sollte das Futter hochwertig sein und Fleisch als ersten Inhaltsstoff auflisten. Harrier lassen sich gerne mit Futter locken, sodass sie am besten feste Mengen angeboten bekommen sollten, um nicht übergewichtig zu werden.
Durch die richtige Ernährung steigt auch die Lebenserwartung. Diese liegt bei einem Harrier zwischen 9 und 15 Jahren. Im Durchschnitt werden sie allerdings 12 Jahre alt. Zum Lebensende wird ein Harrier immer ruhiger, benötigt aber trotzdem ausreichend Auslauf.
Ein Opfer der Überzüchtung oder eines bestimmten Schönheitsideals waren Harrier nie, sodass sie auch nicht mit typischen Krankheiten zu kämpfen haben.
Aktivitäten mit dem Harrier
Harrier sind durch und durch aktive Hunde und brauchen am besten viermal am Tag je eine Stunde Auslauf und Bewegung. Sie sind tolle Jagdhunde und ausdauernde Hunde mit großem Drang zur Bewegung. Aufgrund dessen eignen sich auch verschiedene Hundesportarten wie Apportieren, Toben und Spielen für einen Harrier sehr gut. Auch der eigene Sport lässt sich sehr gut mit dem Harrier verbinden. Er begleitet seinen Besitzer beim Joggen und Fahrradfahren.
Reisen mit dieser Hunderasse stellen meist kein Problem dar, weil sich Harrier aufgrund ihres Fells jeder Witterung anpassen können und auf neue Situationen nur mit Bellen reagieren. Da Harrier sich aber auch sehr gut mit anderen Hunden verstehen, könnte ein Hundehotel auch eine tolle Auszeit für den Hund sein. So kann er mit anderen Hunden seinem Rudelinstinkt nachgehen, während Du unbesorgt Reisen kannst.
Am wohlsten fühlt sich ein Harrier draußen und mit viel Auslauf. Ein neues Zuhause in einer Stadtwohnung wäre nicht zu empfehlen, da diese Hunderasse am liebsten draußen in einer Meute lebt, um viel im Freien zu toben und zu buddeln.
Herkunft des Harrier
Ursprünglich stammt der Harrier aus Großbritannien und wurde schon im Jahre 1260 das erste Mal schriftlich erwähnt. Vermutlich stammt er von den Bloodhounds und dem Englisch Beagle ab. Die Bezeichnung stammt von Hare-Hound ab, was soviel wie Hasenhund bedeutet und ihren Züchtungsgrund erklärt. Auch heute werden Harrier zur Jagd eingesetzt und haben eine besonders feine Nase.
Der Legende nach sollen Normannen ihre französischen Laufhunde nach England gebracht haben, von denen die heutigen Harrier abstammen.
In Deutschland ist diese Hunderasse eher unbekannt. Aufgrund seiner Anatomie, sodass ein Harrier für jedes Witterungsverhältnis geschaffen ist und sich an fast jeden Lebensraum anpassen kann, ist er in ganz Europa und Amerika verbreitet.
Harrier anschaffen: Wo finde ich einen passenden Harrier
Hier haben wir einen Ansprechpartner verlinkt, den Du für die Anschaffung eines Harrier in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder „Privatzüchtern“ würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Harrier geben, der ein passendes Zuhause sucht. Da diese Rasse in Deutschland eher ungewöhnlich ist, gibt es keine große Auswahl an Züchtern.
Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.
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Weiterführende Quellen
Rassestandard eines Harrier: 295-harrier.pdf