Knackige Weintrauben schmecken himmlisch! Da ist die Versuchung natürlich groß, auch dem Hund mit seinem unwiderstehlichen Hundeblick, die ein oder andere Traube abzugeben. Was uns Menschen guttut, kann dem Hund doch nicht schaden, oder? Aber, dürfen Hunde überhaupt Weintrauben fressen? Die Antwort sowie weitere Fakten und Tipps zum Thema Hunde und Weintrauben findest Du in diesem Ratgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunde dürfen keine Weintrauben fressen. Dasselbe gilt auch für Rosinen.
- Weintrauben können Nierenversagen auslösen. Ist das der Fall, sollte Dein Hund schnell zum Tierarzt für eine gute Behandlung
- Die Ursache für eine Vergiftung von Weintrauben sind nicht ganz erforscht
- 15 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht rufen bei den meisten Hunden schon Symptome einer Vergiftung hervor.
- Die Behandlungsmethoden bei einer Weintraubenvergiftung sind mittlerweile ausgeklügelt, sodass Hunde eine sehr gute Überlebenschance haben.
Dürfen Hunde Weintrauben fressen?
Nein, Hunde dürfen keine Weintrauben fressen, denn im schlimmsten Fall endet das tödlich. Das ist nicht bei allen Hunden so, aber es gibt keinen Grund, das auszutesten. Gerade deshalb sollten Weintrauben in einem Hundehaushalt nicht unbeaufsichtigt bleiben.
So wirken Weintrauben auf die Gesundheit des Hundes
Warum genau Weintrauben giftig für Hunde sind, hat tatsächlich noch niemand ganz herausgefunden.
Im Jahr 2001 erschien eine tiermedizinische Studie, die das Nierenversagen im Zusammenhang mit Weintrauben und Rosinen bei Hunden untersuchte. Es wurde festgestellt, dass nur etwa die Hälfte an Nierenversagen litten, nachdem sie Weintrauben gefressen haben. Die anderen 50 % zeigten keine Vergiftungssymptome.
Seither forschen Tierärzte weltweit an den genauen Ursachen der Weintraubenvergiftung. Der Giftstoff, der das Nierenversagen auslöst, konnte bisher aber noch nicht ausfindig gemacht werden. Auch woran es letztendlich liegt, ob ein Hund auf Weintrauben reagiert oder nicht, konnte nicht erforscht werden.
Ab welcher Menge ist der Verzehr von Weintrauben gefährlich für den Hund?
Bis heute sind sich Forscher nicht sicher, welcher Giftstoff die gesundheitlichen Schädigungen hervorruft. Als giftig wirkender Stoff wird häufig Weintraubentoxin genannt. Trotz einiger Forschungsuntersuchungen im Zusammenhang mit Weintrauben können keine exakten Angaben genannt werden, ab welcher Menge Weintrauben für Hunde giftig sind.
Allerdings weiß man, dass zirka 15 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht bereits Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.
Wiegt Dein Hund 20 Kilogramm, genügen also 200 bis 600 Gramm Weintrauben aus, um ihn zu vergiften. Ein kleinerer Hund ist also anfälliger als Große. Für einen 5-Kilo-Hund genügen schon 10 Trauben, um eine Vergiftung zu verursachen.

Welche Symptome zeigt ein Hund, wenn er Weintrauben gefressen hat?
Wenige Stunden nach dem Fressen von Weintrauben treten die ersten Vergiftungserscheinungen auf. Typisch sind Symptome wie Erbrechen, Durchfall und/oder Bauch- und Magenkrämpfe. Außerdem lässt der Appetit deutlich nach.
Folgende Symptome können bei einer Weintraubenvergiftung beim Hund auftreten:
Symptome einer Weintraubenvergiftung
- Erbrechen
- Durstgefühl
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Lethargie
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
- verminderte Blasenleistung
- erhöhte Urinausscheidung
- Darmgeräusche
- Schwäche
- gestörte Bewegungskoordination
Nach 24 Stunden kann es zu einem Nierenversagen kommen. Der Hund kann fast kein Wasser mehr lassen, wird lethargisch und sterben. Deshalb ist schnelle Hilfe besonders wichtig. Dann stehen die Chancen sehr gut.
Sind die 24 Stunden um und Dein Hund hat keinerlei Beschwerden aufgewiesen, kannst Du vorsichtig davon ausgehen, dass Dein Hund zu denen gehört, die Weintrauben vertragen, oder aber die Menge war zu gering, um eine toxische Wirkung zu erzeugen.
Was tun, wenn der Hund Weintrauben gefressen hat?
Hat Dein Hund doch Weintrauben gefressen, solltest Du nicht zögern, so schnell wie möglich zum Tierarzt zu gehen. Sofortige Hilfe kann am Ende das Leben Deines Vierbeiners retten. Denn in den ersten vier Stunden stehen die Chancen gut, dass der Magen-Darm-Trakt Deines Hundes entgiftet werden kann, falls er nicht eh schon erbrochen hat.
Der Tierarzt kann zudem Blut abnehmen, um die Nierenwerte zu kontrollieren. Meist werden die Hunde sicherheitshalber intravenös mit Flüssigkeit versorgt, denn diese hilft den Flüssigkeitshaushalt und die Nierenfunktion zu stabilisieren.
Außerdem erhält Dein Vierbeiner Mittel gegen Übelkeit und Durchfall, ebenso Phosphatbinder. Letzteres verhindert die Aufnahme von Giftstoffen im Körper. In schwerwiegenden Fällen kann es notwendig sein, Deinen Hund stationär aufzunehmen, um ihn überwachen zu können.
Weiterführende Links
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