Wer sich für einen Dingo interessiert, sollte wissen, worauf er sich einlässt. In diesem Artikel geben wir Dir einen groben Überblick über Charakter, Erziehung und Pflege dieses Wildhundes.
Wesen und Charakter des Dingos
Der Dingo ist ein Wildhund, weshalb er ein sehr eigenständiges Wesen hat, um in der Wildnis zu überleben. Er ist sehr intelligent und äußerst robust. Diese Robustheit spiegelt sich auch in dem Fakt wider, dass Menschen mehrmals versucht hatten Dingos auszurotten, es jedoch nie geschafft haben.
Dingos sind großartige Jäger, die je nach Temperatur, in kühleren Gebieten tagaktiv und in wärmeren gebieten nachtaktiv sind. Bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang sind ihre Hauptaktivitätszeiten. Sie sind sehr soziale Tiere, die in Rudeln leben und jagen, weshalb sie gemeinsam sogar Rinder erledigen können. Dingos sind Fleischfresser, weshalb er bei Schafzüchtern sehr unbeliebt ist.
Geselligkeit des Dingos
Dingos werden in der Regel alleine beobachtet, sind jedoch sehr sozial und leben wie der Wolf im Rudel. Ihr Jagdverhalten passen sie der Beute an, da sie alles von Insekten bis hin zu Rindern fressen. Die Rudel bestehen meistens aus 3 bis 12 Tieren. Je größer die Beute, desto größer das Rudel. Die Rangordnung der Männchen wird durch ritualisierte Aggression hergestellt.
Vor Menschen hat der Dingo keine Scheu, bei häufigem Kontakt können sie sogar sehr zahm werden. Die meisten Kritiker raten jedoch davon ab, einen Dingo als Haustier zu halten, da er ungern alleine ist und ausreichend Platz braucht.
Erziehung und Haltung des Dingos
Dingos sind Wildhunde, ähnlich wie Wölfe und sollten daher nicht als Haustier gehalten werden. Das freie Leben in der Natur hat ihr Wesen und ihren Charakter zu sehr geprägt. In Europa ist die Haltung der Dingos sogar verboten.
In Australien finden sich teilweise sozialisierte, anhängliche und menschenfreundliche Dingos. Durch die Verpaarung mit normalen Haus- oder Familienhunden verstärkt sich dieses Wesen. Jedoch sollte man einem Dingo immer mit Vorsicht begegnen, da sie immer noch wilde Tiere sind und öfters auch schon Menschen angefallen oder mit aggressivem Verhalten erschreckt haben.
Dingos sind nicht zur Haltung zu Hause, beispielsweise als Familienhund geeignet. Sie haben stets den Drang auszubüxen und auf die Jagd zu gehen. Deshalb sollten sie, wenn als Haustier gehalten, mit Aas oder rohem Fleisch gefüttert werden.
Dingos können Bellen und Heulen, tun beides aber nur sehr selten. Vor allem Bellen tun sie weniger häufig als normale Haushunde. Es wurde aber teilweise schon von Erfolgen berichtet, beim Versuch ihnen anzutrainieren, es häufiger zu tun.
Pflege und Gesundheit des Dingos
Da Dingos normalerweise in der freien Natur leben, können keine genauen Angaben über rassebedingte Krankheiten gemacht werden. Sie gelten als sehr robust, weshalb sie vermutlich den meisten Krankheiten strotzen würden. Was aber wahrscheinlich häufiger der Fall bei Dingos sein wird, ist Parasitenbefall. Dies kommt daher, da sie in der Wildnis leben. Eine weitere Gefahr, vor allem für Welpen, sind Würmer, Läuse und Zecken.
In freier Wildbahn werden Dingos zwischen fünf und zehn Jahre alt, in Gefangenschaft sind es mit 13 bis 15 Jahren sogar noch ein wenig mehr. In Ausnahmefällen ist ein Alter von über 20 Jahren möglich.
Da Dingos normalerweise in der Natur leben und leben sollten, benötigen sie keinen großen Pflegeaufwand. Die haben kurzes, raues Fell, welches sie in freier Natur auch selbst versorgen und reinigen.
Herkunft des Dingos
Bereits vor Jahrtausenden wurden die damaligen Haushunde ausgewildert und bildeten somit die heute eigenständige Rasse „Dingo“. Später vermischten sie sich mit den Haushunden als Mischlinge, welche heute den größten Anteil an der Dingo-Population darstellen. Sie leben heute verteilt auf dem gesamten australischen Kontinent.
Ursprünglich kamen die Dingos mit den ersten Siedlern nach Australien, danach lebten sie mit den australischen Ureinwohnern zusammen und entwickelten mit der Zeit einen immer ausgeprägteren Jagdinstinkt. Dieser trug viel zur Eigenständigkeit und Verwilderung des Dingos bei.
Da die Dingos sich nicht scheuten Siedlungen aufzusuchen und dort Schafe zu reißen, wurden in den 1920er Jahren Zäune um die Siedlungen errichtet, um die Dingos fernzuhalten.
Heute gilt der reinrassige Dingo als gefährdet, weswegen extra für ihn Schutzgebiete eingerichtet wurden.
Dingo anschauen: Wo finde ich Dingos in Deutschland?
Da die Haltung von Dingos verboten ist, sind echte Dingos in Deutschland gar nicht erhältlich. Wer dem Dingo vom Wesen her allerdings sehr ähnlich ist, ist der Australian Cettle Dog. Er ist stämmiger und domestizierter als der Dingo und kostet ungefähr 800 €.
Du musst aber nicht komplett auf den Anblick von echten Dingos in Deutschland verzichten. Denn in rund 45 Tierparks und Zoos, darfst Du einen Blick auf diese wilden Jäger werfen. Darunter unter anderem auch in Berlin, Köln und Erfurt.
Falls Du mal echte Dingos in der freien Wildbahn sehen möchtest, kannst Du dies mit einem Urlaub nach Australien verbinden. Dort kannst Du Dich von einem Ranger in die Welt des Dingos begleiten lassen.
Weiterführende Quellen
FCI Standard Australian Cattle Dog (Stand 2013)