Wer sich einen Deerhound zulegen will, muss gewisse Dinge beachten, die in den folgenden Abschnitten von uns erläutert werden. In diesem Artikel geben wir Dir einen groben Überblick über Charakter, Erziehung und Pflege des Deerhounds.
Wesen und Charakter des Deerhounds
Der Deerhound ist ein äußerst liebenswerter, loyaler und verschmuster Hund der sehr viel Auslauf benötigt. Sein großes, raues Äußeres täuscht, da er sich insbesondere als Familienhund eignet und unheimlich gehorsam und anpassungsfähig ist.
Ein Deerhound will seinem Frauchen oder Herrchen gefallen und immer das richtige tun. Außerdem sind Hunde dieser Rasse nur sehr ungern allein und lieben das Beisammensein mit der Familie.
Ein Deerhound verfügt über einen für Windhunde üblichen und auf das schnelle Sprinten ausgelegten Körperbau. Dadurch bewegt er sich flink und geschmeidig. Darüber hinaus besitzen die scharfsinnigen Hunde ein perfektes Sehvermögen und Gehör sowie ein starkes Gebiss.
Gegenüber unbekannten Personen oder anderen Hunden verhält sich ein Deerhound zurückhaltend und nicht aggressiv oder überaus schüchtern. Im Allgemeinen handelt es sich bei Deerhounds um ruhige und gelassene Hunde, die trotz alledem ein überaus aktives Benehmen an den Tag legen.
Da die Rasse ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde, zeichnet sich der Hund durch Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer aus. Bei Spaziergängen sollte man diesen Jagdinstinkt nicht außer Acht lassen.
Geselligkeit von Deerhounds
Da ein Deerhound einen gewissen Jagdinstinkt in sich trägt, kann sich die Vergesellschaftung mit einer Katze womöglich als Herausforderung darstellen. Aufgrund der Triebe des Deerhounds könnte eine Katze wiederholt von dem Hund provoziert werden, was schlussendlich in einem stressvollen Zusammenleben resultieren oder im schlimmsten Fall sogar zu Verletzungen führen kann.
Ein Deerhound gilt allgemein als kinderlieb und ist für so manchen Tierhalter der ideale Familienhund. Seine geduldige und verspielte Art sollte Kindern viel Freude bereiten.
Ein Deerhound eignet sich am besten für Frauchen und Herrchen, die selbst ein aktives Leben führen und viel Zeit für ausgiebige und fordernde Spaziergänge haben. Senioren könnte ein Deerhound deutlich überfordern.
Die Vergesellschaftung mit anderen Hunden sollte bei guter Erziehung und Sozialisation im Normalfall ohne Probleme vonstattengehen. Wie schon zuvor erwähnt verhält sich ein Deerhound gegenüber anderen Hunden zurückhaltend.
Erziehung und Haltung des Deerhounds
Bei Deerhounds sind, wie bei vielen anderen Rassen, eine konsequente Erziehung und eine klare Linie ungemein wichtig für ein erfolgreiches Training. Ein Vorteil der Rasse besteht darin, dass die Hunde überaus lernfreudig sind und sich schnell unterordnen.
Sie wollen ihrem Besitzer gehorchen und gefallen. Umso enger der Kontakt zu Deinem Deerhound, umso erfreulicher der Lernerfolg und die Beziehung zwischen Mensch und Tier.
Ein Deerhound neigt im Vergleich zu anderen Rassen eher nicht zum Bellen. Es handelt sich um zurückhaltende Hunde, die wenig kläffen. Sie bleiben außerdem nicht gerne allein und halten sich vorzugsweise unter Menschen auf.
Aufgrund seines natürlichen Jagdtriebes besitzt der Deerhound einen ausgeprägten Erkundungsdrang. Es ist keine Seltenheit, dass er während eines Spazierganges die umliegenden Wälder und Wiesen erkundet. Abhängig von der Erziehung kann ein Deerhound aufgrund seiner Aktivität einen Hang zum Ausreißen entwickeln.
Pflege und Gesundheit des Deerhounds
Bezüglich der Ernährung des Deerhounds sollte unbedingt auf die entsprechende Menge und Qualität des Futters geachtet werden. Während die Ernährung eines solchen Windhundes ein gewisses Maß an Erfahrung erfordert, stellt sich die Fellpflege als äußerst einfach dar.
Aufgrund seines rauen und drahtigen Haarkleids reicht eine unregelmäßige Kämm-Routine aus, weswegen die Rasse zu einer der pflegeleichtesten gehört.
Im Allgemeinen handelt es sich bei einem Deerhound um eine robuste Rasse, bei der nur wenige schwere Komplikationen auftreten. Leider gibt es allerdings auch bei diesen Hunden gewisse, für Windhunde typische, Krankheiten. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Magendrehung, die bei solch großen Hunden auftreten kann und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führt.
Bei guter Ernährung und viel Auslauf kann bei einem gesunden Deerhound eine Lebenserwartung von 8 bis 11 Jahren erwartet werden.
Aktivitäten mit dem Deerhound
Ein Deerhound ist wie viele andere Windhunde eine Sportskanone sowie ein leidenschaftlicher Spaziergänger und benötigt demnach enorm viel Auslauf im Freien. Er kann sich in Deinen vier Wänden nur entspannt zur Ruhe legen, wenn er davor ausgiebig körperlich ausgelastet wurde.
Sein ursprünglicher Einsatz bei der schnellen Jagd begründet den sportlichen Ehrgeiz und Bewegungsdrang dieser Windhunderasse. Mögliche Aktivitäten mit einem Deerhound wären demnach beispielsweise Coursing, Hunderennen oder Fahrradtouren.
Die Haltung in einer kleinen Wohnung ist angesichts der Größe des Hundes ungeeignet. In der Nähe Deiner Wohnung sollte es für Deinen Deerhound unbedingt genug Platz zum Rennen und Toben geben.
Ein Deerhound eignet sich nicht als Reisehund, da er aufgrund seiner Größe nur schwer transportiert werden kann. Unter Umständen stellt er im Urlaub einen idealen Wanderpartner dar, der mit Dir die dortige Natur erkundet. Allerdings solltest Du Dir in diesem Szenario ebenso die Frage stellen, wie Du Deinen Hund artgerecht transportieren kannst.
Herkunft des Deerhounds
Die Tatsache, dass Windhunde mit ähnlichem Aussehen vor Jahrtausenden mit und für Menschen gejagt haben, lässt sich mit Darstellungen aus dieser Zeit belegen. Es wird vermutet, dass der schottische Deerhound vom großen keltischen Windhund abstammt. Man ist sich allerdings bis heute nicht sicher, ob die Kelten bereits solche Hunde zur Jagd eingesetzt haben oder nicht.
Im Mittelalter wurde der Deerhound, damals auch schottischer Hirschhund genannt, schließlich gezielt von den dort regierenden Clans bei der Hirschjagd eingesetzt. Damals jagte die schnelle Rasse mehr als doppelt so großes Wild in den Highlands und riss die massiven Tiere sogar zu Boden.
Im 19. Jahrhundert stand die Rasse kurz vor dem Aussterben. Die Gebrüder McNeill retteten die Windhunderasse und erschufen mit den übrigen Exemplaren eine neue Linie. Sie züchteten die Deerhounds bis 1914.
Heutzutage erfreuen sich Deerhounds insbesondere in Form von Begleit- und Familienhunden oder im Renn- und Sporthunde-Bereich großer Beleibtheit.
Deerhound anschaffen: Wo finde ich einen passenden Deerhound
Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Deerhounds in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist.
Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Deerhound geben, der ein passendes Zuhause sucht.
Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.
Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info@vdh.de
Internet: www.vdh.de
Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V.
Rottenweg 10
31185 Söhlde
Tel.: 05129-8919
Telefax 05129-8810
E-Mail: dwzrv@dwzrv.com
Internet: www.windhundverband.de
Weiterführende Quellen
Rassestandard eines Deerhounds (Stand: 2015): Klicke hier