Wer sich für einen Chow Chow interessiert, sollte wissen, worauf er sich einlässt. In diesem Artikel geben wir Dir einen groben Überblick über Charakter, Erziehung und Pflege der Chow Chow Hunde.
Wesen und Charakter des Chow Chows
Der Charakter des Chow Chow lässt sich als würdevoll, eigensinnig und stur beschreiben. Er ist ein sehr stolzer Vierbeiner, der nur bedingt unterwürfig ist. Gegenüber seinem Besitzer ist er allerdings sehr treu und nicht bestechlich.
Chow Chows sind in der Regel keine sonderlich sozialen, aufgeschlossenen Tiere. Fremden gegenüber sind sie meist distanziert und abweisend. Anhänglich sind sie nur bei ihrer Familie. Diese beschützen sie auch.
Der Chow Chow ist weder sonderlich verschmust, noch verspielt, weshalb er als Gefährte für Kinder weniger geeignet ist. Während er spielende Kinder tolerieren kann, würde er wahrscheinlich nicht mit ihnen spielen. Die Personen im Haushalt müssen diese Eigenschaft respektieren.
Er hat einen sehr ruhigen und aufmerksamen Charakter. Er beobachtet sein Umfeld und ist dabei sehr gemächlich und entspannt. Der Chow Chow benötigt im Gegensatz zu anderen Hunden zwar relativ wenig Auslauf, dennoch sollten genug Auslaufmöglichkeiten und Bewegung gegeben sein. Beim Gassigehen ist der Chow Chow aktiv und voller Leben.
In einer Studie von 79 verschiedenen Hunderassen landete der Chow Chow auf dem ernüchternden Platz 76. Das mag sich so anhören, als wäre er nicht wirklich intelligent. Das bezieht sich aber darauf, wie schnell der Hund dazu in der Lage ist, neue Befehle zu erlernen.
Der Chow Chow hat dafür eine ausgeprägte instinktive Intelligenz, wodurch er nicht nur beschützen, sondern auch wachen, jagen und Schlitten ziehen kann.
Der Chow Chow wurde eine lange Zeit als Schlittenhund oder zur Jagd verwendet. In seinem Heimatland China wurde er sogar für den Zweck als Jagdhund gezüchtet. Dadurch hat der Chow Chow einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb. In wildreichen Orten sollte er deshalb lieber angeleint sein.
Fremden gegenüber ist der Chow Chow oft scheu und fast schon ablehnend. Daher lassen sie sich selten oder nicht gern von Fremden streicheln und vertraut ihnen auch nicht. Besonders ungern wird er am Kopf gestreichelt. Sie distanzieren sich eher und gelten nicht als sonderlich sozial oder aufgeschlossen. In der Regel sind sie sogar recht desinteressiert gegenüber neuen Menschen.
Geselligkeit des Chow Chows
Der Chow Chow ist zurückhaltend und wachsam. Mit einer Katze würde er sich nicht gut verstehen, es sei denn, sie war vorher bereits im Haus. Wenn Du einen Chow Chow hast oder haben möchtest, solltest Du mit einbeziehen, dass eine spätere Anschaffung einer Katze sehr schlecht mit dem Chow Chow vereinbar sein kann.
Der Hunderasse wird nachgesagt, dass sie recht aggressiv im Umgang mit anderen Hunden sei. Daher ist es sehr wichtig, dass eine Sozialisation von Beginn an stattfindet. So vermeidest Du, dass es später zu Komplikationen mit anderen Hunden kommt. Bei einer guten Sozialisation kann er auch ganz ruhig gegenüber seinen Artgenossen sein.
Als Familienhund ist der Chow Chow nicht perfekt geeignet. Er ist zwar sehr weich und pelzig, doch ist er auch wenig verspielt. Darum ist der Chow Chow besser für eine Einzelperson als Halter gedacht oder für größere Kinder und Jugendliche, die das Tier mit Respekt behandeln können.
Du solltest bei Deinen Kindern früh den richtigen Umgang mit einem Hund trainieren. Außerdem muss der Chow Chow gut sozialisiert sein. Mit Senioren hält es sich ähnlich wie mit anderen Personen. Der Chow Chow ist ziemlich abweisend und desinteressiert. Er kann auch nicht bestochen werden und ist nur seiner Familie treu.
Wenn er gut erzogen und sozialisiert ist, besteht kein Problem im Kontakt mit älteren Personen. Wichtig ist, dass sie den stolzen Hund mit genug Respekt behandeln. Zum Kuscheln ist er aber weniger geeignet.
Erziehung und Haltung des Chow Chows
Der Chow Chow ähnelt in seinem Verhalten mehr einer Katze als einem Hund. Er ist nämlich ruhig aber dickköpfig. Du kannst ihn auf jeden Fall erziehen. Ein großer Fan davon, sich zu unterwerfen ist er allerdings nicht. Er trainiert nur, wenn er Lust dazu hat und muss selber davon überzeugt sein, dass es ihm Spaß macht.
Der starke Jagdtrieb des Chow Chow macht seine Erziehung auch schwerer. Wenn Du also nach einem sehr gehorsamen Hund suchst, solltest Du überlegen, ob der Chow Chow wirklich die richtige Wahl ist. Diese Hunderasse muss nämlich erst einmal beeindruckt und überzeugt werden. Wenn Du das hinbekommen hast, bedeutet das auch etwas.
Durch seine Eigenständigkeit kann er sehr gut für eine gewisse Zeit alleine zu Hause gelassen werden. Dabei fühlt er sich nicht nur im Haus, sondern auch im Garten wohl. Für die Haltung in einem Zwinger ist er allerdings nicht geeignet.
Seine Neigung zum Bellen ist relativ gering. Da sie früher als Wachhunde für Gebäude und für Vieh genutzt wurden, muss eine frühe Sozialisation mit anderen Menschen, Tieren und vor allem Artgenossen stattfinden, damit der Chow Chow nicht beginnt, unkontrolliert oft zu bellen. Damit könnte er schnell zu einer Lärmbelästigung werden.
Chow Chows können eine Tendenz zum Ausreißen haben. Das kommt aber ganz alleine auf den jeweiligen Hund an. Während andere Chow Chows ihrer Neugier freien Lauf lassen, oder regelmäßig ihrem Jagdtrieb folgen, sind andere Chow Chows eher entspannt und neigen weniger zum Weglaufen.
Generell beschützt der Chow Chow gerne seine soziale Gruppe und sein Territorium und bleibt daher eher selten weit entfernt von zu Hause. Von Natur aus ist der Chow Chow ein sehr ruhiger und entspannter Hund. Du kannst ihn ohne Probleme für mehrere Stunden alleine lassen, ohne dass er etwas zerstört.
Es ist aber wichtig, sich regelmäßig mit seinem Chow Chow zu beschäftigen, da ein ausgelastetes Tier sich viel seltener Unarten, wie dauerhaftes Bellen und Zerstörungslust aneignet.
Beginnt Dein Chow Chow Mülleimer zu durchwühlen, Dich in die Waden zu knuffen oder Gegenstände zu zerstören, dann kann es sein, dass ihm langweilig ist und er mehr Beschäftigung benötigt. Dann solltest Du dafür sorgen, dass er dauerhaft mehr Möglichkeiten bekommt sich zu bewegen.
Der Chow Chow ist kein gieriger Hund und auch nicht verrückt nach Futter. Seine normale Portion isst er zwar, doch ist Futter keine große Motivation für ihn. Das lässt sich vor allem in der Erziehung erkennen.
Schon vor vielen hundert Jahren wurde der Chow Chow in China als Wachhund genutzt. So ist es kein Wunder, dass er auch heutzutage seine soziale Gruppe stets beschützt und wachsam bleibt.
Trotz seiner distanzierten Art gegenüber seinen Besitzern hängt er stark an ihnen und hat einen starken Beschützerinstinkt. Er bellt generell selten. Wenn er dann also bellt, kannst Du Dir sicher sein, dass es vermutlich einen guten Grund hat.
Der Chow Chow ist nicht unbedingt für jeden geeignet. Das liegt daran, dass er ein sehr eigensinniger und unabhängiger Vierbeiner ist. Durch seine Sturheit braucht er eine sehr gute und konsequente Erziehung. Außerdem ist es wichtig, dass er sich vollkommen auf seinen Besitzer verlassen kann. Deswegen ist er als Anfängerhund eher weniger geeignet.
Pflege und Gesundheit des Chow Chows
Sein bemerkenswertes Fell ist ein Markenzeichen des Chow Chows und erinnert an einen Löwen. Daher nimmt die Pflege des Fells auch einen großen Teil der Pflege ein.
Doch musst Du auch die Ohren, Augen, Zähne, Pfoten und Krallen Deines Hundes beachten. Damit er sich schon früh daran gewöhnt, solltest Du Deinen Chow Chow von klein auf regelmäßig an Helfer wie Bürsten und Krallenzangen gewöhnen.
Diese Hunderasse ist pflegeintensiver als andere Hunderassen. Sein Löwen-ähnliches Fell muss gut gepflegt und gesund sein, ansonsten bekommt er Verfilzungen.
Der Chow Chow tendiert zu Hautproblemen, wie Ekzemen, welche vermieden werden sollten. Jeden Tag solltest Du den Chow Chow 10-15 Minuten bürsten. Einmal in der Woche kannst Du ihn auch intensiver mit einem Kamm bearbeiten.
Der Fokus sollte dabei auf dem Fang, hinter den Ohren, an den Achseln, um den Hals und um die Genitalien gekämmt werden, da diese schnell verfilzen. Übermäßiger Haarausfall kann ein Indiz auf eine Hautkrankheit sein. Eine proportionale Menge Haarausfall zu seinem dicken und vollen Fell ist allerdings völlig normal. Ein Kurzhaar-Chow-Chow braucht generell weniger Pflege als ein Langhaar-Chow-Chow.
Deinen Chow Chow solltest Du mit hochwertigem Futter ernähren. Dadurch bekommt er alle Nährstoffe, die er benötigt. Bei einem Nährstoffmangel kann Dein Liebling nämlich erkranken. Er mag sowohl Trockenfutter als auch Nassfutter. Daher kannst Du beides problemlos kombinieren. Jeder Hund hat natürlich andere Präferenzen beim Futter. Das liegt meist an dem Futter, mit dem Dein Hund aufgewachsen ist.
Der Chow Chow benötigt mehrere Mahlzeiten pro Tag. Dadurch verhinderst Du, dass er zu viel Nahrung auf einmal zu sich nimmt. Besonders bei den Welpen dieser Hunderasse musst Du aufpassen, dass sie alle Nährstoffe bekommen, die sie brauchen. Wenn Du sie von klein auf zu viel fütterst, kann das ein zu schnelles Wachstum bewirken, das später zu Gelenkproblemen führt.
Die Lebenserwartung des Chow Chows liegt in der Regel zwischen 9 und 15 Jahren. Einige Hunderassen neigen aufgrund von wenig Bewegung und großem Appetit zu Übergewicht. Auch bei dem Chow Chow ist das der Fall.
Besonders durch seine schlechte Ausdauer und seinen geringen Hang zu Bewegung und Auslauf kann der Hund schnell Übergewicht entwickeln. Es ist daher wichtig, dass er eine Ernährung bekommt, die seinem Alter, seiner Gesundheit und seinem Zustand insgesamt gerecht wird.
Genauso wie jede andere Hunderasse auch, hat der Chow Chow mit ein paar erblich bedingten Krankheiten zu kämpfen. Folgende Krankheiten treten bei einigen Chow Chows vermehrt auf:
Grüner Star (Glaukom):
Er entsteht durch einen erhöhten Innendruck am Auge und kann im schlimmsten Fall zu Erblindung führen.
Patellaluxation:
Patella bedeutet Kniescheibe und Luxation bedeutet, dass diese Herausgleitet. Diese Fehlstellung ist meist angeboren.
Hereditären Myotonie:
Dies ist eine Muskelerkrankung in der Hinterhand. Sie wird vererbt und tritt am meisten bei den Chow Chows ein.
Mikrozytose:
Hierbei sind die roten Blutkörperchen kleiner. Die Ursache dafür ist Eisenmangel und kann schnell eingedämmt werden.
HD (Hüftdysplasie)
Dies ist sehr schmerzhaft und äußert sich darin, dass der Oberschenkelkopf nicht genug Halt in der Gelenkpfanne hat.
Entropium (Einstülpung des Lidrandes):
Das ist eine Fehlstellung des Augenlids, bei dem es sich einrollt.
Ekzeme und Hautprobleme:
Grund dafür sind meist Allergien, Parasiten, kleine Wunden oder Grasmilben.
Kleine Probleme und Wehwehchen kommen öfter vor und sind kein Grund zur Sorge. Wenn es Deinem Chow Chow über einen gewissen Zeitraum nicht gut geht, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Mit einer Behandlung stellst Du sicher, dass es Deinem Chow Chow bald wieder besser geht.
Aktivitäten mit dem Chow Chow
Man könnte meinen, dass der ehemalige Schlitten- und Jagdhund sehr sportlich ist. Dem ist nicht unbedingt so. Hundesportarten liegen ihm eher weniger, da er sich dort nicht wohlfühlt.
Bewegung benötigt er in Form von langen Spaziergängen. Vor allem, wenn Du in einer Wohnung wohnst, ist es wichtig, dass er täglich Auslauf bekommt. Da der Chow Chow schnell müde wird, sollten diese aber nicht zu anstrengend und lang sein.
Wenn Du in den Urlaub fährst, darf Dein Hund nicht fehlen? Das ist kein Problem. Du musst nur im Vorhinein ausreichend planen. Die Hunderasse verträgt hohe Temperaturen nicht gut.
Das sollte bei der Auswahl des Reiseorts bedacht werden. Eine Gewöhnung an eine Transportbox ist sehr wichtig, wenn man den Hund im Auto mitnehmen möchte. Bei Zugreisen sollte er einen Maulkorb und eine Leine tragen.
Generell solltest Du Dir überlegen, ob Du dem Hund diese Reise zumuten möchtest, da sie vermutlich mit viel Stress, Geräuschen und Trubel verbunden sein wird. Nur Hunde, die weniger als 8 Kilogramm wiegen dürfen in die Passagierkabine eines Flugzeugs.
Der Chow Chow wiegt deutlich mehr und gehört daher in den klimatisierten Frachtraum. Das kann für den Hund Panik und Schock bedeuten. Stumpfnasige Rassen werden außerdem von einigen Fluggesellschaften nicht an Bord gelassen, da sie schneller Atemnot bekommen. Daher solltest Du gezielt danach fragen.
Für das Leben in der Stadt ist der Chow Chow nicht ungeeignet. Er kann sich schnell an die Verhältnisse gewöhnen. Wenn Du dafür sorgst, dass er genügend Auslauf bekommt und es ihm sonst an nichts fehlt, kann er ein angenehmer Gefährte für Dich werden. Seine natürliche Neigung, wenig zu Bellen und die Tatsache, dass er kein Problem damit hat allein zu sein, macht ihn zu einem geeigneten Hund für eine Wohnung.
Herkunft des Chow Chows
Der Chow Chow ist eine Hunderasse aus China, die es schon seit über tausend Jahren gibt. Seine Vorfahren stammen allerdings aus Sibirien. Der Chow Chow zählt zu den altertümlichen Hunderassen und unterscheidet sich damit genetisch sehr von den heutigen Rassen.
Der Chow Chow fungierte in China, der Mongolei oder in Tibet als Tempelwächter. Später wurde er aber auch als privater Jagdhund verwendet. Für den Kaiserhof galt der Chow Chow als Statussymbol, der leider auch oftmals von seinen Haltern verzehrt wurde. Das Fell wurde zum Wärmen genutzt. In Europa wurden sie bis ins 19. Jahrhundert sogar noch in Zoos ausgestellt.
Später lebten sogar Chow Chows im weißen Haus mit dem ehemaligen US-Präsidenten Calvin Coolidge. Mittlerweile leben die meisten Chow Chows in Europa und Nordamerika und nicht mehr in China.
Die Herkunft des Namens ist seither nicht geklärt. Es ähnelt dem chinesischen Wort “Gou” für Hund. Eine andere, etwas tragische, Theorie besagt, dass “Chow Chow” angelehnt an das Pidgin-Englische Wort für “Leckerbissen” ist.
Sie erinnert daran, dass Chow Chows früher auch verzehrt wurden. Sein chinesischer Name „sōngshīquǎn” bedeutet allerdings so viel wie “Aufgeplusterter Löwenhund”. Die Chow Chows sollen außerdem die “Fu-Hunde”, die als Statuen vor einigen Gebäuden in China stehen, beeinflusst haben.
Chow Chow anschaffen: Wo finde ich einen passenden Chow Chow?
Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Chow Chow in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Chow Chow geben, der ein passendes Zuhause sucht.
Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.v.
Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Tel. +49 231 56500-0
Fax +49 231 5924-40
E-Mail: info@vdh.de
Internet: https://www.vdh.de/home/
Allgemeiner Chow-Chow-Club e.V.
Ingrid Piechula
Mittelweg 142
47495 Rheinberg
Tel: 02843 9592333
Mobil: 0179 3990324
E-Mail: inge-piechula@t-online.de
Internet: https://www.chow-chow-acc.de/
Weiterführende Quellen:
FCI Rassestandard des Chow Chows (Stand 2011)