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American Bulldog im Rasseporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
American Bulldog
Die kräftige Statur des American Bulldog täuscht über seinen sanften Charakter hinweg. Der oftmals als Kampfhund abgestempelte Hund ist eigentlich sensibel und einfühlsam – ganz nach dem Motto „Harte Schale, weicher Kern“. Als treuer Gefährte für die ganze Familie, auch mit Kindern, eignet sich diese Rasse ausgezeichnet – bei der richtigen Erziehung.

Wer sich für einen American Bulldog interessiert, sollte wissen, worauf er sich einlässt. In diesem Artikel geben wir Dir einen groben Überblick über Charakter, Erziehung und Pflege des American Bulldog.

Wesen und Charakter des American Bulldog

Die Amerikanische Bulldogge ist ein kräftiger und muskulöser Hund mit einem robusten und kompakten Körperbau. Die Hündin ist zierlicher als der kräftige, stämmige Rüde, aber beide Geschlechter sind athletisch, wendig und schnell. Sie haben große Köpfe, starke Kiefer, einen muskulösen Hals und eine mäßig tiefe und breite Brust.

Sie haben einen quadratischen Kopf, mit muskulösen Wangen und einer klar definierten Furche zwischen den Augen. American Bulldogs haben eine breite, quadratische und starke Schnauze, einen moderaten Unterbiss und ein gleichmäßiges Gebiss. Die Ohren gibt es in verschiedenen Formen und Größen und auch die Augen können quasi jede Farbe haben.

Die Nase sollte jedoch schwarz sein und die Lippen ebenfalls schwarz. Ihre Beine und Knochen sind stark und haben gut ausgeprägte Muskeln in der Hinterhand. Außerdem haben die Bulldoggen einen dicken, tief angesetzten Schwanz, der am Ende spitz zuläuft.

Die Amerikanische Bulldogge ist charakteristisch loyal, mutig und zuverlässig. Sie ist ein freundlicher, sanfter Hund, der Kinder wirklich liebt. Es gibt nicht einen feindseligen Knochen in seinem Körper, trotz seiner Geschichte und seinem Ruf als Bullenbeißer. Obwohl er seine Familie beschützt und mit den meisten anhänglich ist, braucht er dennoch einen menschlichen Begleiter, der willensstark und ein echter Rudelführer ist. Ohne diesen kann er gegenüber anderen Hunden und Haustieren aggressiv werden.

Auch anderen Menschen gegenüber ist die Dogge misstrauisch und vertrauen ihnen nur, wenn ihre Familie sie willkommen heißen. Sie sind ungemein selbstbewusst, sabbern und geifern ordentlich und werden ohne tägliche körperliche und geistige Auslastung aufgeregt und schwer zu handhaben.

Geselligkeit des American Bulldog

Meist verträgt sich die Amerikanische Bulldogge mit Hunden, die sie vom Welpenalter an kennt. Ist sie erwachsen, was mental zumeist erst zum Ende des 3. Lebensjahres der Fall ist, tendiert sie dazu, bei Pöbeleien mit anderen Hunden massiv zu werden. Die Bulldogge ist kein Hund, der bei jeder Kleinigkeit aus der Haut fährt, aber bei Provokationen reagiert er gewiss. Hier ist aber auch gute Erziehung der Schlüssel zum Erfolg.

Beachte: Möchtest Du Dir einen Zweithund oder die Bulldogge als zweiten Hund anschaffen, solltest Du darauf achten, eine Kombination von Rüde und Hündin zu nehmen, denn oftmals zeigt die ausgewachsene American Bulldog Hunden gleichen Geschlechts gegenüber Dominanz, wodurch ein harmonisches Miteinander erschwert wird.

Die American Bulldog versteht sich gut mit kleinen Kindern sowie mit anderen Haustieren, unter der Voraussetzung, dass der Vierbeiner von Anfang an mit ihnen aufgezogen wurde. Für Senioren hingegen ist diese Rasse wohl eher weniger geeignet. Zwar ist die Bulldogge, richtig erzogen, auf die Familie eingestimmt und äußerst loyal und liebevoll, doch aufgrund ihrer Muskeln und Kraft kann es doch schon einmal zu Problemen kommen.

Erziehung und Haltung des American Bulldog

Der American Bulldog möchte von seinem Besitzer geführt werden. Wichtig ist, dass Du so früh wie möglich mit der Erziehung des Hundes beginnst. Eine vertrauensvolle und enge Beziehung zu Deinem Hund sollte schon im Welpenalter zur Basis werden.

Die Amerikanische Bulldogge ist treu und anhänglich und hört gern auf die Worte ihres Herrchens. Voraussetzung dafür ist aber, dass Du als Halter in der Führungsposition wahrgenommen wirst. Das erreichst Du nicht durch Bestrafung mit körperlicher Gewalt, sondern mit einer strikten Haltung und einem guten Durchsetzungsvermögen.

Gerade am Anfang der Erziehung musst Du durchsetzungsstark sein und darfst nicht bei jeder kleinen Reaktion des Hundes nachgeben. Bist Du einmal in die Falle getappt und Dein Vierbeiner weiß, was er möchte, wird es extrem schwierig dieses Verhalten zu unterbinden.

Eine frühe Sozialisierung im Umfeld und im Umgang mit anderen Hunden ist sehr wichtig, denn dann lernt die Bulldogge die direkte Umgebung kennen und reagiert in Zukunft auf neue Gegebenheiten und Hunde ruhig und gelassen.

Die American Bulldog ist definitiv nicht als Ersthund geeignet. Für den Umgang für diese loyale und robuste Rasse ist Hundeerfahrung sehr hilfreich und auch wichtig. Auch aufgrund von Auflagen in einigen Bundesländern, ist die Amerikanische Bulldogge nur für erfahrene Hände geeignet, denn es handelt sich um einen sogenannten Listenhund.

In Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen sind die Haltung dieser Hunde nur mit einem Wesenstest möglich. In Dänemark zum Beispiel dürfen alle Rassen, die dem American Bulldog ähnlich sehen nicht gehalten werden. Das gilt auch fürs Reisen. Nur die Durchfahrt ohne längeren Aufenthalt ist gestattet.

Empfehlung: Besuche schon früh eine Hundeschule. Neben einer Anleitung der richtigen Erziehung, kommt Dein Vierbeiner bereits früh mit anderen Hunden in Kontakt.

Die amerikanische Bulldogge ist ein großer, kräftiger Hund, daher ist eine kleine Stadtwohnung nicht geeignet. Hast Du eine großzügige Wohnung, sieht das Ganze schon etwas besser aus. Optimaler wäre ein Haus mit eigenem Garten und viel Platz zum Toben. Aber auch das bringt alles nichts, wenn der laute Stadtverkehr direkt vor der Haustür lungert. Dieser Geräuschpegel ist belastend für den Hund. In einem ruhigeren Vorort ist ein sensibler American Bulldog viel besser aufgehoben.

Pflege und Gesundheit des American Bulldog

Die Amerikanische Bulldogge ist eine äußerst pflegeleichte Rasse. Gelegentliches Bürsten stellt bereits den größten Teil der Pflege dar. Ansonsten kommt noch regelmäßiges Aufwischen der Sabber auf Dich zu. Natürlich solltest Du, egal welche Rasse Du zu Hause hältst, ein wachsames Auge für Parasiten, Verletzungen oder Krankheiten haben.

Obwohl die Amerikanische Bulldogge im Allgemeinen gesund ist, ist sie anfällig für ein paar Krankheiten. Hüftdysplasie ist ein ernstes Problem bei vielen Hunderassen und kommt besonders häufig beim American Bulldog vor. Dies mag bei einem so kurzbeinigen Hund ironisch erscheinen, aber es ist leider sehr häufig. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Störung, bei der sich die Knochen im Gelenk trennen und dem Hund große Schmerzen zufügen und somit Lahmheit verursachen.

Aufgrund der Hautfalten musst Du vorsichtig sein und auf Reizungen und Infektionen in den Falten achten. Außerdem sind die Bulldoggen anfällig für Ohrinfektionen. Die Amerikanische Bulldogge ist anfällig für Übergewicht und alle damit verbundenen Gesundheitsprobleme. Mit kurzen Beinen und einer genetischen Veranlagung zu Arthritis und Hüftdysplasie, ist Fettleibigkeit ein echtes Gesundheitsrisiko für Ihre Bulldogge.

Am liebsten isst dieser Vierbeiner viel Fleisch, ganz egal ob Trocken- oder Nassfutter. Viele Bulldoggen, so auch die Amerikanische, neigen zur Verfressenheit. Bleibe also konsequent.

Zu sehen ist eine schlafende American Bulldog.
Nach jeder Mahlzeit sollte sich die Amerikanische Bulldogge ausruhen, um Magendrehungen vorzubeugen.

Leckerlis sollten in die tägliche Kalorienration einbezogen werden. Am besten eignen sich gefriergetrocknete Snacks oder Zahnpflegesnacks. Mit rohem Rindfleisch oder einem Kauknochen bereitest Du dieser Rasse eine große Freude. Achte zudem immer darauf, dass Dein Hund stets freien Zugang zu genügend frischem Wasser hat. Beachtest Du all diese Aspekte und kümmerst Dich gut um Deine Amerikanische Bulldogge, wird sie wahrscheinlich ein Alter von über 10 Jahre erreichen.

Aktivitäten mit dem American Bulldog

Die robuste Bulldogge braucht viel Bewegung in der Natur und vor allem geistige Beschäftigung, damit sie keine Verhaltensauffälligkeiten aus Langeweile entwickeln. Bekommt sie nicht den Auslauf, den sie braucht, wird selbst die beste Erziehung sie nicht davon abhalten, Deine Kissen zu zerbeißen, lautstark zu bellen oder Deinen Tag anderweitig spannend zu gestalten.

Hinweis: Es ist sinnvoll, vor dem ersten Training im Alter von 16 Monaten – was das angeht, sind Bulldoggen echte Spätzünder – zum Tierarzt zu gehen und sie bezüglich einer Untersuchung von Hüfte und Ellbogen vorzustellen.

Die American Bulldog liebt lange Spaziergänge, Radtouren, aber auch Agility und Fährtensuche machen ihr viel Spaß und sie kann sich mental auspowern. Über längeren Zeitraum allein gelassen zu werden, mag diese Rasse im Übrigen nicht sonderlich. Lieber möchte Dein Vierbeiner den Urlaub mit Dir zusammen verbringen.

Herkunft des American Bulldog

Ursprünglich wurden Bulldoggen im 17. Jahrhundert zur Stierhetze eingesetzt, einem grausamen Sport, bei dem Hunde gegen Stiere kämpfen. Seitdem wurde das Spiel abgeschafft und Bulldoggen fanden ihren Weg in das Leben von Familien in ganz England und wurden sogar zu einem nationalen Symbol.

Die englische Bulldogge wurde nach Nordamerika gebracht, um aufgrund ihrer Stärke und Entschlossenheit als Arbeitshunde auf den Farmen zu helfen. Landwirte züchteten sie mit anderen Arbeitshunden, um den besten Allround-Arbeitshund für die Farm zu bekommen. Aufgrund ihrer Intelligenz, Loyalität und Beweglichkeit eigneten sie sich sowohl zum Hüten als auch zum Jagen.

Als sich die Rasse weiterentwickelte, wurden diese Hunde zu attraktiven, freundlichen Begleittieren, die für Familien in ganz Nordamerika ein Muss waren. Sie wurden zu Maskottchen zahlreicher Schulen und Organisationen, wie der Georgetown University und Yale. Ihr einschüchterndes Aussehen und ihre Stärke machen sie zum perfekten Gesicht für wettbewerbsfähige Sportmannschaften.

Zu sehen ist eine rennende American Bulldog

American Bulldog anschaffen: Wo finde ich einen passenden American Bulldog

Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines American Bulldogs in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder „Privatzüchtern“ würden wir grundsätzlich abraten.

Wenn Du Dir eine American Bulldog anschaffen willst, dann solltest Du vorher wissen, dass es ein „Listenhund“ ist. Dein (und sein) ganzes Leben muss also auf die damit einhergehenden Auflagen und Restriktionen durch behördliche Stellen und der Gesellschaft eingestellt sein. Wenn Du Dir dessen bewusst bist, kannst Du auch gern bei Tierheimen nachfragen, denn da sie eben Listenhunde sind, wurden sie wegen der Auflagen häufig von den Besitzern „abgegeben“. Beratungen dazu bekommst Du ebenfalls in einem entsprechenden Tierheim.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174

44141 Dortmund

Telefon: +49 231 56 50 0 – 0

Telefax: +49 231 59 24 – 40

E-Mail: info@vdh.de

Internet: www.vdh.de

American Bulldog Rockwells

91522 Ansbach

Telefon: +49 1590 1707178

E-Mail: info@rockwells.de

Internet: www.rockwells.de

White Lions – American Bulldogs

Sabine Karl-Kraus

Höchstadter Straße 65

91325 Adelsdorf

Telefon: 09195/6880

E-Mail: info@american-bulldogs-zucht.de

Internet: www.american-bulldogs-zucht.de

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Fellpflege
20%
Gesundheit
50%
Intelligenz
80%
Energielevel (Bewegungsdrang)
90%
Bellverhalten
70%
Familienfreundlichkeit
85%
Kinderfreundlichkeit
80%